Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.Davids. Je älter er wurde, je mehr befestigte sich Seine Mutter hatte endlich, in der Ueber- Dieser Künstler, welcher mit der Familie Davids. Je aͤlter er wurde, je mehr befeſtigte ſich Seine Mutter hatte endlich, in der Ueber- Dieſer Kuͤnſtler, welcher mit der Familie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0019" n="5"/> <fw place="top" type="header">Davids.</fw><lb/> <p>Je aͤlter er wurde, je mehr befeſtigte ſich<lb/> ſein Entſchluß. Standhaft in ſeinen Grundſaͤtzen,<lb/> von ungezaͤhmtem Charakter und ruhmſuͤchtig,<lb/> wie er war, ging er, ungeachtet ſeiner Jugend,<lb/> ſchon mit dem Gedanken um, dereinſt durch ſei-<lb/> ne Werke Epoche zu machen. Bisher war die<lb/> Natur ſeine Lehrmeiſterin geweſen, ſie allein hatte<lb/> bei ſeinen erſten Verſuchen den Griffel gefuͤhrt.<lb/> Dies war jedoch zu ſeiner Ausbildung nicht hin-<lb/> reichend; David bedurfte eines Meiſters, der ſei-<lb/> ne Schritte leitete, ihm Unterricht ertheilte, und<lb/> die Eingebungen der Natur den Regeln der Kunſt<lb/> unterwarf.</p><lb/> <p>Seine Mutter hatte endlich, in der Ueber-<lb/> zeugung, daß er in der That fuͤr die Kunſt,<lb/> insbeſondere zum Maler geboren ſey, alle Ge-<lb/> danken, dem Berufe ihres Sohnes ferner entge-<lb/> gen zu ſeyn, fahren laſſen. Sie verſtand ſich<lb/> daher dazu, ihm einen Meiſter zu geben und<lb/> glaubte denſelben in Boucher, dem erſten Maler<lb/> des Koͤnigs, zu finden.</p><lb/> <p>Dieſer Kuͤnſtler, welcher mit der Familie<lb/> Davids nahe verwandt war, haͤtte es gern ge-<lb/> ſehen, wenn ſein junger Vetter in ſeine Fußſtap-<lb/> fen getreten waͤre. Sein hohes Alter hinderte<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [5/0019]
Davids.
Je aͤlter er wurde, je mehr befeſtigte ſich
ſein Entſchluß. Standhaft in ſeinen Grundſaͤtzen,
von ungezaͤhmtem Charakter und ruhmſuͤchtig,
wie er war, ging er, ungeachtet ſeiner Jugend,
ſchon mit dem Gedanken um, dereinſt durch ſei-
ne Werke Epoche zu machen. Bisher war die
Natur ſeine Lehrmeiſterin geweſen, ſie allein hatte
bei ſeinen erſten Verſuchen den Griffel gefuͤhrt.
Dies war jedoch zu ſeiner Ausbildung nicht hin-
reichend; David bedurfte eines Meiſters, der ſei-
ne Schritte leitete, ihm Unterricht ertheilte, und
die Eingebungen der Natur den Regeln der Kunſt
unterwarf.
Seine Mutter hatte endlich, in der Ueber-
zeugung, daß er in der That fuͤr die Kunſt,
insbeſondere zum Maler geboren ſey, alle Ge-
danken, dem Berufe ihres Sohnes ferner entge-
gen zu ſeyn, fahren laſſen. Sie verſtand ſich
daher dazu, ihm einen Meiſter zu geben und
glaubte denſelben in Boucher, dem erſten Maler
des Koͤnigs, zu finden.
Dieſer Kuͤnſtler, welcher mit der Familie
Davids nahe verwandt war, haͤtte es gern ge-
ſehen, wenn ſein junger Vetter in ſeine Fußſtap-
fen getreten waͤre. Sein hohes Alter hinderte
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