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Thomasius, Christian: Von der Kunst Vernünfftig und Tugendhafft zu lieben. Halle (Saale), 1692.

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Liebe anderer Menschen
Unterschiedene Meynungen hierüber und deren Be-
antwortungen. n. 40.-45. Was eigenlich erfordert
werde/ daß man dergleichen Versprechen nicht halten
dürffe. n. 46. Grosser Unterscheid zwischen einen Feind/
Strassen-Räubern und Auffrührer. n. 47. Wir seynd
auch Strassen-Räuber ausser dem Fall der uns ange-
thanen Gewalt unser Versprechen zu halten schuldig.
n. 48. Man muß auch Ketzern das Versprechen halten.
n. 49. 50. Was nicht in unsern Vermögen ist/ dörffen
wir nicht halten. n. 51. Uuterscheid zwischen den zwey-
en bißher erzehlten und zweyen folgenden Tugenden.
n. 52. (III) Die Bescheidenheit n. 53. Keine Un-
gleichheit unter denen Menschen kan die Bescheiden-
heit auffheben. n. 54. Zwischen der Bescheidenheit
und Demuth ist ein grosser Unterscheid. n. 55. Die
Vernunfft weiß nichts von der Demuth. n. 56. (IV)
Die Verträgligkeit. n. 57. Jhre Nothwendig-
keit/ allgemeiner Nutzen und Leichtigkeit. n. 58. (V)
die Gedult. n. 59. wie diese von denen vier ersten
Tugenden unterschieden. n. 60. Nach denen Regeln
der strengen Gerechtigkeit kan der Beleidiger keine
Gedult von uns praetendiren n. 61. auch nicht nach den
Regeln der Verträgligkeit/ Wahrhafftigkeit und Be-
scheidenheit. n. 62. Sondern wir sind nach den Regeln
der Liebe darzu verbunden. n. 63. Und thut nichts zur
Sache/ daß man anführet: Wer geliebet seyn wil muß
erst lieben. n. 64. Denn dieses ist mehr für uns n. 65.
und über dieses sind wir die Gedult nicht so wohl dem
Beleydiger/ als dem gantzen menschlichen Geschlecht
und uns selbst schuldig. n. 66. Denn anfänglich ver-
bindet uns die allgemeine Gleichheit der menschlichen
Natur dazu. n. 67. 68. Hernach hält man zwar insge-
mein dafür/ daß der Krieg das wahre Mittel sey unse-
re Gemüths-Ruhe zu erhalten und Friede zu machen
n. 69. aber es ist offenbahr falsch/ besage der Beschrei-
bung des Kriegs n. 70. eben so unvernünfftig als
wenn
N 2
Liebe anderer Menſchen
Unterſchiedene Meynungen hieruͤber und deren Be-
antwortungen. n. 40.–45. Was eigenlich erfordert
werde/ daß man dergleichen Verſprechen nicht halten
duͤrffe. n. 46. Groſſer Unterſcheid zwiſchen einen Feind/
Straſſen-Raͤubern und Auffruͤhrer. n. 47. Wir ſeynd
auch Straſſen-Raͤuber auſſer dem Fall der uns ange-
thanen Gewalt unſer Verſprechen zu halten ſchuldig.
n. 48. Man muß auch Ketzern das Verſprechen halten.
n. 49. 50. Was nicht in unſern Vermoͤgen iſt/ doͤrffen
wir nicht halten. n. 51. Uuterſcheid zwiſchen den zwey-
en bißher erzehlten und zweyen folgenden Tugenden.
n. 52. (III) Die Beſcheidenheit n. 53. Keine Un-
gleichheit unter denen Menſchen kan die Beſcheiden-
heit auffheben. n. 54. Zwiſchen der Beſcheidenheit
und Demuth iſt ein groſſer Unterſcheid. n. 55. Die
Vernunfft weiß nichts von der Demuth. n. 56. (IV)
Die Vertraͤgligkeit. n. 57. Jhre Nothwendig-
keit/ allgemeiner Nutzen und Leichtigkeit. n. 58. (V)
die Gedult. n. 59. wie dieſe von denen vier erſten
Tugenden unterſchieden. n. 60. Nach denen Regeln
der ſtrengen Gerechtigkeit kan der Beleidiger keine
Gedult von uns prætendiren n. 61. auch nicht nach den
Regeln der Vertraͤgligkeit/ Wahrhafftigkeit und Be-
ſcheidenheit. n. 62. Sondern wir ſind nach den Regeln
der Liebe darzu verbunden. n. 63. Und thut nichts zur
Sache/ daß man anfuͤhret: Wer geliebet ſeyn wil muß
erſt lieben. n. 64. Denn dieſes iſt mehr fuͤr uns n. 65.
