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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.

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Vierte Abtheilung.
seitige eiserne Stangen, und zwar nur einen Finger breit
von einander, und mit der Schärfe einer Seite in die
Höhe stehend. Ueber die Stangen ist ein Stück Se-
geltuch gezogen, das zwischen denselben eingedrückt ist.
Ueber das Segeltuch wird Wasser gegossen, das einen
Zoll hoch steht. Darauf wird das geschmolzne Erz mit
eisernen Kellen aus der Herdgrube genommen, und in
die jetzt beschriebene Form gegossen. Auf diese Art gießt
man zehn bis zwölf Stangen oder Stäbe von der Länge
einer Viertelelle auf einmahl. So bald man diese heraus
genommen hat, fährt man mit dem Gießen fort. Zwi-
schendurch gießt man von neuem kaltes Wasser auf. Auf
diese Art Kupfer in Wasser zu gießen, ungefähr so, als
man bey uns in Schweden über zarte kranke Kinder Bley
zu gießen pflegt, hat man bisher in Europa nicht gewußt,
eben so wenig, daß das Japanische Kupfer eben davon
seine hohe und glänzende Farbe hat. Ich war zugleich so
glücklich, durch Vorschub meiner Freunde, der Dolmet-
scher, einen Kasten zum Geschenk zu bekommen, worin
so wohl auf jene Art gegoßnes reines Kupfer, als auch
Stufen von jedem vorher damit genommenen Prozesse,
als rohen Kupferkies mit seiner Erdart (Matrix), Pro-
ben von Rostbrennen oder Rösten, dem ersten und zwey-
ten Schmelzen, und dergleichen, lagen. Diesen Ka-
sten schickte ich in der Folge nach Schweden, als ein Ge-
schenk für das Mineralien-Cabinett der Universität zu Up-
sala
, und machte meinem ehemahligen verehrten und gelieb-
ten Lehrer, Herrn Bergmann, dadurch eben so große
Freude, als bey meiner Zurückkunft durch die Nachricht
vom Gießen des Kupfers in Wasser. Hernach besahen
wir auch eine Menge gegoßnes Kupfer, nicht nur von
dem, das auf die beschriebne Art in Stäbe gegossen, und

Vierte Abtheilung.
ſeitige eiſerne Stangen, und zwar nur einen Finger breit
von einander, und mit der Schaͤrfe einer Seite in die
Hoͤhe ſtehend. Ueber die Stangen iſt ein Stuͤck Se-
geltuch gezogen, das zwiſchen denſelben eingedruͤckt iſt.
Ueber das Segeltuch wird Waſſer gegoſſen, das einen
Zoll hoch ſteht. Darauf wird das geſchmolzne Erz mit
eiſernen Kellen aus der Herdgrube genommen, und in
die jetzt beſchriebene Form gegoſſen. Auf dieſe Art gießt
man zehn bis zwoͤlf Stangen oder Staͤbe von der Laͤnge
einer Viertelelle auf einmahl. So bald man dieſe heraus
genommen hat, faͤhrt man mit dem Gießen fort. Zwi-
ſchendurch gießt man von neuem kaltes Waſſer auf. Auf
dieſe Art Kupfer in Waſſer zu gießen, ungefaͤhr ſo, als
man bey uns in Schweden uͤber zarte kranke Kinder Bley
zu gießen pflegt, hat man bisher in Europa nicht gewußt,
eben ſo wenig, daß das Japaniſche Kupfer eben davon
ſeine hohe und glaͤnzende Farbe hat. Ich war zugleich ſo
gluͤcklich, durch Vorſchub meiner Freunde, der Dolmet-
ſcher, einen Kaſten zum Geſchenk zu bekommen, worin
ſo wohl auf jene Art gegoßnes reines Kupfer, als auch
Stufen von jedem vorher damit genommenen Prozeſſe,
als rohen Kupferkies mit ſeiner Erdart (Matrix), Pro-
ben von Roſtbrennen oder Roͤſten, dem erſten und zwey-
ten Schmelzen, und dergleichen, lagen. Dieſen Ka-
ſten ſchickte ich in der Folge nach Schweden, als ein Ge-
ſchenk fuͤr das Mineralien-Cabinett der Univerſitaͤt zu Up-
ſala
, und machte meinem ehemahligen verehrten und gelieb-
ten Lehrer, Herrn Bergmann, dadurch eben ſo große
Freude, als bey meiner Zuruͤckkunft durch die Nachricht
vom Gießen des Kupfers in Waſſer. Hernach beſahen
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[132/0166] Vierte Abtheilung. ſeitige eiſerne Stangen, und zwar nur einen Finger breit von einander, und mit der Schaͤrfe einer Seite in die Hoͤhe ſtehend. Ueber die Stangen iſt ein Stuͤck Se- geltuch gezogen, das zwiſchen denſelben eingedruͤckt iſt. Ueber das Segeltuch wird Waſſer gegoſſen, das einen Zoll hoch ſteht. Darauf wird das geſchmolzne Erz mit eiſernen Kellen aus der Herdgrube genommen, und in die jetzt beſchriebene Form gegoſſen. Auf dieſe Art gießt man zehn bis zwoͤlf Stangen oder Staͤbe von der Laͤnge einer Viertelelle auf einmahl. So bald man dieſe heraus genommen hat, faͤhrt man mit dem Gießen fort. Zwi- ſchendurch gießt man von neuem kaltes Waſſer auf. Auf dieſe Art Kupfer in Waſſer zu gießen, ungefaͤhr ſo, als man bey uns in Schweden uͤber zarte kranke Kinder Bley zu gießen pflegt, hat man bisher in Europa nicht gewußt, eben ſo wenig, daß das Japaniſche Kupfer eben davon ſeine hohe und glaͤnzende Farbe hat. Ich war zugleich ſo gluͤcklich, durch Vorſchub meiner Freunde, der Dolmet- ſcher, einen Kaſten zum Geſchenk zu bekommen, worin ſo wohl auf jene Art gegoßnes reines Kupfer, als auch Stufen von jedem vorher damit genommenen Prozeſſe, als rohen Kupferkies mit ſeiner Erdart (Matrix), Pro- ben von Roſtbrennen oder Roͤſten, dem erſten und zwey- ten Schmelzen, und dergleichen, lagen. Dieſen Ka- ſten ſchickte ich in der Folge nach Schweden, als ein Ge- ſchenk fuͤr das Mineralien-Cabinett der Univerſitaͤt zu Up- ſala, und machte meinem ehemahligen verehrten und gelieb- ten Lehrer, Herrn Bergmann, dadurch eben ſo große Freude, als bey meiner Zuruͤckkunft durch die Nachricht vom Gießen des Kupfers in Waſſer. Hernach beſahen wir auch eine Menge gegoßnes Kupfer, nicht nur von dem, das auf die beſchriebne Art in Staͤbe gegoſſen, und

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Zitationshilfe: Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/166>, abgerufen am 24.11.2024.