Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.Das 10. Hauptst. von warscheinl. mehr Fleiß und Warhafftigkeit/ als Gelahr-heit und Weißheit erfordert wird. 32. Massen denn/ wie erwehnet/ anderer 33. So thut auch das Alterthum der Zeu- 34. Jedoch ist das nicht zu leugnen/ daß/ 35. Woltest du nun gleich von dem Stand terscheid
Das 10. Hauptſt. von warſcheinl. mehr Fleiß und Warhafftigkeit/ als Gelahr-heit und Weißheit erfordert wird. 32. Maſſen denn/ wie erwehnet/ anderer 33. So thut auch das Alterthum der Zeu- 34. Jedoch iſt das nicht zu leugnen/ daß/ 35. Wolteſt du nun gleich von dem Stand terſcheid
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Das 10. Hauptſt. von warſcheinl.
mehr Fleiß und Warhafftigkeit/ als Gelahr-
heit und Weißheit erfordert wird.
32. Maſſen denn/ wie erwehnet/ anderer
Leute Zeugnuͤß ich in rebus Experientiæ
& ſenſionibus ſubjectis mich zur Wahr-
ſcheinligkeit bedienen ſoll/ nicht aber in Er-
weckung derer idearum von denen Dingen/
die ich per Experientiam gepruͤffet habe/
oder fuͤglich pruͤffen kan.
33. So thut auch das Alterthum der Zeu-
gen/ oder die Neuligkeit derſelben/ oder die
continuation derer Zeugnuͤſſe nichts zur Sa-
che/ denn viel grobe Jrrthuͤmer haben lange
gedauret/ und die alten Zeugen ſind vor dieſen
neu geweſen/ gleich wie die neuen auch alt wer-
den koͤnnen.
34. Jedoch iſt das nicht zu leugnen/ daß/
weil allhier von denen Senſionibus die Fra-
ge iſt denen alten autoribus von denen Din-
gen/ die zu ihrer Zeit geweſen mehr Glau-
ben beygemeſſen wird/ denen neuen aber von
denen heutigen.
35. Wolteſt du nun gleich von dem Stand
der Menſchen hier eine Norm nehmen/ und
unter Fuͤrſten und Unterthanen/ oder ein
gemeines und privat Zeugnuͤß einen Un-
terſcheid
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