verborgen, das nicht soll entdeckt werden, noch heimlich, das nicht soll erkannt wer- den: was ihr im Finsternis gesagt habt, das wird man im Lichte hören, und was ihr ins Ohr geredet in den Kammern, das wird man auf den Dächern ausrufen," Luc. 12, 2. 3. Und Matth. 12. 36: "Jch sage euch, daß die Menschen von einem jeden unnützen Wort, daß sie geredet ha- ben, müssen Rechenschaft geben am Tage des Gerichts."
508. Wie es aber in diesem Zustande mit den Bösen aussieht, das kann ich nicht mit wenigem beschreiben, denn ein jeder raset sodann nach sei- nen Begierden, und diese sind mancherley, dero- wegen will ich nur einige besondere Umstände an- führen, woraus man auf das übrige schliessen kann. Diejenigen, welche sich selber über alles geliebet, und bey ihren Aemtern und Verrichtun- gen auf ihre selbsteigene Ehre gesehen, und Nu- tzen gestiftet, nicht um der Nutzstiftung willen, noch sich an solchen ergötzet haben, sondern um des Rufes willen, damit sie durch solche für wür- diger gehalten würden, als andre, und sich also an den Ruf ihrer Ehre ergötzen möchten, diese sind, wenn sie sich in diesem andern Zustand be- finden, weit dümmer, als andre; denn, um so viel sich einer liebet, um so viel entfernt er sich vom Himmel, und um so viel er sich vom Himmel entfernt, um so viel entfernt er sich auch von der
Weis-
Von der Geiſterwelt.
verborgen, das nicht ſoll entdeckt werden, noch heimlich, das nicht ſoll erkannt wer- den: was ihr im Finſternis geſagt habt, das wird man im Lichte hoͤren, und was ihr ins Ohr geredet in den Kammern, das wird man auf den Daͤchern ausrufen,“ Luc. 12, 2. 3. Und Matth. 12. 36: „Jch ſage euch, daß die Menſchen von einem jeden unnuͤtzen Wort, daß ſie geredet ha- ben, muͤſſen Rechenſchaft geben am Tage des Gerichts.“
508. Wie es aber in dieſem Zuſtande mit den Boͤſen ausſieht, das kann ich nicht mit wenigem beſchreiben, denn ein jeder raſet ſodann nach ſei- nen Begierden, und dieſe ſind mancherley, dero- wegen will ich nur einige beſondere Umſtaͤnde an- fuͤhren, woraus man auf das uͤbrige ſchlieſſen kann. Diejenigen, welche ſich ſelber uͤber alles geliebet, und bey ihren Aemtern und Verrichtun- gen auf ihre ſelbſteigene Ehre geſehen, und Nu- tzen geſtiftet, nicht um der Nutzſtiftung willen, noch ſich an ſolchen ergoͤtzet haben, ſondern um des Rufes willen, damit ſie durch ſolche fuͤr wuͤr- diger gehalten wuͤrden, als andre, und ſich alſo an den Ruf ihrer Ehre ergoͤtzen moͤchten, dieſe ſind, wenn ſie ſich in dieſem andern Zuſtand be- finden, weit duͤmmer, als andre; denn, um ſo viel ſich einer liebet, um ſo viel entfernt er ſich vom Himmel, und um ſo viel er ſich vom Himmel entfernt, um ſo viel entfernt er ſich auch von der
Weis-
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Von der Geiſterwelt.
verborgen, das nicht ſoll entdeckt werden,
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das wird man im Lichte hoͤren, und was
ihr ins Ohr geredet in den Kammern, das
wird man auf den Daͤchern ausrufen,“
Luc. 12, 2. 3. Und Matth. 12. 36: „Jch
ſage euch, daß die Menſchen von einem
jeden unnuͤtzen Wort, daß ſie geredet ha-
ben, muͤſſen Rechenſchaft geben am Tage
des Gerichts.“
508. Wie es aber in dieſem Zuſtande mit den
Boͤſen ausſieht, das kann ich nicht mit wenigem
beſchreiben, denn ein jeder raſet ſodann nach ſei-
nen Begierden, und dieſe ſind mancherley, dero-
wegen will ich nur einige beſondere Umſtaͤnde an-
fuͤhren, woraus man auf das uͤbrige ſchlieſſen
kann. Diejenigen, welche ſich ſelber uͤber alles
geliebet, und bey ihren Aemtern und Verrichtun-
gen auf ihre ſelbſteigene Ehre geſehen, und Nu-
tzen geſtiftet, nicht um der Nutzſtiftung willen,
noch ſich an ſolchen ergoͤtzet haben, ſondern um
des Rufes willen, damit ſie durch ſolche fuͤr wuͤr-
diger gehalten wuͤrden, als andre, und ſich alſo
an den Ruf ihrer Ehre ergoͤtzen moͤchten, dieſe
ſind, wenn ſie ſich in dieſem andern Zuſtand be-
finden, weit duͤmmer, als andre; denn, um ſo
viel ſich einer liebet, um ſo viel entfernt er ſich
vom Himmel, und um ſo viel er ſich vom Himmel
entfernt, um ſo viel entfernt er ſich auch von der
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/291>, abgerufen am 15.06.2024.
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