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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.

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und der Engel.

Dieses ist nun die Sprache der Geister:
aber die Sprache der Englischen Geister
ist noch universeller und vollkommener, wie
dann auch diese durch die Sprache der En-
gel weit übertroffen wird. Die Vollkom-
menheiten derselben steigen neben dem Ver-
hältniß, wie sich das äussere zum innern
verhält, oder wie sich das Gehör zum Ge-
sicht, und das Gesicht zum Denken verhält:
Dann worzu das Gehör eine Stunde
braucht, das sieht man in einem Augenblick,
und wozu das Aug mehrere Stunden nöthig
hat, das kann man in einer Minute über-
denken. So begreifen die Englische Geister
in einer Vorstellung der Sprache oder des
Gedankens etwas viel deutlicher als die Gei-
ster mit etlich tausend, und die Engel gleich-
falls in der Gleichung mit den Englischen
Geistern. Wie wird es nicht bey dem HErrn
selbst seyn?

Die Sprache der Englischen Geister ist
unbegreiflich, die Sache selbst stellt sich auf
eine wunderbare Weise, die von denen Ge-
genständen der Sinne abstrahirt ist, perspe-
ctivisch dar, und wird durch die allerange-
nehmste und schönste Abbildungen durch un-
zählige Arten verändert mit einem beständi-
gen Einfluß der Gemüthsneigungen (affectu-
um
) der allgemeinen Liebe, welche von dem
HErrn oben herab fließt, aus welchem Ein-

fluß
Sw. Sch. IV. Th. E
und der Engel.

Dieſes iſt nun die Sprache der Geiſter:
aber die Sprache der Engliſchen Geiſter
iſt noch univerſeller und vollkommener, wie
dann auch dieſe durch die Sprache der En-
gel weit uͤbertroffen wird. Die Vollkom-
menheiten derſelben ſteigen neben dem Ver-
haͤltniß, wie ſich das aͤuſſere zum innern
verhaͤlt, oder wie ſich das Gehoͤr zum Ge-
ſicht, und das Geſicht zum Denken verhaͤlt:
Dann worzu das Gehoͤr eine Stunde
braucht, das ſieht man in einem Augenblick,
und wozu das Aug mehrere Stunden noͤthig
hat, das kann man in einer Minute uͤber-
denken. So begreifen die Engliſche Geiſter
in einer Vorſtellung der Sprache oder des
Gedankens etwas viel deutlicher als die Gei-
ſter mit etlich tauſend, und die Engel gleich-
falls in der Gleichung mit den Engliſchen
Geiſtern. Wie wird es nicht bey dem HErrn
ſelbſt ſeyn?

Die Sprache der Engliſchen Geiſter iſt
unbegreiflich, die Sache ſelbſt ſtellt ſich auf
eine wunderbare Weiſe, die von denen Ge-
genſtaͤnden der Sinne abſtrahirt iſt, perſpe-
ctiviſch dar, und wird durch die allerange-
nehmſte und ſchoͤnſte Abbildungen durch un-
zaͤhlige Arten veraͤndert mit einem beſtaͤndi-
gen Einfluß der Gemuͤthsneigungen (affectu-
um
) der allgemeinen Liebe, welche von dem
HErrn oben herab fließt, aus welchem Ein-

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[65/0065] und der Engel. Dieſes iſt nun die Sprache der Geiſter: aber die Sprache der Engliſchen Geiſter iſt noch univerſeller und vollkommener, wie dann auch dieſe durch die Sprache der En- gel weit uͤbertroffen wird. Die Vollkom- menheiten derſelben ſteigen neben dem Ver- haͤltniß, wie ſich das aͤuſſere zum innern verhaͤlt, oder wie ſich das Gehoͤr zum Ge- ſicht, und das Geſicht zum Denken verhaͤlt: Dann worzu das Gehoͤr eine Stunde braucht, das ſieht man in einem Augenblick, und wozu das Aug mehrere Stunden noͤthig hat, das kann man in einer Minute uͤber- denken. So begreifen die Engliſche Geiſter in einer Vorſtellung der Sprache oder des Gedankens etwas viel deutlicher als die Gei- ſter mit etlich tauſend, und die Engel gleich- falls in der Gleichung mit den Engliſchen Geiſtern. Wie wird es nicht bey dem HErrn ſelbſt ſeyn? Die Sprache der Engliſchen Geiſter iſt unbegreiflich, die Sache ſelbſt ſtellt ſich auf eine wunderbare Weiſe, die von denen Ge- genſtaͤnden der Sinne abſtrahirt iſt, perſpe- ctiviſch dar, und wird durch die allerange- nehmſte und ſchoͤnſte Abbildungen durch un- zaͤhlige Arten veraͤndert mit einem beſtaͤndi- gen Einfluß der Gemuͤthsneigungen (affectu- um) der allgemeinen Liebe, welche von dem HErrn oben herab fließt, aus welchem Ein- fluß Sw. Sch. IV. Th. E

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/65>, abgerufen am 21.11.2024.