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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.

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Fünfte Abtheilung. Siebenter Abschnitt.

Auf ihre Meublen, Hausgeräth und andre Sa-
chen setzen die Japaner ihr Wapen, wie ich dergleichen
oben schon von ihren Kleidungsstücken erzählt habe. Je-
der kennt daher das Seinige so gleich, und Diebe können
gestohlne Sachen nicht gut verkaufen.

Alles Kartenspiel ist bey den Japanern scharf ver-
bothen. Sie lieben diesen Zeitvertreib auch nicht. Auf
dem Schiffe wurde ich einige Mahl gewahr, daß sie Ge-
brauch davon machten. Auf dem Lande aber habe ich
es niemahls gesehen. Ihre Karten sind von dickem stei-
fen Papier gemacht, zwey Zoll lang, und einen guten
Zoll breit. Zu einem Spiele gehören funfzig, die auf
der Hauptseite verschieden bezeichnet, auf der unrechten
Seite aber alle schwarz sind. Sie legen die Karten in
Haufen, mehrere auf einander; darauf kehren sie die
Karten um, und sehen zu, welche gewonnen hat.

Ein anderes Japanisches Spiel lernte ich auch auf
der Seereise kennen, das mit unserm Gänsespiele Aehn-
lichkeit hat. Sie legen einen Bogen starkes Papier, wor-
auf verschiedne viereckige, mit allerley Figuren bezeichnete,
Fächer abgetheilt sind, vor sich hin. Darauf werfen sie
der Reihe nach einen Würfel, und jeder Spieler hat ein
Hölzchen oder etwas anderes, womit er in den Fächern
seinen Wurf bemerkt.

Die Japaner haben ein musikalisches Instrument,
das in Ansehung des Klanges und der Einrichtung einer
Zither oder einer Davids-Harfe ähnlich ist. Sie nen-
nen es Koto. Es ist einen Fuß lang und hat dreyzehn
Saiten.

Nach Orientalischer Sitte besuchen die Japaner
weder einander, noch die Holländer, ohne ein Geschenk
voran zu schicken. Dergleichen Geschenke werden mehr
gegeben, weil es Mode ist, als um ihres Werths wil-

Fuͤnfte Abtheilung. Siebenter Abſchnitt.

Auf ihre Meublen, Hausgeraͤth und andre Sa-
chen ſetzen die Japaner ihr Wapen, wie ich dergleichen
oben ſchon von ihren Kleidungsſtuͤcken erzaͤhlt habe. Je-
der kennt daher das Seinige ſo gleich, und Diebe koͤnnen
geſtohlne Sachen nicht gut verkaufen.

Alles Kartenſpiel iſt bey den Japanern ſcharf ver-
bothen. Sie lieben dieſen Zeitvertreib auch nicht. Auf
dem Schiffe wurde ich einige Mahl gewahr, daß ſie Ge-
brauch davon machten. Auf dem Lande aber habe ich
es niemahls geſehen. Ihre Karten ſind von dickem ſtei-
fen Papier gemacht, zwey Zoll lang, und einen guten
Zoll breit. Zu einem Spiele gehoͤren funfzig, die auf
der Hauptſeite verſchieden bezeichnet, auf der unrechten
Seite aber alle ſchwarz ſind. Sie legen die Karten in
Haufen, mehrere auf einander; darauf kehren ſie die
Karten um, und ſehen zu, welche gewonnen hat.

Ein anderes Japaniſches Spiel lernte ich auch auf
der Seereiſe kennen, das mit unſerm Gaͤnſeſpiele Aehn-
lichkeit hat. Sie legen einen Bogen ſtarkes Papier, wor-
auf verſchiedne viereckige, mit allerley Figuren bezeichnete,
Faͤcher abgetheilt ſind, vor ſich hin. Darauf werfen ſie
der Reihe nach einen Wuͤrfel, und jeder Spieler hat ein
Hoͤlzchen oder etwas anderes, womit er in den Faͤchern
ſeinen Wurf bemerkt.

Die Japaner haben ein muſikaliſches Inſtrument,
das in Anſehung des Klanges und der Einrichtung einer
Zither oder einer Davids-Harfe aͤhnlich iſt. Sie nen-
nen es Koto. Es iſt einen Fuß lang und hat dreyzehn
Saiten.

Nach Orientaliſcher Sitte beſuchen die Japaner
weder einander, noch die Hollaͤnder, ohne ein Geſchenk
voran zu ſchicken. Dergleichen Geſchenke werden mehr
gegeben, weil es Mode iſt, als um ihres Werths wil-

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[204/0238] Fuͤnfte Abtheilung. Siebenter Abſchnitt. Auf ihre Meublen, Hausgeraͤth und andre Sa- chen ſetzen die Japaner ihr Wapen, wie ich dergleichen oben ſchon von ihren Kleidungsſtuͤcken erzaͤhlt habe. Je- der kennt daher das Seinige ſo gleich, und Diebe koͤnnen geſtohlne Sachen nicht gut verkaufen. Alles Kartenſpiel iſt bey den Japanern ſcharf ver- bothen. Sie lieben dieſen Zeitvertreib auch nicht. Auf dem Schiffe wurde ich einige Mahl gewahr, daß ſie Ge- brauch davon machten. Auf dem Lande aber habe ich es niemahls geſehen. Ihre Karten ſind von dickem ſtei- fen Papier gemacht, zwey Zoll lang, und einen guten Zoll breit. Zu einem Spiele gehoͤren funfzig, die auf der Hauptſeite verſchieden bezeichnet, auf der unrechten Seite aber alle ſchwarz ſind. Sie legen die Karten in Haufen, mehrere auf einander; darauf kehren ſie die Karten um, und ſehen zu, welche gewonnen hat. Ein anderes Japaniſches Spiel lernte ich auch auf der Seereiſe kennen, das mit unſerm Gaͤnſeſpiele Aehn- lichkeit hat. Sie legen einen Bogen ſtarkes Papier, wor- auf verſchiedne viereckige, mit allerley Figuren bezeichnete, Faͤcher abgetheilt ſind, vor ſich hin. Darauf werfen ſie der Reihe nach einen Wuͤrfel, und jeder Spieler hat ein Hoͤlzchen oder etwas anderes, womit er in den Faͤchern ſeinen Wurf bemerkt. Die Japaner haben ein muſikaliſches Inſtrument, das in Anſehung des Klanges und der Einrichtung einer Zither oder einer Davids-Harfe aͤhnlich iſt. Sie nen- nen es Koto. Es iſt einen Fuß lang und hat dreyzehn Saiten. Nach Orientaliſcher Sitte beſuchen die Japaner weder einander, noch die Hollaͤnder, ohne ein Geſchenk voran zu ſchicken. Dergleichen Geſchenke werden mehr gegeben, weil es Mode iſt, als um ihres Werths wil-

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Zitationshilfe: Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/238>, abgerufen am 24.11.2024.