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Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.

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ersten und unbeweißlichen Warh.

80. Alles nun/ was zu diesen thätigen Ge-
dancken des Verstandes gehöret/ kanst du ideas
oder abstractiones, oder wie du fonst willst/
nennen.

81. Dieweil aber die Eintheilung eines
gantzen in unzehlige Stücke/ und die Zusam-
menhaltung mit unzehligen (das ist ungewis-
sen) Dingen geschehen kan/ als kan man auch
die doctrin de ideis überhaupt nicht eben so
deutlich erklähren/ oder gewisse Eintheilun-
gen
davon machen.

82. Wolte man dieselbigen nach dem Un-
terscheid derer
entium, die wir in 4. Capitel
gegeben/ eintheilen/ können wir es geschehen las-
sen/ jedoch wollen wir damit niemand nichts
vorgeschrieben haben.

83. Jedoch ist kein Zweiffel/ daß unter al-
len ideis keine deutlicher sind/ als die ideae
qvantitatis,
nehmlich numeri, mensurae &
temporis.

84. Denn diese erregen sich auch bey de-
nen Kindern in ersten Jahren dergestalt/ daß
sie fähig seyn aus denenselben zu raisoniren
und andere Warheiten herzuleiten. Die ideae
substantiarum
aber/ qvalitatum, motuum
u. s. w. erregen sich zwar auch bey ihnen/ doch

gehet
erſten und unbeweißlichen Warh.

80. Alles nun/ was zu dieſen thaͤtigen Ge-
dancken des Verſtandes gehoͤret/ kanſt du ideas
oder abſtractiones, oder wie du fonſt willſt/
nennen.

81. Dieweil aber die Eintheilung eines
gantzen in unzehlige Stuͤcke/ und die Zuſam-
menhaltung mit unzehligen (das iſt ungewiſ-
ſen) Dingen geſchehen kan/ als kan man auch
die doctrin de ideis uͤberhaupt nicht eben ſo
deutlich erklaͤhren/ oder gewiſſe Eintheilun-
gen
davon machen.

82. Wolte man dieſelbigen nach dem Un-
terſcheid derer
entium, die wir in 4. Capitel
gegeben/ eintheilen/ koͤnnen wir es geſchehen laſ-
ſen/ jedoch wollen wir damit niemand nichts
vorgeſchrieben haben.

83. Jedoch iſt kein Zweiffel/ daß unter al-
len ideis keine deutlicher ſind/ als die ideæ
qvantitatis,
nehmlich numeri, menſuræ &
temporis.

84. Denn dieſe erregen ſich auch bey de-
nen Kindern in erſten Jahren dergeſtalt/ daß
ſie faͤhig ſeyn aus denenſelben zu raiſoniren
und andere Warheiten herzuleiten. Die ideæ
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aber/ qvalitatum, motuum
u. ſ. w. erregen ſich zwar auch bey ihnen/ doch

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[171/0189] erſten und unbeweißlichen Warh. 80. Alles nun/ was zu dieſen thaͤtigen Ge- dancken des Verſtandes gehoͤret/ kanſt du ideas oder abſtractiones, oder wie du fonſt willſt/ nennen. 81. Dieweil aber die Eintheilung eines gantzen in unzehlige Stuͤcke/ und die Zuſam- menhaltung mit unzehligen (das iſt ungewiſ- ſen) Dingen geſchehen kan/ als kan man auch die doctrin de ideis uͤberhaupt nicht eben ſo deutlich erklaͤhren/ oder gewiſſe Eintheilun- gen davon machen. 82. Wolte man dieſelbigen nach dem Un- terſcheid derer entium, die wir in 4. Capitel gegeben/ eintheilen/ koͤnnen wir es geſchehen laſ- ſen/ jedoch wollen wir damit niemand nichts vorgeſchrieben haben. 83. Jedoch iſt kein Zweiffel/ daß unter al- len ideis keine deutlicher ſind/ als die ideæ qvantitatis, nehmlich numeri, menſuræ & temporis. 84. Denn dieſe erregen ſich auch bey de- nen Kindern in erſten Jahren dergeſtalt/ daß ſie faͤhig ſeyn aus denenſelben zu raiſoniren und andere Warheiten herzuleiten. Die ideæ ſubſtantiarum aber/ qvalitatum, motuum u. ſ. w. erregen ſich zwar auch bey ihnen/ doch gehet

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungvernufftlehre_1691/189>, abgerufen am 21.11.2024.