Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorrede.
sonderlich de Philosophia morali, auff wel-
che sich doch schwerlich einer von beyden schickt/
und scheinet also daraus/ daß er die divisionem
communem habituum intellectualium

gar nicht innen habe müsse. Aber er hätte
(2.) aller dieser objectionum wieder mich
entbehren können/ wenn er nur betrachten wol-
len/ was ich in meiner introd. §. 71. seq. cap. 2.
geschrieben/ und wenn er nur einen von meinen
auditoribus hätte gefragt/ was ich daselbst
durch das alibi verstände/ so würde man ihn
auff das 1. Buch meiner instit. Juris divini
c.
1. verwiesen/ und er so dann aus diesen bey-
den locis ersehen haben/ daß mir seine obje-
ctiones,
die er wieder mich macht/ nicht unbe-
wust gewesen/ sondern schon daselbst zur gnüge
beantwortet worden. Aber so scheinets wohl/
daß es wahr sey/ was man mich von ihm be-
richtet/ daß/ als nach publicirung seines Ti-
tels ihn ein guter Freund gewarnet/ er solle
mein Buch etwas attent lesen/ er demselbigen
zur Antwort gegeben; Er wolle es nicht so
gut achten/ daß er es thäte.

13. Bey dieser Bewandnüß aber kan der
Autor Speciminis leicht gedencken/ was ich
müste gedacht haben/ als ich sein III. Capitel de

Sectis

Vorrede.
ſonderlich de Philoſophia morali, auff wel-
che ſich doch ſchwerlich einer von beyden ſchickt/
und ſcheinet alſo daraus/ daß er die diviſionem
communem habituum intellectualium

gar nicht innen habe muͤſſe. Aber er haͤtte
(2.) aller dieſer objectionum wieder mich
entbehren koͤnnen/ wenn er nur betrachten wol-
len/ was ich in meiner introd. §. 71. ſeq. cap. 2.
geſchrieben/ und wenn er nur einen von meinen
auditoribus haͤtte gefragt/ was ich daſelbſt
durch das alibi verſtaͤnde/ ſo wuͤrde man ihn
auff das 1. Buch meiner inſtit. Juris divini
c.
1. verwieſen/ und er ſo dann aus dieſen bey-
den locis erſehen haben/ daß mir ſeine obje-
ctiones,
die er wieder mich macht/ nicht unbe-
wuſt geweſen/ ſondern ſchon daſelbſt zur gnuͤge
beantwortet worden. Aber ſo ſcheinets wohl/
daß es wahr ſey/ was man mich von ihm be-
richtet/ daß/ als nach publicirung ſeines Ti-
tels ihn ein guter Freund gewarnet/ er ſolle
mein Buch etwas attent leſen/ er demſelbigen
zur Antwort gegeben; Er wolle es nicht ſo
gut achten/ daß er es thaͤte.

13. Bey dieſer Bewandnuͤß aber kan der
Autor Speciminis leicht gedencken/ was ich
muͤſte gedacht haben/ als ich ſein III. Capitel de

Sectis
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0060" n="42"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/>
&#x017F;onderlich <hi rendition="#aq">de Philo&#x017F;ophia morali,</hi> auff wel-<lb/>
che &#x017F;ich doch &#x017F;chwerlich einer von beyden &#x017F;chickt/<lb/>
und &#x017F;cheinet al&#x017F;o daraus/ daß er die <hi rendition="#aq">divi&#x017F;ionem<lb/>
communem habituum intellectualium</hi><lb/>
gar nicht innen habe mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e. Aber er ha&#x0364;tte<lb/>
(2.) aller die&#x017F;er <hi rendition="#aq">objectionum</hi> wieder mich<lb/>
entbehren ko&#x0364;nnen/ wenn er nur betrachten wol-<lb/>
len/ was ich in meiner <hi rendition="#aq">introd. §. 71. &#x017F;eq. cap.</hi> 2.<lb/>
ge&#x017F;chrieben/ und wenn er nur einen von meinen<lb/><hi rendition="#aq">auditoribus</hi> ha&#x0364;tte gefragt/ was ich da&#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
durch das <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">alibi</hi></hi> ver&#x017F;ta&#x0364;nde/ &#x017F;o wu&#x0364;rde man ihn<lb/>
auff das 1. Buch meiner <hi rendition="#aq">in&#x017F;tit. Juris divini<lb/>
c.</hi> 1. verwie&#x017F;en/ und er &#x017F;o dann aus die&#x017F;en bey-<lb/>
den <hi rendition="#aq">locis</hi> er&#x017F;ehen haben/ daß mir &#x017F;eine <hi rendition="#aq">obje-<lb/>
ctiones,</hi> die er wieder mich macht/ nicht unbe-<lb/>
wu&#x017F;t gewe&#x017F;en/ &#x017F;ondern &#x017F;chon da&#x017F;elb&#x017F;t zur gnu&#x0364;ge<lb/>
beantwortet worden. Aber &#x017F;o &#x017F;cheinets wohl/<lb/>
daß es wahr &#x017F;ey/ was man mich von ihm be-<lb/>
richtet/ daß/ als nach <hi rendition="#aq">publici</hi>rung &#x017F;eines Ti-<lb/>
tels ihn ein guter Freund gewarnet/ er &#x017F;olle<lb/>
mein Buch etwas <hi rendition="#aq">attent</hi> le&#x017F;en/ er dem&#x017F;elbigen<lb/>
zur Antwort gegeben; Er wolle es nicht &#x017F;o<lb/>
gut achten/ daß er es tha&#x0364;te.</p><lb/>
          <p>13. Bey die&#x017F;er Bewandnu&#x0364;ß aber kan der<lb/><hi rendition="#aq">Autor Speciminis</hi> leicht gedencken/ was ich<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;te gedacht haben/ als ich &#x017F;ein <hi rendition="#aq">III.</hi> Capitel <hi rendition="#aq">de</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Sectis</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[42/0060] Vorrede. ſonderlich de Philoſophia morali, auff wel- che ſich doch ſchwerlich einer von beyden ſchickt/ und ſcheinet alſo daraus/ daß er die diviſionem communem habituum intellectualium gar nicht innen habe muͤſſe. Aber er haͤtte (2.) aller dieſer objectionum wieder mich entbehren koͤnnen/ wenn er nur betrachten wol- len/ was ich in meiner introd. §. 71. ſeq. cap. 2. geſchrieben/ und wenn er nur einen von meinen auditoribus haͤtte gefragt/ was ich daſelbſt durch das alibi verſtaͤnde/ ſo wuͤrde man ihn auff das 1. Buch meiner inſtit. Juris divini c. 1. verwieſen/ und er ſo dann aus dieſen bey- den locis erſehen haben/ daß mir ſeine obje- ctiones, die er wieder mich macht/ nicht unbe- wuſt geweſen/ ſondern ſchon daſelbſt zur gnuͤge beantwortet worden. Aber ſo ſcheinets wohl/ daß es wahr ſey/ was man mich von ihm be- richtet/ daß/ als nach publicirung ſeines Ti- tels ihn ein guter Freund gewarnet/ er ſolle mein Buch etwas attent leſen/ er demſelbigen zur Antwort gegeben; Er wolle es nicht ſo gut achten/ daß er es thaͤte. 13. Bey dieſer Bewandnuͤß aber kan der Autor Speciminis leicht gedencken/ was ich muͤſte gedacht haben/ als ich ſein III. Capitel de Sectis

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungvernufftlehre_1691
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungvernufftlehre_1691/60
Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungvernufftlehre_1691/60>, abgerufen am 19.05.2024.