Es hängt aber die Fruchtbarkeit der Fel- der nicht allein von der gegebenen Düngung ab, sondern auch von dem, was man die natür- liche Kraft des Bodens nennt, von denjenigen Nahrungstheilen, die die Natur ursprünglich in sie gelegt hatte, die ihnen durch frühere Kultur erhalten, oder auch durch eine, die Aussaugung der Früchte überwiegende Düngung gegeben ward. Jeder Landwirth erkennet diesen Unter- schied; einige haben ihn genauer zu bestimmen gesucht. So nimmt der scharfsinnige, aber zu oberflächliche Hube, in seinem Landwirth B. II. S. 402 u. f. nach angestellten Versu- chen an: der halbe Ertrag eines Ackers sey der natürlichen Triebkraft des Bodens, die andere Hälfte einer hinlänglich kräftigen Düngung bei- zumessen. Denn nach seinen Versuchen auf schlechtem (sandigem) Boden, gab von zwei glei- chen Stücken, das eine, was gut gedüngt war, den doppelten Ertrag des andern, was nicht ge- düngt war. Wenn er aber nur schwach düngte, so fiel der Ertrag über das Verhältniß des we- niger gegebenen Düngers herunter. Auf gutem Boden, sagt er, habe er ohngefähr dasselbe gefunden, aber keine genaue (comparative) Ver- suche darüber angestellt. Das letztere ist also
Es haͤngt aber die Fruchtbarkeit der Fel- der nicht allein von der gegebenen Duͤngung ab, ſondern auch von dem, was man die natuͤr- liche Kraft des Bodens nennt, von denjenigen Nahrungstheilen, die die Natur urſpruͤnglich in ſie gelegt hatte, die ihnen durch fruͤhere Kultur erhalten, oder auch durch eine, die Ausſaugung der Fruͤchte uͤberwiegende Duͤngung gegeben ward. Jeder Landwirth erkennet dieſen Unter- ſchied; einige haben ihn genauer zu beſtimmen geſucht. So nimmt der ſcharfſinnige, aber zu oberflaͤchliche Hube, in ſeinem Landwirth B. II. S. 402 u. f. nach angeſtellten Verſu- chen an: der halbe Ertrag eines Ackers ſey der natuͤrlichen Triebkraft des Bodens, die andere Haͤlfte einer hinlaͤnglich kraͤftigen Duͤngung bei- zumeſſen. Denn nach ſeinen Verſuchen auf ſchlechtem (ſandigem) Boden, gab von zwei glei- chen Stuͤcken, das eine, was gut geduͤngt war, den doppelten Ertrag des andern, was nicht ge- duͤngt war. Wenn er aber nur ſchwach duͤngte, ſo fiel der Ertrag uͤber das Verhaͤltniß des we- niger gegebenen Duͤngers herunter. Auf gutem Boden, ſagt er, habe er ohngefaͤhr daſſelbe gefunden, aber keine genaue (comparative) Ver- ſuche daruͤber angeſtellt. Das letztere iſt alſo
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Es haͤngt aber die Fruchtbarkeit der Fel-
der nicht allein von der gegebenen Duͤngung ab,
ſondern auch von dem, was man die natuͤr-
liche Kraft des Bodens nennt, von denjenigen
Nahrungstheilen, die die Natur urſpruͤnglich in
ſie gelegt hatte, die ihnen durch fruͤhere Kultur
erhalten, oder auch durch eine, die Ausſaugung
der Fruͤchte uͤberwiegende Duͤngung gegeben
ward. Jeder Landwirth erkennet dieſen Unter-
ſchied; einige haben ihn genauer zu beſtimmen
geſucht. So nimmt der ſcharfſinnige, aber zu
oberflaͤchliche Hube, in ſeinem Landwirth
B. II. S. 402 u. f. nach angeſtellten Verſu-
chen an: der halbe Ertrag eines Ackers ſey der
natuͤrlichen Triebkraft des Bodens, die andere
Haͤlfte einer hinlaͤnglich kraͤftigen Duͤngung bei-
zumeſſen. Denn nach ſeinen Verſuchen auf
ſchlechtem (ſandigem) Boden, gab von zwei glei-
chen Stuͤcken, das eine, was gut geduͤngt war,
den doppelten Ertrag des andern, was nicht ge-
duͤngt war. Wenn er aber nur ſchwach duͤngte,
ſo fiel der Ertrag uͤber das Verhaͤltniß des we-
niger gegebenen Duͤngers herunter. Auf gutem
Boden, ſagt er, habe er ohngefaͤhr daſſelbe
gefunden, aber keine genaue (comparative) Ver-
ſuche daruͤber angeſtellt. Das letztere iſt alſo
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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/267>, abgerufen am 21.11.2024.
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