Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.neuen Engeland verneueret/ und mit viel mehr Jrr- Das
neuen Engeland verneueret/ und mit viel mehr Jrr- Das
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0158" n="146"/> neuen Engeland verneueret/ und mit viel mehr Jrr-<lb/> thumen/ und Faͤhler vermehret/ und bald hernach/<lb/> auch in alten Engeland Wurtz-Feſt/ und ferner fort-<lb/> gezweiget worden Allwo dero erſter Stiffter <hi rendition="#aq">Joannes<lb/> Sedonius</hi> ware. Dieſer Sect ſeynd die vornehmeſte<lb/> Lehr-Saͤtz. 1. <hi rendition="#aq">Legem non eſſe dignam, quæ Ver-<lb/> bum Dei vocetur.</hi> Daß das Geſaͤtz nicht werth/<lb/> noch wuͤrdig ſeye/ daß ſolches ein Wort GOttes<lb/> genannt werde. Und doch iſt geſchrieben: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Exodi</hi><lb/> 20. <hi rendition="#i">v.</hi> 1. Et locutus eſt Deus omnia verba hæc,<lb/> nempè Legem dando.</hi> Und GOtt hat alle dieſe<lb/> Wort geredet/ nemblich da er das Geſaͤtz gegeben/<lb/> und vorgetragen hat. 2. <hi rendition="#aq">Fidem ſalvum facere Hc-<lb/> minem, etiamſi cæteroquin impius vivat.</hi> Daß<lb/> der Glaub den Menſchen ſelig mache/ wie<lb/> er immer in uͤbrigen Gottloß lebet Jndeme doch<lb/> der H. <hi rendition="#aq">Petrus 1. <hi rendition="#i">c.</hi> 4. <hi rendition="#i">v.</hi></hi> 18 ſich ſelbſt befraget/ <hi rendition="#aq">Etſi<lb/> juſtus etiam,</hi> wann der Gerechte auch (nicht allein<lb/> der Glaubige) <hi rendition="#aq">vix ſalvabitur</hi> kaum wird ſelig wer-<lb/> den/ <hi rendition="#aq">in pius, & Peccator ubi parebunt?</hi> Wo wird<lb/> dann der Gottloſe/ und der Suͤnder erſcheinen? daß<lb/> iſt wie es der Ehrwuͤrdige <hi rendition="#aq">Beda</hi> ausdeutet/ <hi rendition="#aq">Quo<lb/> ibunt? quis locus? quæ ſors eos excipiet?</hi> wo wer-<lb/> den ſie hingehen? welcher Orth? welcher Gluͤckfall/<lb/> oder Zuſtand werde ſie aufnehmen? 3. <hi rendition="#aq">Decalogum<lb/> pertinere ad curiam, non ad ſuggeſtum.</hi> Daß die<lb/> zehen Gebotten GOttes auf das Rath-Hauß/ und<lb/> nicht auf offentliche Red-Stuͤel gehoͤren/ da doch die<lb/> Schrifft <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Malach. 2. v.</hi></hi> <hi rendition="#i">7.</hi> vermeldet: <hi rendition="#aq">Labia Sacerdo-<lb/> tis obſervant ſcientiam, & Lex requiretur ex ore<lb/> illius:</hi> Die Lippen des Prieſters werden die Erkand-<lb/> nus bewahren/ und ſie werden das Geſaͤtz aus ſei-<lb/> nen Mund ſuchen. 4. <hi rendition="#aq">Legem non docere bona<lb/> opera, nec prædicandam, ut bona opera fiant.</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Das</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [146/0158]
neuen Engeland verneueret/ und mit viel mehr Jrr-
thumen/ und Faͤhler vermehret/ und bald hernach/
auch in alten Engeland Wurtz-Feſt/ und ferner fort-
gezweiget worden Allwo dero erſter Stiffter Joannes
Sedonius ware. Dieſer Sect ſeynd die vornehmeſte
Lehr-Saͤtz. 1. Legem non eſſe dignam, quæ Ver-
bum Dei vocetur. Daß das Geſaͤtz nicht werth/
noch wuͤrdig ſeye/ daß ſolches ein Wort GOttes
genannt werde. Und doch iſt geſchrieben: Exodi
20. v. 1. Et locutus eſt Deus omnia verba hæc,
nempè Legem dando. Und GOtt hat alle dieſe
Wort geredet/ nemblich da er das Geſaͤtz gegeben/
und vorgetragen hat. 2. Fidem ſalvum facere Hc-
minem, etiamſi cæteroquin impius vivat. Daß
der Glaub den Menſchen ſelig mache/ wie
er immer in uͤbrigen Gottloß lebet Jndeme doch
der H. Petrus 1. c. 4. v. 18 ſich ſelbſt befraget/ Etſi
juſtus etiam, wann der Gerechte auch (nicht allein
der Glaubige) vix ſalvabitur kaum wird ſelig wer-
den/ in pius, & Peccator ubi parebunt? Wo wird
dann der Gottloſe/ und der Suͤnder erſcheinen? daß
iſt wie es der Ehrwuͤrdige Beda ausdeutet/ Quo
ibunt? quis locus? quæ ſors eos excipiet? wo wer-
den ſie hingehen? welcher Orth? welcher Gluͤckfall/
oder Zuſtand werde ſie aufnehmen? 3. Decalogum
pertinere ad curiam, non ad ſuggeſtum. Daß die
zehen Gebotten GOttes auf das Rath-Hauß/ und
nicht auf offentliche Red-Stuͤel gehoͤren/ da doch die
Schrifft Malach. 2. v. 7. vermeldet: Labia Sacerdo-
tis obſervant ſcientiam, & Lex requiretur ex ore
illius: Die Lippen des Prieſters werden die Erkand-
nus bewahren/ und ſie werden das Geſaͤtz aus ſei-
nen Mund ſuchen. 4. Legem non docere bona
opera, nec prædicandam, ut bona opera fiant.
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