Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.ersten und unbeweißlichen Warh. vielmehr an der praecipitanz unserer thätli-chen Gedancken und des judicii. 49. Denn ich werde eben dieses meines 50. Damit also desto deutlicher werde/ was 51. Die Sache/ die ich vermittelst der Sin- 52. Jch kan aber debitam distantiam 53. Denn bey dem Gefühl und Ge- ben L 2
erſten und unbeweißlichen Warh. vielmehr an der præcipitanz unſerer thaͤtli-chen Gedancken und des judicii. 49. Denn ich werde eben dieſes meines 50. Damit alſo deſto deutlicher werde/ was 51. Die Sache/ die ich vermittelſt der Sin- 52. Jch kan aber debitam diſtantiam 53. Denn bey dem Gefuͤhl und Ge- ben L 2
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erſten und unbeweißlichen Warh.
vielmehr an der præcipitanz unſerer thaͤtli-
chen Gedancken und des judicii.
49. Denn ich werde eben dieſes meines
Jrrthums durch die leidenden Gedancken
oder die Sinnligkeiten uͤberwieſen.
50. Damit alſo deſto deutlicher werde/ was
man durch die Erkaͤntnuͤß derer Sinnen
verſtehe/ muß ein jeder Menſch folgende
Stuͤcke in acht nehmen.
51. Die Sache/ die ich vermittelſt der Sin-
ne begreiffen will/ muß in debita diſtantia
ſeyn.
52. Jch kan aber debitam diſtantiam
nicht anders beſchreiben/ als daß die Sache
nicht zu weit und nicht zu nahe von mir
ſeyn muͤſſe/ in puncto kan ich dieſelbige nicht
ſetzen/ ſondern ein jeder muß ſie bey ſich ſelbſt
abnehmen/ theils/ weil die Sinne nicht alle ei-
nerley diſtantz haben/ theils weil ein Menſch
auch in anſehen eines einigen Sinnes eine an-
dere diſtantz erfordert/ als der andere.
53. Denn bey dem Gefuͤhl und Ge-
ſchmack muͤſſen die ſubſtantzen/ von denen die
Erkaͤntnuͤß enſtehen ſoll/ gantz an das ſenſo-
rium applicirt werden/ aber bey dem Ge-
ruch/ Gehoͤre/ und Geſichte/ koͤnnen dieſel-
ben
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Zitationshilfe: | Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungvernufftlehre_1691/181>, abgerufen am 19.07.2024. |