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Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 2. Berlin, 1810.

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Die Kieselerde.

Der Hornstein hat Aehnlichkeit mit ihm; hat indessen ein matteres hornarti-
ges Ansehen und einen splittrigen Bruch.

3) Der Feldspath, von blättrigem Gewebe, meist fleischrother Farbe, in
rautenförmige Stücke zerspringend. Er findet sich als Geschiebe und in mehreren an-
deren Steinarten eingesprengt.

4) Quarz. Er besteht aus krystallinischen, glasartigen Theilen, zerspringt
in eckige Stücke, und kommt mehrentheils mit weißer Farbe und durchsichtig vor.
Man findet ihn theils in derben Massen, theils krystallisirt. Sind seine Krystallen
groß, durchsichtig und säulenförmig, so heißt er Bergkrystall.

5) Granit, Gneus und Porphyr sind zusammengesetzte Steinarten,
aus verschiedenen Steinen gebildet. Aus ihnen bestehen größtentheils die Urgebirge;
sie finden sich aber auch, besonders der Granit, in großen Blöcken im flachen Lande.
Der Granit besteht aus Quarz, Feldspath und einem andern zum Thongeschlecht ge-
hörigen Steine, dem Glimmer. Sein Korn und seine Farbe sind mannigfaltig
verschieden. Der Gneus ist mit dem Granit nahe verwandt, besteht aus Feldspath,
Quarz und Glimmer. Seine Theile sind inniger gemengt, und er hat mehrentheils
ein schieferartiges blättriges Ansehen. Der Porphyr besteht aus Feldspath, Quarz
und verhärtetem Thon oder Jaspis, zuweilen auch Glimmer.

6) Der Sand, welcher wahrscheinlich aus dem Quarze größtentheils entstan-Sand und
dessen Arten.

den ist. Er unterscheidet sich in seinen Bestandtheilen von diesem nicht. Durch
große Wasserfluthen, durch die Einwirkung der Luft, vielleicht des Feuers und an-
derer Potenzen, ward der Quarz zerkleinert, und die kleinen Stücke durch die Be-
wegung, die Wasser und Wind ihnen gab, zu rundlichen Körnern abgeschliffen.

Dieser Sand unterscheidet sich nach der Größe und Durchsichtigkeit seiner Kör-
ner und nach seiner Farbe hauptsächlich in folgende Arten:

a. Mehl- oder Quellsand, der aus sehr feinen, klaren, ungefärbten Kör-
nern besteht, und mehrentheils von Quellen und Flüssen ausgeworfen wird.

b. Perlsand, Grant, von großen rundlichen, halb durchsichtigen Körnern.
Man findet ihn mehrentheils nur unter der Oberfläche der Erde. Doch wird er auch
von Flüssen heraufgespühlt.

c. Flugsand. Seine Körner sind von verschiedener Größe. Er ist vermischt
mit andern Theilen, führt fast immer Thon, zuweilen auch etwas Kalk bei sich. Er

Zweiter Theil. H
Die Kieſelerde.

Der Hornſtein hat Aehnlichkeit mit ihm; hat indeſſen ein matteres hornarti-
ges Anſehen und einen ſplittrigen Bruch.

3) Der Feldſpath, von blaͤttrigem Gewebe, meiſt fleiſchrother Farbe, in
rautenfoͤrmige Stuͤcke zerſpringend. Er findet ſich als Geſchiebe und in mehreren an-
deren Steinarten eingeſprengt.

4) Quarz. Er beſteht aus kryſtalliniſchen, glasartigen Theilen, zerſpringt
in eckige Stuͤcke, und kommt mehrentheils mit weißer Farbe und durchſichtig vor.
Man findet ihn theils in derben Maſſen, theils kryſtalliſirt. Sind ſeine Kryſtallen
groß, durchſichtig und ſaͤulenfoͤrmig, ſo heißt er Bergkryſtall.

5) Granit, Gneus und Porphyr ſind zuſammengeſetzte Steinarten,
aus verſchiedenen Steinen gebildet. Aus ihnen beſtehen groͤßtentheils die Urgebirge;
ſie finden ſich aber auch, beſonders der Granit, in großen Bloͤcken im flachen Lande.
Der Granit beſteht aus Quarz, Feldſpath und einem andern zum Thongeſchlecht ge-
hoͤrigen Steine, dem Glimmer. Sein Korn und ſeine Farbe ſind mannigfaltig
verſchieden. Der Gneus iſt mit dem Granit nahe verwandt, beſteht aus Feldſpath,
Quarz und Glimmer. Seine Theile ſind inniger gemengt, und er hat mehrentheils
ein ſchieferartiges blaͤttriges Anſehen. Der Porphyr beſteht aus Feldſpath, Quarz
und verhaͤrtetem Thon oder Jaspis, zuweilen auch Glimmer.

