Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792.Erste Abtheilung. Zweyter Abschnitt. gehen. Auch bemerkte ich in dieser Ebene mehr Gebüschund Bäume als gewöhnlich, aber keine Waldung. Ue- berhaupt schien sie mir mit dem Bocklande (einige Aehn- lichkeit zu haben. Die Ursache, warum weder in diesem flacheren Distrikte, noch auf den Bergen und Hügeln Wald steht, ist ohne Zweifel die fast beständige Dürre und der Mangel an Regen. Daher fand ich auch Bäu- me am meisten in den Gründen zwischen den Bergen und in Thälern, bisweilen auch etwas höher hinauf an den Bergen. Jenen führen die herabfließenden Bäche ge- meiniglich Wasser zu; diese werden von den vorbeyzie- henden Wolken befeuchtet. Von hier ritten wir Buys Hof vorbey zu Gerd van Die Berge, welche hier das lange Thal bilden, be- Bey Tunis Bota's Hofe theilt sich die Bergkette, Houtni-
Erſte Abtheilung. Zweyter Abſchnitt. gehen. Auch bemerkte ich in dieſer Ebene mehr Gebuͤſchund Baͤume als gewoͤhnlich, aber keine Waldung. Ue- berhaupt ſchien ſie mir mit dem Bocklande (einige Aehn- lichkeit zu haben. Die Urſache, warum weder in dieſem flacheren Diſtrikte, noch auf den Bergen und Huͤgeln Wald ſteht, iſt ohne Zweifel die faſt beſtaͤndige Duͤrre und der Mangel an Regen. Daher fand ich auch Baͤu- me am meiſten in den Gruͤnden zwiſchen den Bergen und in Thaͤlern, bisweilen auch etwas hoͤher hinauf an den Bergen. Jenen fuͤhren die herabfließenden Baͤche ge- meiniglich Waſſer zu; dieſe werden von den vorbeyzie- henden Wolken befeuchtet. Von hier ritten wir Buys Hof vorbey zu Gerd van Die Berge, welche hier das lange Thal bilden, be- Bey Tunis Bota’s Hofe theilt ſich die Bergkette, Houtni-
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Erſte Abtheilung. Zweyter Abſchnitt.
gehen. Auch bemerkte ich in dieſer Ebene mehr Gebuͤſch
und Baͤume als gewoͤhnlich, aber keine Waldung. Ue-
berhaupt ſchien ſie mir mit dem Bocklande (einige Aehn-
lichkeit zu haben. Die Urſache, warum weder in dieſem
flacheren Diſtrikte, noch auf den Bergen und Huͤgeln
Wald ſteht, iſt ohne Zweifel die faſt beſtaͤndige Duͤrre
und der Mangel an Regen. Daher fand ich auch Baͤu-
me am meiſten in den Gruͤnden zwiſchen den Bergen und
in Thaͤlern, bisweilen auch etwas hoͤher hinauf an den
Bergen. Jenen fuͤhren die herabfließenden Baͤche ge-
meiniglich Waſſer zu; dieſe werden von den vorbeyzie-
henden Wolken befeuchtet.
Von hier ritten wir Buys Hof vorbey zu Gerd van
Royen am tiefen Fluſſe (Diep-Rivier).
Die Berge, welche hier das lange Thal bilden, be-
ſtehen zur Rechten aus der langen Reihe von Bergen,
und zur Linken aus einem zuſammenhangenden Gebirge,
das beym Mattenthale anfaͤngt, und um einen guten
Theil niedriger iſt als die daran hinſtreichende lange Berg-
kette zur Linken, wovon wir die Gipfel ſehr gut ſehen
konnten. Das jenſeits des gedachten niedrigeren Gebir-
ges und dieſer hoͤhern Reihe von Bergen liegende Land,
heißt Kamenaſſie, und hat auch ſchon Koloniſten zu Ein-
wohnern bekommen. Die noch weiter zur linken Seite
belegene Strecke Landes beſteht aus magerm, ebenem und
duͤrrem Karrofelde und geht bis an den oͤſtlichen Elefan-
tenfluß (Olifants-Rivier). Ueberhaupt iſt die Rich-
tung der Gebirge oſt-nord-oſtlich.
Bey Tunis Bota’s Hofe theilt ſich die Bergkette,
und wir kamen nunmehr links in ein Thal, das vorn
von lauter Gebirgen eingeſchloſſen, und nur ein Paar
Buͤchſenſchuͤſſe breit iſt. Dasjenige Thal, welches wir
zur rechten Seite liegen ließen, erſtreckt ſich nach den
Houtni-
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