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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.

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woraus alles geworden.
gende Geist noch viel andere Gestaltungskräf-
ten in sich und unter sich haben, welche zu-
sammen ins Ganze mitwürken. Aus allem
diesem folgt, daß das Lebensfeuer, durch des-
sen Würksamkeit ein Leib gebildet wird, müs-
se ein Geist seyn, dann kein Leib als Leib
kann wieder einen Leib hervor bringen, und
ohne seinen Lebensgeist im geringsten etwas
gestalten.

Jede Creatur hat demnach einen Lebens-
geist, der ihm eigen ist, von welchem alles,
was eine Nahrung nimmt, in seine Natur
verwandelt wird, dieser bildende Geist ist ei-
nes jeden Leibes innerstes Ding, worinn seine
Einheit stehet. Daher wann die Pflaumen
im diesem 1765 sten Jahr meistens abfallen,
und ohne Stein seyn, so muß ja der Lebens-
geist, der den Stein bildet, durch eine böse
Witterung ausgelöscht worden seyn.

Da nun jeder Leib seinen sämtlichen Ur-
sprung oder Geist hat, so ist nöthig, daß er
auch seinen Leib müsse erhalten.

Die Unterhaltung geschieht, wann jedes
Ding die Nahrung nach seiner Art empfängt;
und die Nahrung in sich verwandelt, nach
der Art des Spiritus rectoris, welcher, wie ich
in angezeigtem Buch Tom. II. p. 3. bewiesen,
intensive oder der Kraft nach die ganze Figur
in forma Liquida der Pflanze in sich haben muß.

Der

woraus alles geworden.
gende Geiſt noch viel andere Geſtaltungskraͤf-
ten in ſich und unter ſich haben, welche zu-
ſammen ins Ganze mitwuͤrken. Aus allem
dieſem folgt, daß das Lebensfeuer, durch deſ-
ſen Wuͤrkſamkeit ein Leib gebildet wird, muͤſ-
ſe ein Geiſt ſeyn, dann kein Leib als Leib
kann wieder einen Leib hervor bringen, und
ohne ſeinen Lebensgeiſt im geringſten etwas
geſtalten.

Jede Creatur hat demnach einen Lebens-
geiſt, der ihm eigen iſt, von welchem alles,
was eine Nahrung nimmt, in ſeine Natur
verwandelt wird, dieſer bildende Geiſt iſt ei-
nes jeden Leibes innerſtes Ding, worinn ſeine
Einheit ſtehet. Daher wann die Pflaumen
im dieſem 1765 ſten Jahr meiſtens abfallen,
und ohne Stein ſeyn, ſo muß ja der Lebens-
geiſt, der den Stein bildet, durch eine boͤſe
Witterung ausgeloͤſcht worden ſeyn.

Da nun jeder Leib ſeinen ſaͤmtlichen Ur-
ſprung oder Geiſt hat, ſo iſt noͤthig, daß er
auch ſeinen Leib muͤſſe erhalten.

Die Unterhaltung geſchieht, wann jedes
Ding die Nahrung nach ſeiner Art empfaͤngt;
und die Nahrung in ſich verwandelt, nach
der Art des Spiritus rectoris, welcher, wie ich
in angezeigtem Buch Tom. II. p. 3. bewieſen,
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Der
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[255/0255] woraus alles geworden. gende Geiſt noch viel andere Geſtaltungskraͤf- ten in ſich und unter ſich haben, welche zu- ſammen ins Ganze mitwuͤrken. Aus allem dieſem folgt, daß das Lebensfeuer, durch deſ- ſen Wuͤrkſamkeit ein Leib gebildet wird, muͤſ- ſe ein Geiſt ſeyn, dann kein Leib als Leib kann wieder einen Leib hervor bringen, und ohne ſeinen Lebensgeiſt im geringſten etwas geſtalten. Jede Creatur hat demnach einen Lebens- geiſt, der ihm eigen iſt, von welchem alles, was eine Nahrung nimmt, in ſeine Natur verwandelt wird, dieſer bildende Geiſt iſt ei- nes jeden Leibes innerſtes Ding, worinn ſeine Einheit ſtehet. Daher wann die Pflaumen im dieſem 1765 ſten Jahr meiſtens abfallen, und ohne Stein ſeyn, ſo muß ja der Lebens- geiſt, der den Stein bildet, durch eine boͤſe Witterung ausgeloͤſcht worden ſeyn. Da nun jeder Leib ſeinen ſaͤmtlichen Ur- ſprung oder Geiſt hat, ſo iſt noͤthig, daß er auch ſeinen Leib muͤſſe erhalten. Die Unterhaltung geſchieht, wann jedes Ding die Nahrung nach ſeiner Art empfaͤngt; und die Nahrung in ſich verwandelt, nach der Art des Spiritus rectoris, welcher, wie ich in angezeigtem Buch Tom. II. p. 3. bewieſen, intenſive oder der Kraft nach die ganze Figur in forma Liquida der Pflanze in ſich haben muß. Der

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/255>, abgerufen am 07.05.2024.