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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.

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Dritte Abtheilung. Erster Abschnitt.

Unausgeruhet, weil wir gar nicht hatten schlafen
können, setzten wir am folgenden Morgen unsern
Weg nach Samerang fort, wo wir den 1sten May
ankamen.

An Arzneygewächsen, wornach ich mich, dem Auftrag
des Gouverneurs zufolge, unterwegs umsehen sollen,
hatte ich folgende angetroffen: der officinelle Erdrauch
(Fumaria officinalis, javanisch Rumpung, welcher in
den bergichten Gegenden um Kopping, doch gar nicht in
Menge wächst. Der molukkische Brombeer (Rubus
moluccanus
), nebst zwey andern Arten Brombeer
wachsen zwischen Salatiga und Kopping, an den Sei-
ten der kleinen Berge, und besonders an den Bächen,
in Ueberfluß. Der gemeine Wermuth (Artemisia Ab-
sinthium,
javanisch Domolo, maleyisch Seroni), findet
sich auch zwischen Salatiga und Kopping, auf den An-
höhen sowohl als auf flachem Felde in größter Menge.
Die gemüsartige Gänsedistel (Sonchus oleraceus), ja-
vanisch Dimboring, in der Gegend von Koppin. Salat
(Lactuca). javanisch Belot, doch nicht häufig, zwischen
Salatiga und Kopping. Hirschzunge (Asplenium Sco-
lopendrium
), wächst auf den Bäumen zwischen Una-
rang und Salatiga. Beißbeer oder spanischer Pfeffer
(Capficum), javanisch Lombo, ist zwischen Salatiga
und Kopping wild anzutreffen. Der gemeine Säuer-
ling (Oxalis Acetosella), japanisch Samangi Kunong,
steht allenthalben in Menge. Gänsfuß Chenopodium,
maleyisch Paijam china bey Kopping. Sanikel (Sani-
cula,
japanisch Spran stehet an den Bergen zwischen
Salatiga und Kopping. Ranunkel (Ranunculus) und
Wasserpfeffer (Persicaria urens oder Polygonum

Dritte Abtheilung. Erſter Abſchnitt.

Unausgeruhet, weil wir gar nicht hatten ſchlafen
koͤnnen, ſetzten wir am folgenden Morgen unſern
Weg nach Samerang fort, wo wir den 1ſten May
ankamen.

An Arzneygewaͤchſen, wornach ich mich, dem Auftrag
des Gouverneurs zufolge, unterwegs umſehen ſollen,
hatte ich folgende angetroffen: der officinelle Erdrauch
(Fumaria officinalis, javaniſch Rumpung, welcher in
den bergichten Gegenden um Kopping, doch gar nicht in
Menge waͤchſt. Der molukkiſche Brombeer (Rubus
moluccanus
), nebſt zwey andern Arten Brombeer
wachſen zwiſchen Salatiga und Kopping, an den Sei-
ten der kleinen Berge, und beſonders an den Baͤchen,
in Ueberfluß. Der gemeine Wermuth (Artemiſia Ab-
ſinthium,
javaniſch Domolo, maleyiſch Seroni), findet
ſich auch zwiſchen Salatiga und Kopping, auf den An-
hoͤhen ſowohl als auf flachem Felde in groͤßter Menge.
Die gemuͤsartige Gaͤnſediſtel (Sonchus oleraceus), ja-
vaniſch Dimboring, in der Gegend von Koppin. Salat
(Lactuca). javaniſch Belot, doch nicht haͤufig, zwiſchen
Salatiga und Kopping. Hirſchzunge (Aſplenium Sco-
lopendrium
), waͤchſt auf den Baͤumen zwiſchen Una-
rang und Salatiga. Beißbeer oder ſpaniſcher Pfeffer
(Capficum), javaniſch Lombo, iſt zwiſchen Salatiga
und Kopping wild anzutreffen. Der gemeine Saͤuer-
ling (Oxalis Acetoſella), japaniſch Samangi Kunong,
ſteht allenthalben in Menge. Gaͤnsfuß Chenopodium,
maleyiſch Paijam china bey Kopping. Sanikel (Sani-
cula,
japaniſch Spran ſtehet an den Bergen zwiſchen
Salatiga und Kopping. Ranunkel (Ranunculus) und
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[140/0436] Dritte Abtheilung. Erſter Abſchnitt. Unausgeruhet, weil wir gar nicht hatten ſchlafen koͤnnen, ſetzten wir am folgenden Morgen unſern Weg nach Samerang fort, wo wir den 1ſten May ankamen. An Arzneygewaͤchſen, wornach ich mich, dem Auftrag des Gouverneurs zufolge, unterwegs umſehen ſollen, hatte ich folgende angetroffen: der officinelle Erdrauch (Fumaria officinalis, javaniſch Rumpung, welcher in den bergichten Gegenden um Kopping, doch gar nicht in Menge waͤchſt. Der molukkiſche Brombeer (Rubus moluccanus), nebſt zwey andern Arten Brombeer wachſen zwiſchen Salatiga und Kopping, an den Sei- ten der kleinen Berge, und beſonders an den Baͤchen, in Ueberfluß. Der gemeine Wermuth (Artemiſia Ab- ſinthium, javaniſch Domolo, maleyiſch Seroni), findet ſich auch zwiſchen Salatiga und Kopping, auf den An- hoͤhen ſowohl als auf flachem Felde in groͤßter Menge. Die gemuͤsartige Gaͤnſediſtel (Sonchus oleraceus), ja- vaniſch Dimboring, in der Gegend von Koppin. Salat (Lactuca). javaniſch Belot, doch nicht haͤufig, zwiſchen Salatiga und Kopping. Hirſchzunge (Aſplenium Sco- lopendrium), waͤchſt auf den Baͤumen zwiſchen Una- rang und Salatiga. Beißbeer oder ſpaniſcher Pfeffer (Capficum), javaniſch Lombo, iſt zwiſchen Salatiga und Kopping wild anzutreffen. Der gemeine Saͤuer- ling (Oxalis Acetoſella), japaniſch Samangi Kunong, ſteht allenthalben in Menge. Gaͤnsfuß Chenopodium, maleyiſch Paijam china bey Kopping. Sanikel (Sani- cula, japaniſch Spran ſtehet an den Bergen zwiſchen Salatiga und Kopping. Ranunkel (Ranunculus) und Waſſerpfeffer (Perſicaria urens oder Polygonum

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Zitationshilfe: Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/436>, abgerufen am 27.11.2024.