gegen mögen unorganische Ableger, fremde Konkretio- nen in den Thieren und Pflanzen durch die Apposition der von innen hervorgetretenen Theile erwachsen. Und noch mehr, es mögen dergleichen vorkommen, die so- gar in einer Juxtaposition gewisser Partikeln von außen an die Gefäße selbst, oder an die von innen hervorgetre- tenen Säfte, ihren Ursprung haben. Dieß kann mit dem Vorhergehenden bestehen. Aber entstehen auch neue selbst organisirte Theile anders, als durch die Ent- wickelung und Verbindung der sich entwickelnden Ge- fäße?
Es ist wahrscheinlich, daß es keinen einzigen unor- ganischen Ansatz in einem organisirten Körper gebe, wo- bey nicht mehrere Wirkungsarten zusammenkommen. Giebt es ein Geschwür, ein Gewächs oder irgend eine Konkretion in dem menschlichen Körper, welche nicht zum Theil eine Ausdehnung irgend eines Gefäßes erfo- dere, und zugleich auch durch das Ansetzen der Säfte von innen, und gewisser Partikeln von außen, erzeuget werde? Jn diesem Falle muß ihre Entstehungsart zu der Evolution oder zu der Apposition gerechnet werden, je nachdem das meiste und vornehmste von der einen oder der andern abhänget. Jndessen darf doch keine von diesen Wirkungsarten für die alleinige gehalten werden, wenn man sich einen vollständigen Begriff von der Er- zeugung eines solchen Theils machen will.
2.
Diese Hypothese von der Erzeugung neuer Formen läßt zu, "daß Theile in einem organisirten Körper ent- "stehen, wozu kein besonderer Keim vorhanden war." Jn so weit nimmt sie die Fakta auf, die für die Epige- nesis streiten. Ein Keim ist nicht da, wenn nicht schon ein gewisser organisirter Körper da ist, der ein Bestand- theil des sich entwickelnden Ganzen wird, und in sich
das
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und Entwickelung des Menſchen.
gegen moͤgen unorganiſche Ableger, fremde Konkretio- nen in den Thieren und Pflanzen durch die Appoſition der von innen hervorgetretenen Theile erwachſen. Und noch mehr, es moͤgen dergleichen vorkommen, die ſo- gar in einer Juxtapoſition gewiſſer Partikeln von außen an die Gefaͤße ſelbſt, oder an die von innen hervorgetre- tenen Saͤfte, ihren Urſprung haben. Dieß kann mit dem Vorhergehenden beſtehen. Aber entſtehen auch neue ſelbſt organiſirte Theile anders, als durch die Ent- wickelung und Verbindung der ſich entwickelnden Ge- faͤße?
Es iſt wahrſcheinlich, daß es keinen einzigen unor- ganiſchen Anſatz in einem organiſirten Koͤrper gebe, wo- bey nicht mehrere Wirkungsarten zuſammenkommen. Giebt es ein Geſchwuͤr, ein Gewaͤchs oder irgend eine Konkretion in dem menſchlichen Koͤrper, welche nicht zum Theil eine Ausdehnung irgend eines Gefaͤßes erfo- dere, und zugleich auch durch das Anſetzen der Saͤfte von innen, und gewiſſer Partikeln von außen, erzeuget werde? Jn dieſem Falle muß ihre Entſtehungsart zu der Evolution oder zu der Appoſition gerechnet werden, je nachdem das meiſte und vornehmſte von der einen oder der andern abhaͤnget. Jndeſſen darf doch keine von dieſen Wirkungsarten fuͤr die alleinige gehalten werden, wenn man ſich einen vollſtaͤndigen Begriff von der Er- zeugung eines ſolchen Theils machen will.
2.
Dieſe Hypotheſe von der Erzeugung neuer Formen laͤßt zu, „daß Theile in einem organiſirten Koͤrper ent- „ſtehen, wozu kein beſonderer Keim vorhanden war.‟ Jn ſo weit nimmt ſie die Fakta auf, die fuͤr die Epige- neſis ſtreiten. Ein Keim iſt nicht da, wenn nicht ſchon ein gewiſſer organiſirter Koͤrper da iſt, der ein Beſtand- theil des ſich entwickelnden Ganzen wird, und in ſich
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und Entwickelung des Menſchen.
gegen moͤgen unorganiſche Ableger, fremde Konkretio-
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der von innen hervorgetretenen Theile erwachſen. Und
noch mehr, es moͤgen dergleichen vorkommen, die ſo-
gar in einer Juxtapoſition gewiſſer Partikeln von außen
an die Gefaͤße ſelbſt, oder an die von innen hervorgetre-
tenen Saͤfte, ihren Urſprung haben. Dieß kann mit
dem Vorhergehenden beſtehen. Aber entſtehen auch
neue ſelbſt organiſirte Theile anders, als durch die Ent-
wickelung und Verbindung der ſich entwickelnden Ge-
faͤße?
Es iſt wahrſcheinlich, daß es keinen einzigen unor-
ganiſchen Anſatz in einem organiſirten Koͤrper gebe, wo-
bey nicht mehrere Wirkungsarten zuſammenkommen.
Giebt es ein Geſchwuͤr, ein Gewaͤchs oder irgend eine
Konkretion in dem menſchlichen Koͤrper, welche nicht
zum Theil eine Ausdehnung irgend eines Gefaͤßes erfo-
dere, und zugleich auch durch das Anſetzen der Saͤfte
von innen, und gewiſſer Partikeln von außen, erzeuget
werde? Jn dieſem Falle muß ihre Entſtehungsart zu
der Evolution oder zu der Appoſition gerechnet werden,
je nachdem das meiſte und vornehmſte von der einen
oder der andern abhaͤnget. Jndeſſen darf doch keine von
dieſen Wirkungsarten fuͤr die alleinige gehalten werden,
wenn man ſich einen vollſtaͤndigen Begriff von der Er-
zeugung eines ſolchen Theils machen will.
2.
Dieſe Hypotheſe von der Erzeugung neuer Formen
laͤßt zu, „daß Theile in einem organiſirten Koͤrper ent-
„ſtehen, wozu kein beſonderer Keim vorhanden war.‟
Jn ſo weit nimmt ſie die Fakta auf, die fuͤr die Epige-
neſis ſtreiten. Ein Keim iſt nicht da, wenn nicht ſchon
ein gewiſſer organiſirter Koͤrper da iſt, der ein Beſtand-
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Tetens, Johann Nicolas: Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung. Bd. 2. Leipzig, 1777, S. 515. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tetens_versuche02_1777/545>, abgerufen am 22.11.2024.
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