Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.Menschl. Vern. und deren Wirck. 62. Der Leib ist das Theil/ das sich bewe- 63. Weiter kan ich von des Menschen See- 64. So viel aber die Gedancken des Men- 65. Der Verstand wird auch sonsten Ver- 66. Der Verstand und Wille sind meh- 67. Jnsgemein sagt man/ daß in dem Em- H
Menſchl. Vern. und deren Wirck. 62. Der Leib iſt das Theil/ das ſich bewe- 63. Weiter kan ich von des Menſchen See- 64. So viel aber die Gedancken des Men- 65. Der Verſtand wird auch ſonſten Ver- 66. Der Verſtand und Wille ſind meh- 67. Jnsgemein ſagt man/ daß in dem Em- H
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Menſchl. Vern. und deren Wirck.
62. Der Leib iſt das Theil/ das ſich bewe-
gen/ und die Seele der Theil/ das dencken
kan;
63. Weiter kan ich von des Menſchen See-
le nicht ſagen/ wie unten mit mehrern ſoll erklaͤ-
ret werden.
64. So viel aber die Gedancken des Men-
ſchen betrifft/ beſtehen dieſelbigen in zwey unter-
ſchiedenen Arten/ in dem Verſtand und dem
Willen.
65. Der Verſtand wird auch ſonſten Ver-
nunfft genennet/ wie wir ſolche hier gebrau-
chen/ wiewol durch das Wort Vernunfft
auch ſo wol der Verſtand als Wille begriffen
wird/ und dadurch alle Gedancken verſtan-
den werden.
66. Der Verſtand und Wille ſind meh-
rentheils miteinander vergeſellſchafftet/ dan-
nenhero muß ich ſie wol und geſchickt vonein-
ander entſcheiden.
67. Jnsgemein ſagt man/ daß in dem
Verſtand die leidenden Gedancken der
menſchlichen Seelen beſtuͤnden/ in dem Willen
aber das Thun derſelben/ und auf dieſe Weiſe
wuͤrden wir am deutlichſten ſagen/ daß der
Verſtand blos in denen Sinnlichkeiten oder
Em-
H
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