Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.Davids. zu zeigen wagte, noch ungestraft an einem Orteweile, wo er über der Ausführung der Verbre- chen seines Meisters, des Tyrannen Robespierre, brütete? Man muß auch diese Schatten des Bö- sewichts, dessen sich Frankreich nun entledigt hat, verschwinden lassen. David ist nicht der Einzige, welcher an Robespierre verkauft war; noch ist der Hof dieses Cromwel nicht vernichtet. Seine Helfershelfer, auf deren Zügen das Verbrechen zu lesen ist, werden bald entlarvt seyn; hier schwöre ich, sie bis auf den Tod zu verfolgen, aber für jetzt beschränke ich mich auf die For- derung, daß der Verräther David sofort aus dem Ausschuß gestoßen, und zur Wahl eines An- dern an seine Stelle vorgeschritten werde." David war hierbei nicht zugegen. Benta- Die Versammlung decretirte indeß die Wie- Davids. zu zeigen wagte, noch ungeſtraft an einem Orteweile, wo er uͤber der Ausfuͤhrung der Verbre- chen ſeines Meiſters, des Tyrannen Robespierre, bruͤtete? Man muß auch dieſe Schatten des Boͤ- ſewichts, deſſen ſich Frankreich nun entledigt hat, verſchwinden laſſen. David iſt nicht der Einzige, welcher an Robespierre verkauft war; noch iſt der Hof dieſes Cromwel nicht vernichtet. Seine Helfershelfer, auf deren Zuͤgen das Verbrechen zu leſen iſt, werden bald entlarvt ſeyn; hier ſchwoͤre ich, ſie bis auf den Tod zu verfolgen, aber fuͤr jetzt beſchraͤnke ich mich auf die For- derung, daß der Verraͤther David ſofort aus dem Ausſchuß geſtoßen, und zur Wahl eines An- dern an ſeine Stelle vorgeſchritten werde.“ David war hierbei nicht zugegen. Benta- Die Verſammlung decretirte indeß die Wie- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0113" n="99"/><fw place="top" type="header">Davids.</fw><lb/> zu zeigen wagte, noch ungeſtraft an einem Orte<lb/> weile, wo er uͤber der Ausfuͤhrung der Verbre-<lb/> chen ſeines Meiſters, des Tyrannen Robespierre,<lb/> bruͤtete? Man muß auch dieſe Schatten des Boͤ-<lb/> ſewichts, deſſen ſich Frankreich nun entledigt hat,<lb/> verſchwinden laſſen. David iſt nicht der Einzige,<lb/> welcher an Robespierre verkauft war; noch iſt<lb/> der Hof dieſes Cromwel nicht vernichtet. Seine<lb/> Helfershelfer, auf deren Zuͤgen das Verbrechen<lb/> zu leſen iſt, werden bald entlarvt ſeyn; hier<lb/> ſchwoͤre ich, ſie bis auf den Tod zu verfolgen,<lb/> aber fuͤr jetzt beſchraͤnke ich mich auf die For-<lb/> derung, daß der Verraͤther David ſofort aus<lb/> dem Ausſchuß geſtoßen, und zur Wahl eines An-<lb/> dern an ſeine Stelle vorgeſchritten werde.“</p><lb/> <p>David war hierbei nicht zugegen. Benta-<lb/> bole ſtellte vor, daß der Convent ſehr ungerecht<lb/> handeln wuͤrde, ein Mitglied in ſeiner Abweſen-<lb/> heit, und ohne es vorher gehoͤrt zu haben, zu<lb/> verurtheilen.</p><lb/> <p>Die Verſammlung decretirte indeß die Wie-<lb/> derbeſetzung der Stelle Davids, als er ſelbſt in<lb/> den Saal trat; ſie verſchob daher die Entſchei-<lb/> dung, um ihn vorher zu hoͤren.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [99/0113]
Davids.
zu zeigen wagte, noch ungeſtraft an einem Orte
weile, wo er uͤber der Ausfuͤhrung der Verbre-
chen ſeines Meiſters, des Tyrannen Robespierre,
bruͤtete? Man muß auch dieſe Schatten des Boͤ-
ſewichts, deſſen ſich Frankreich nun entledigt hat,
verſchwinden laſſen. David iſt nicht der Einzige,
welcher an Robespierre verkauft war; noch iſt
der Hof dieſes Cromwel nicht vernichtet. Seine
Helfershelfer, auf deren Zuͤgen das Verbrechen
zu leſen iſt, werden bald entlarvt ſeyn; hier
ſchwoͤre ich, ſie bis auf den Tod zu verfolgen,
aber fuͤr jetzt beſchraͤnke ich mich auf die For-
derung, daß der Verraͤther David ſofort aus
dem Ausſchuß geſtoßen, und zur Wahl eines An-
dern an ſeine Stelle vorgeſchritten werde.“
David war hierbei nicht zugegen. Benta-
bole ſtellte vor, daß der Convent ſehr ungerecht
handeln wuͤrde, ein Mitglied in ſeiner Abweſen-
heit, und ohne es vorher gehoͤrt zu haben, zu
verurtheilen.
Die Verſammlung decretirte indeß die Wie-
derbeſetzung der Stelle Davids, als er ſelbſt in
den Saal trat; ſie verſchob daher die Entſchei-
dung, um ihn vorher zu hoͤren.
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