und uͤber dieſes ſind wir die Gedult nicht ſo wohl dem
Beleydiger/ als dem gantzen menſchlichen Geſchlecht
und uns ſelbſt ſchuldig. n. 66. Denn anfaͤnglich ver-
bindet uns die allgemeine Gleichheit der menſchlichen
Natur dazu. n. 67. 68. Hernach haͤlt man zwar insge-
mein dafuͤr/ daß der Krieg das wahre Mittel ſey unſe-
re Gemuͤths-Ruhe zu erhalten und Friede zu machen
n. 69. aber es iſt offenbahr falſch/ beſage der Beſchrei-
bung des Kriegs n. 70. eben ſo unvernuͤnfftig als
wenn
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[197[195]/0227] Liebe anderer Menſchen Unterſchiedene Meynungen hieruͤber und deren Be- antwortungen. n. 40.–45. Was eigenlich erfordert werde/ daß man dergleichen Verſprechen nicht halten duͤrffe. n. 46. Groſſer Unterſcheid zwiſchen einen Feind/ Straſſen-Raͤubern und Auffruͤhrer. n. 47. Wir ſeynd auch Straſſen-Raͤuber auſſer dem Fall der uns ange- thanen Gewalt unſer Verſprechen zu halten ſchuldig. n. 48. Man muß auch Ketzern das Verſprechen halten. n. 49. 50. Was nicht in unſern Vermoͤgen iſt/ doͤrffen wir nicht halten. n. 51. Uuterſcheid zwiſchen den zwey- en bißher erzehlten und zweyen folgenden Tugenden. n. 52. (III) Die Beſcheidenheit n. 53. Keine Un- gleichheit unter denen Menſchen kan die Beſcheiden- heit auffheben. n. 54. Zwiſchen der Beſcheidenheit und Demuth iſt ein groſſer Unterſcheid. n. 55. Die Vernunfft weiß nichts von der Demuth. n. 56. (IV) Die Vertraͤgligkeit. n. 57. Jhre Nothwendig- keit/ allgemeiner Nutzen und Leichtigkeit. n. 58. (V) die Gedult. n. 59. wie dieſe von denen vier erſten Tugenden unterſchieden. n. 60. Nach denen Regeln der ſtrengen Gerechtigkeit kan der Beleidiger keine Gedult von uns prætendiren n. 61. auch nicht nach den Regeln der Vertraͤgligkeit/ Wahrhafftigkeit und Be- ſcheidenheit. n. 62. Sondern wir ſind nach den Regeln der Liebe darzu verbunden. n. 63. Und thut nichts zur Sache/ daß man anfuͤhret: Wer geliebet ſeyn wil muß erſt lieben. n. 64. Denn dieſes iſt mehr fuͤr uns n. 65. und uͤber dieſes ſind wir die Gedult nicht ſo wohl dem Beleydiger/ als dem gantzen menſchlichen Geſchlecht und uns ſelbſt ſchuldig. n. 66. Denn anfaͤnglich ver- bindet uns die allgemeine Gleichheit der menſchlichen Natur dazu. n. 67. 68. Hernach haͤlt man zwar insge- mein dafuͤr/ daß der Krieg das wahre Mittel ſey unſe- re Gemuͤths-Ruhe zu erhalten und Friede zu machen n. 69. aber es iſt offenbahr falſch/ beſage der Beſchrei- bung des Kriegs n. 70. eben ſo unvernuͤnfftig als wenn N 2

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Von der Kunst Vernünfftig und Tugendhafft zu lieben. Halle (Saale), 1692, S. 197[195]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungsittenlehre_1692/227>, abgerufen am 22.11.2024.