Thieß, Johann Otto: Unser Herr! in den lezten Tagen seines ersten und in den ersten Tagen seines andern Menschenlebens. Neue Aufl. Hannover, 1794.Unser Herr in Bethanien. stadt ganz ruhig, in einer recht lieben Gesell-schaft; an diesem Freudenabend nahm sein leztes öffentliches Leiden seinen ersten Anfang in der Stille. Und nun ging Er selbst auf die öffent- lichste Art seinem Leiden und Tod entgegen. Friedevoll ist seine Sele, vest und muthig ist sein Schritt, daß nicht Kraft den Schwachen fehle nimmt er seine Jünger mit, doch allein tritt er die Bahn auch der schwersten Leiden an. Unſer Herr in Bethanien. ſtadt ganz ruhig, in einer recht lieben Geſell-ſchaft; an dieſem Freudenabend nahm ſein leztes öffentliches Leiden ſeinen erſten Anfang in der Stille. Und nun ging Er ſelbſt auf die öffent- lichſte Art ſeinem Leiden und Tod entgegen. Friedevoll iſt ſeine Sele, veſt und muthig iſt ſein Schritt, daß nicht Kraft den Schwachen fehle nimmt er ſeine Jünger mit, doch allein tritt er die Bahn auch der ſchwerſten Leiden an. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0030" n="16"/><fw place="top" type="header">Unſer Herr in Bethanien.</fw><lb/> ſtadt ganz ruhig, in einer recht lieben Geſell-<lb/> ſchaft; an dieſem Freudenabend nahm ſein leztes<lb/> öffentliches Leiden ſeinen erſten Anfang in der<lb/> Stille. Und nun ging Er ſelbſt auf die öffent-<lb/> lichſte Art ſeinem Leiden und Tod entgegen.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Friedevoll iſt ſeine Sele,</l><lb/> <l>veſt und muthig iſt ſein Schritt,</l><lb/> <l>daß nicht Kraft den Schwachen fehle</l><lb/> <l>nimmt er ſeine Jünger mit,</l><lb/> <l>doch allein tritt er die Bahn</l><lb/> <l>auch der ſchwerſten Leiden an.</l> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [16/0030]
Unſer Herr in Bethanien.
ſtadt ganz ruhig, in einer recht lieben Geſell-
ſchaft; an dieſem Freudenabend nahm ſein leztes
öffentliches Leiden ſeinen erſten Anfang in der
Stille. Und nun ging Er ſelbſt auf die öffent-
lichſte Art ſeinem Leiden und Tod entgegen.
Friedevoll iſt ſeine Sele,
veſt und muthig iſt ſein Schritt,
daß nicht Kraft den Schwachen fehle
nimmt er ſeine Jünger mit,
doch allein tritt er die Bahn
auch der ſchwerſten Leiden an.
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