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Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.

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Das 11. H. von denen unterschied.
gitudinem in puncta, und also die substantz
als ein unum und totum divisibile be-
trachtet.

33. Jedoch muß er sich damit nicht bereden/
daß er auch eine klare und deutliche Erkänt-
nüß des Cörpers habe. Denn der Cörper
ist die substantz/ der Cörperligkeit aber das ac-
cidens.

34. Was die Bewegung anbelanget/ so
hat abermahls der Mensch eine gewisse und
klare Erkäntnüß davon/ aber nicht allemahl
eine deutliche.

35. Die Erkäntnüß der Bewegung ist klar/
weil er so wohl die Ruhe/ als den motum lo-
calem
vermittelst der Sinne begreifft.

36. Aber sie ist nicht allemahl deutlich/
weil zuweilen die Bewegung so geschwinde ist/
so wohl in der Ruhe als in dem motu locali,
daß man sie nicht in gewisse Theile absondern
kan/ und also die zu der deutlichen Erkäntnüß
gehörige Dauerhafftigkeit nicht hat.

37. Z. e. wenn der Pfeil von Bogen ge-
schossen
wird/ wenn der auff etwas geworffe-
ne Stein in centro reflexionis ruhet.

38. Und also ist sich nicht zu verwundern/
daß man mit der genauen Beschreibung der

Bewe-

Das 11. H. von denen unterſchied.
gitudinem in puncta, und alſo die ſubſtantz
als ein unum und totum diviſibile be-
trachtet.

33. Jedoch muß er ſich damit nicht bereden/
daß er auch eine klare und deutliche Erkaͤnt-
nuͤß des Coͤrpers habe. Denn der Coͤrper
iſt die ſubſtantz/ der Coͤrperligkeit aber das ac-
cidens.

34. Was die Bewegung anbelanget/ ſo
hat abermahls der Menſch eine gewiſſe und
klare Erkaͤntnuͤß davon/ aber nicht allemahl
eine deutliche.

35. Die Erkaͤntnuͤß der Bewegung iſt klar/
weil er ſo wohl die Ruhe/ als den motum lo-
calem
vermittelſt der Sinne begreifft.

36. Aber ſie iſt nicht allemahl deutlich/
weil zuweilen die Bewegung ſo geſchwinde iſt/
ſo wohl in der Ruhe als in dem motu locali,
daß man ſie nicht in gewiſſe Theile abſondern
kan/ und alſo die zu der deutlichen Erkaͤntnuͤß
gehoͤrige Dauerhafftigkeit nicht hat.

37. Z. e. wenn der Pfeil von Bogen ge-
ſchoſſen
wird/ wenn der auff etwas geworffe-
ne Stein in centro reflexionis ruhet.

38. Und alſo iſt ſich nicht zu verwundern/
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[250/0268] Das 11. H. von denen unterſchied. gitudinem in puncta, und alſo die ſubſtantz als ein unum und totum diviſibile be- trachtet. 33. Jedoch muß er ſich damit nicht bereden/ daß er auch eine klare und deutliche Erkaͤnt- nuͤß des Coͤrpers habe. Denn der Coͤrper iſt die ſubſtantz/ der Coͤrperligkeit aber das ac- cidens. 34. Was die Bewegung anbelanget/ ſo hat abermahls der Menſch eine gewiſſe und klare Erkaͤntnuͤß davon/ aber nicht allemahl eine deutliche. 35. Die Erkaͤntnuͤß der Bewegung iſt klar/ weil er ſo wohl die Ruhe/ als den motum lo- calem vermittelſt der Sinne begreifft. 36. Aber ſie iſt nicht allemahl deutlich/ weil zuweilen die Bewegung ſo geſchwinde iſt/ ſo wohl in der Ruhe als in dem motu locali, daß man ſie nicht in gewiſſe Theile abſondern kan/ und alſo die zu der deutlichen Erkaͤntnuͤß gehoͤrige Dauerhafftigkeit nicht hat. 37. Z. e. wenn der Pfeil von Bogen ge- ſchoſſen wird/ wenn der auff etwas geworffe- ne Stein in centro reflexionis ruhet. 38. Und alſo iſt ſich nicht zu verwundern/ daß man mit der genauen Beſchreibung der Bewe-

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungvernufftlehre_1691/268>, abgerufen am 30.11.2024.