6) Der Sand, welcher wahrſcheinlich aus dem Quarze groͤßtentheils entſtan-Sand und
deſſen Arten.

den iſt. Er unterſcheidet ſich in ſeinen Beſtandtheilen von dieſem nicht. Durch
große Waſſerfluthen, durch die Einwirkung der Luft, vielleicht des Feuers und an-
derer Potenzen, ward der Quarz zerkleinert, und die kleinen Stuͤcke durch die Be-
wegung, die Waſſer und Wind ihnen gab, zu rundlichen Koͤrnern abgeſchliffen.

Dieſer Sand unterſcheidet ſich nach der Groͤße und Durchſichtigkeit ſeiner Koͤr-
ner und nach ſeiner Farbe hauptſaͤchlich in folgende Arten:

a. Mehl- oder Quellſand, der aus ſehr feinen, klaren, ungefaͤrbten Koͤr-
nern beſteht, und mehrentheils von Quellen und Fluͤſſen ausgeworfen wird.

b. Perlſand, Grant, von großen rundlichen, halb durchſichtigen Koͤrnern.
Man findet ihn mehrentheils nur unter der Oberflaͤche der Erde. Doch wird er auch
von Fluͤſſen heraufgeſpuͤhlt.

c. Flugſand. Seine Koͤrner ſind von verſchiedener Groͤße. Er iſt vermiſcht
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Zweiter Theil. H
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[57/0101] Die Kieſelerde. Der Hornſtein hat Aehnlichkeit mit ihm; hat indeſſen ein matteres hornarti- ges Anſehen und einen ſplittrigen Bruch. 3) Der Feldſpath, von blaͤttrigem Gewebe, meiſt fleiſchrother Farbe, in rautenfoͤrmige Stuͤcke zerſpringend. Er findet ſich als Geſchiebe und in mehreren an- deren Steinarten eingeſprengt. 4) Quarz. Er beſteht aus kryſtalliniſchen, glasartigen Theilen, zerſpringt in eckige Stuͤcke, und kommt mehrentheils mit weißer Farbe und durchſichtig vor. Man findet ihn theils in derben Maſſen, theils kryſtalliſirt. Sind ſeine Kryſtallen groß, durchſichtig und ſaͤulenfoͤrmig, ſo heißt er Bergkryſtall. 5) Granit, Gneus und Porphyr ſind zuſammengeſetzte Steinarten, aus verſchiedenen Steinen gebildet. Aus ihnen beſtehen groͤßtentheils die Urgebirge; ſie finden ſich aber auch, beſonders der Granit, in großen Bloͤcken im flachen Lande. Der Granit beſteht aus Quarz, Feldſpath und einem andern zum Thongeſchlecht ge- hoͤrigen Steine, dem Glimmer. Sein Korn und ſeine Farbe ſind mannigfaltig verſchieden. Der Gneus iſt mit dem Granit nahe verwandt, beſteht aus Feldſpath, Quarz und Glimmer. Seine Theile ſind inniger gemengt, und er hat mehrentheils ein ſchieferartiges blaͤttriges Anſehen. Der Porphyr beſteht aus Feldſpath, Quarz und verhaͤrtetem Thon oder Jaspis, zuweilen auch Glimmer. 6) Der Sand, welcher wahrſcheinlich aus dem Quarze groͤßtentheils entſtan- den iſt. Er unterſcheidet ſich in ſeinen Beſtandtheilen von dieſem nicht. Durch große Waſſerfluthen, durch die Einwirkung der Luft, vielleicht des Feuers und an- derer Potenzen, ward der Quarz zerkleinert, und die kleinen Stuͤcke durch die Be- wegung, die Waſſer und Wind ihnen gab, zu rundlichen Koͤrnern abgeſchliffen. Sand und deſſen Arten. Dieſer Sand unterſcheidet ſich nach der Groͤße und Durchſichtigkeit ſeiner Koͤr- ner und nach ſeiner Farbe hauptſaͤchlich in folgende Arten: a. Mehl- oder Quellſand, der aus ſehr feinen, klaren, ungefaͤrbten Koͤr- nern beſteht, und mehrentheils von Quellen und Fluͤſſen ausgeworfen wird. b. Perlſand, Grant, von großen rundlichen, halb durchſichtigen Koͤrnern. Man findet ihn mehrentheils nur unter der Oberflaͤche der Erde. Doch wird er auch von Fluͤſſen heraufgeſpuͤhlt. c. Flugſand. Seine Koͤrner ſind von verſchiedener Groͤße. Er iſt vermiſcht mit andern Theilen, fuͤhrt faſt immer Thon, zuweilen auch etwas Kalk bei ſich. Er Zweiter Theil. H

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 2. Berlin, 1810, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft02_1810/101>, abgerufen am 21.11.2024.