chen allerhand Geschirr; aber Scheibenglas zu Fenstern wissen sie nicht zu verfertigen. Auch das Glasschleifen verstehen sie, und verfertigen Ferngläser davon, kau- fen aber von den Holländern Spiegelglas dazu.
Von den Europäern haben sie auch die Kunst, Taschenuhren zu machen, gelernt, dergleichen sie in ihren Häusern bisweilen gebrauchen.
Auf die Bearbeitung der Metalle verstehen sie sich sehr gut. Von ihrer besondern Geschicklichkeit das Kupfer zu schmelzen, in kleine Stangen zu gießen und ihm die vorzügliche Farbe zu geben, wodurch das Ja- panische Kupfer sich vor allem andern auszeichnet, ist weiter oben Seite 131. das Nöthige gesagt. In Stahlarbeiten sind sie Meister: ihre vortreflichen Säbel geben den sichersten Beweis davon.
Papier wird im Lande in erstaunlicher Menge gemacht, zum Schreiben und Drucken, zu Tapeten, zu Schnupftüchern, zu Kleidern, zum Einpacken und Ein- wickeln, u. dergl. m. Die Größe und Feinheit des Papiers ist sehr verschieden. Sie verfertigen es aus der Rinde eines gewissen Maulbeerbaums (Papiermaul- beerbaums, (Morus papyrifera) auf folgende Art. Wenn im Decembermonathe die Blätter von den Bäumen abge- fallen sind, werden die Zweige drey Fuß lang abge- schnitten, in Bündel gebunden, in einem großen be- deckten Kessel in die Höhe stehend in Lauge so lange ge- kocht, bis die Rinde so gekrumpfen ist, daß unten am Ende das bloße Holz einen halben Zoll hoch zu sehen ist. Darauf werden sie herausgenommen, in die freye Luft gesetzt, daß sie kalt werden, alsdann der Länge nach aufgeschnitten, und die Rinde abgenommen. Sodann wird die Rinde wieder drey bis vier Stunden in Wasser
Erſte Abtheilung. Dritter Abſchnitt.
chen allerhand Geſchirr; aber Scheibenglas zu Fenſtern wiſſen ſie nicht zu verfertigen. Auch das Glasſchleifen verſtehen ſie, und verfertigen Fernglaͤſer davon, kau- fen aber von den Hollaͤndern Spiegelglas dazu.
Von den Europaͤern haben ſie auch die Kunſt, Taſchenuhren zu machen, gelernt, dergleichen ſie in ihren Haͤuſern bisweilen gebrauchen.
Auf die Bearbeitung der Metalle verſtehen ſie ſich ſehr gut. Von ihrer beſondern Geſchicklichkeit das Kupfer zu ſchmelzen, in kleine Stangen zu gießen und ihm die vorzuͤgliche Farbe zu geben, wodurch das Ja- paniſche Kupfer ſich vor allem andern auszeichnet, iſt weiter oben Seite 131. das Noͤthige geſagt. In Stahlarbeiten ſind ſie Meiſter: ihre vortreflichen Saͤbel geben den ſicherſten Beweis davon.
Papier wird im Lande in erſtaunlicher Menge gemacht, zum Schreiben und Drucken, zu Tapeten, zu Schnupftuͤchern, zu Kleidern, zum Einpacken und Ein- wickeln, u. dergl. m. Die Groͤße und Feinheit des Papiers iſt ſehr verſchieden. Sie verfertigen es aus der Rinde eines gewiſſen Maulbeerbaums (Papiermaul- beerbaums, (Morus papyrifera) auf folgende Art. Wenn im Decembermonathe die Blaͤtter von den Baͤumen abge- fallen ſind, werden die Zweige drey Fuß lang abge- ſchnitten, in Buͤndel gebunden, in einem großen be- deckten Keſſel in die Hoͤhe ſtehend in Lauge ſo lange ge- kocht, bis die Rinde ſo gekrumpfen iſt, daß unten am Ende das bloße Holz einen halben Zoll hoch zu ſehen iſt. Darauf werden ſie herausgenommen, in die freye Luft geſetzt, daß ſie kalt werden, alsdann der Laͤnge nach aufgeſchnitten, und die Rinde abgenommen. Sodann wird die Rinde wieder drey bis vier Stunden in Waſſer
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Erſte Abtheilung. Dritter Abſchnitt.
chen allerhand Geſchirr; aber Scheibenglas zu Fenſtern
wiſſen ſie nicht zu verfertigen. Auch das Glasſchleifen
verſtehen ſie, und verfertigen Fernglaͤſer davon, kau-
fen aber von den Hollaͤndern Spiegelglas dazu.
Von den Europaͤern haben ſie auch die Kunſt,
Taſchenuhren zu machen, gelernt, dergleichen ſie in
ihren Haͤuſern bisweilen gebrauchen.
Auf die Bearbeitung der Metalle verſtehen ſie ſich
ſehr gut. Von ihrer beſondern Geſchicklichkeit das
Kupfer zu ſchmelzen, in kleine Stangen zu gießen und
ihm die vorzuͤgliche Farbe zu geben, wodurch das Ja-
paniſche Kupfer ſich vor allem andern auszeichnet, iſt
weiter oben Seite 131. das Noͤthige geſagt. In
Stahlarbeiten ſind ſie Meiſter: ihre vortreflichen Saͤbel
geben den ſicherſten Beweis davon.
Papier wird im Lande in erſtaunlicher Menge
gemacht, zum Schreiben und Drucken, zu Tapeten,
zu Schnupftuͤchern, zu Kleidern, zum Einpacken und Ein-
wickeln, u. dergl. m. Die Groͤße und Feinheit des
Papiers iſt ſehr verſchieden. Sie verfertigen es aus
der Rinde eines gewiſſen Maulbeerbaums (Papiermaul-
beerbaums, (Morus papyrifera) auf folgende Art. Wenn
im Decembermonathe die Blaͤtter von den Baͤumen abge-
fallen ſind, werden die Zweige drey Fuß lang abge-
ſchnitten, in Buͤndel gebunden, in einem großen be-
deckten Keſſel in die Hoͤhe ſtehend in Lauge ſo lange ge-
kocht, bis die Rinde ſo gekrumpfen iſt, daß unten am
Ende das bloße Holz einen halben Zoll hoch zu ſehen iſt.
Darauf werden ſie herausgenommen, in die freye Luft
geſetzt, daß ſie kalt werden, alsdann der Laͤnge nach
aufgeſchnitten, und die Rinde abgenommen. Sodann
wird die Rinde wieder drey bis vier Stunden in Waſſer
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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/342>, abgerufen am 24.11.2024.
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