Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826.ergeben, daß die Rechnungen mit ganz verschiedenen Zah- Was nun dasselbe Verfahren, auf ein 3tes und 4tes Wir könnten mehrere in dieser Schrift entwickelte Diese Gesetze müssen, gerade weil sie allgemein sind, Wenn wir nun für einen einzelnen Standpunkt die 3
ergeben, daß die Rechnungen mit ganz verſchiedenen Zah- Was nun daſſelbe Verfahren, auf ein 3tes und 4tes Wir koͤnnten mehrere in dieſer Schrift entwickelte Dieſe Geſetze muͤſſen, gerade weil ſie allgemein ſind, Wenn wir nun fuͤr einen einzelnen Standpunkt die 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0047" n="33"/> ergeben, daß die Rechnungen mit ganz verſchiedenen Zah-<lb/> len gefuͤhrt waͤren; aber es wuͤrde ſich finden, daß in<lb/> manchen Endreſultaten und Folgerungen, wenn dieſe in<lb/> Worten ausgeſprochen werden, wieder eine voͤllige Ueber-<lb/> einſtimmung herrſche.</p><lb/> <p>Was nun daſſelbe Verfahren, auf ein 3tes und 4tes<lb/> Gut u. ſ. w. angewandt, als Gemeinſchaftliches, voͤllig<lb/> Uebereinſtimmendes ergaͤbe, das wuͤrden wir als allge-<lb/> meines Geſetz anerkennen muͤſſen: denn was, von jedem<lb/> Standpunkt aus betrachtet, ſich immer gleich zeigt, das<lb/> muß auch allgemeine, an Ort und Zeit nicht gebundene,<lb/> Guͤltigkeit haben.</p><lb/> <p>Wir koͤnnten mehrere in dieſer Schrift entwickelte<lb/> Reſultate als Beiſpiele aufſtellen, wenn wir dieſe vorweg<lb/> anfuͤhren duͤrften; aber wir koͤnnen uns auch ſchon auf<lb/> das im Vorhergehenden dargeſtellte Geſetz, daß die Pro-<lb/> duktion des Getreides immer koſtbarer wird, je aͤrmer<lb/> der Boden iſt, beziehen.</p><lb/> <p>Dieſe Geſetze muͤſſen, gerade weil ſie allgemein ſind,<lb/> in jeder Wirthſchaft, auf jedem Gute wirkſam ſeyn. Die<lb/> Groͤße der Ernte, des Reinertrags u. ſ. w., iſt der ſicht-<lb/> bare Ausdruck dieſer Geſetze, modifizirt durch oͤrtliche Ein-<lb/> wirkungen.</p><lb/> <p>Wenn wir nun fuͤr einen einzelnen Standpunkt die<lb/> Groͤßen, worin ſich die Natur ausſpricht, aus der Natur<lb/> ſelbſt ſchoͤpfen (durchaus aber nicht willkuͤrlich annehmen)<lb/> und nun mit Konſequenz aus den bekannten Groͤßen und<lb/> den allgemeinen Grundſaͤtzen, Folgerungen und Reſultate<lb/> ziehen: ſo koͤnnen wir demnach verſichert ſeyn, daß auch<lb/> in dieſen — nur aus <hi rendition="#g">einem</hi> Standpunkt entnommenen —<lb/> Reſultaten, ſich die allgemeinen Geſetze ausgeſprochen ha-<lb/> ben. Aber ſicherlich iſt nicht jedes gefundene Reſultat ein<lb/> allgemeines Geſetz, ſondern manches iſt nur eine bloß<lb/> oͤrtlich guͤltige Regel.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">3</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [33/0047]
ergeben, daß die Rechnungen mit ganz verſchiedenen Zah-
len gefuͤhrt waͤren; aber es wuͤrde ſich finden, daß in
manchen Endreſultaten und Folgerungen, wenn dieſe in
Worten ausgeſprochen werden, wieder eine voͤllige Ueber-
einſtimmung herrſche.
Was nun daſſelbe Verfahren, auf ein 3tes und 4tes
Gut u. ſ. w. angewandt, als Gemeinſchaftliches, voͤllig
Uebereinſtimmendes ergaͤbe, das wuͤrden wir als allge-
meines Geſetz anerkennen muͤſſen: denn was, von jedem
Standpunkt aus betrachtet, ſich immer gleich zeigt, das
muß auch allgemeine, an Ort und Zeit nicht gebundene,
Guͤltigkeit haben.
Wir koͤnnten mehrere in dieſer Schrift entwickelte
Reſultate als Beiſpiele aufſtellen, wenn wir dieſe vorweg
anfuͤhren duͤrften; aber wir koͤnnen uns auch ſchon auf
das im Vorhergehenden dargeſtellte Geſetz, daß die Pro-
duktion des Getreides immer koſtbarer wird, je aͤrmer
der Boden iſt, beziehen.
Dieſe Geſetze muͤſſen, gerade weil ſie allgemein ſind,
in jeder Wirthſchaft, auf jedem Gute wirkſam ſeyn. Die
Groͤße der Ernte, des Reinertrags u. ſ. w., iſt der ſicht-
bare Ausdruck dieſer Geſetze, modifizirt durch oͤrtliche Ein-
wirkungen.
Wenn wir nun fuͤr einen einzelnen Standpunkt die
Groͤßen, worin ſich die Natur ausſpricht, aus der Natur
ſelbſt ſchoͤpfen (durchaus aber nicht willkuͤrlich annehmen)
und nun mit Konſequenz aus den bekannten Groͤßen und
den allgemeinen Grundſaͤtzen, Folgerungen und Reſultate
ziehen: ſo koͤnnen wir demnach verſichert ſeyn, daß auch
in dieſen — nur aus einem Standpunkt entnommenen —
Reſultaten, ſich die allgemeinen Geſetze ausgeſprochen ha-
ben. Aber ſicherlich iſt nicht jedes gefundene Reſultat ein
allgemeines Geſetz, ſondern manches iſt nur eine bloß
oͤrtlich guͤltige Regel.
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