Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.

Bild:
<< vorherige Seite

Erste Abtheilung.
taugt vollends nicht. In diesen Stücken kommt es also
mit dem Chinesischen, das von Canton gebracht wird,
sehr überein, es hat aber doch den Vorzug vor diesem,
daß es von der Hitze, so gar von glühenden Kohlen, nicht
leicht springt. -- Folgende Sachen dürfen, einem sehr
strengen Verbothe gemäß, gar nicht, weder von Privat-
Personen, noch von der Compagnie, ausgeführt werden:
Japanisches Geld, Japanische Landkarten und Risse von
Städten, und Japanische Bücher, besonders solche, die
Nachrichten vom Lande und dessen Regierung enthalten;
ferner alle Arten von Waffen und Gewehr, insonderheit
aber ihre vortrefflichen Säbel, die an Güte und Stärke,
so wie an Werth, alle Säbel, die sonst irgendwo verfer-
tigt werden, übertreffen. -- Die Waaren, welche
dies Jahr von Particuliers gekauft und mitgenommen
wurden, bestanden meistens in großen braunen irdenen
Kruken, worin sich das Wasser gut hält; Soja in ir-
denen Gefäßen; Sakki; Fächern; Japanischen seidnen
weiten oder Schlafröcken; lackirter Arbeit von verschied-
ner Art; grobem und feinem gemahlten und weißen
Porcellan; schmalen seidnen Zeugen und Sowas-Arbeit;
auch feinem, in papiernen Paketen pfundweis eingepack-
tem, Reiß.

Unter den Waaren, welche die Officiere dies Jahr
zum Verkauf nach Japan brachten, war besonders Kam-
pfer, feines Rohr, Schildkröten-Schalen, Hörner von
Einhornfischen (Monodon monoceros) oder so genanntes
Einhorn (Unicornu verum), Glaswerk, große und klei-
ne Taschenuhren, Chitze, Safran, Theriak, Lakritz,
Ninsiwurzel, und Nürnberger Arbeit, als Spiegel und
dergleichen. Auch hatten sie Holländische Bücher aus
verschiednen Wissenschaften mitgebracht; diese wurden
aber nicht so wohl in der gewöhnlichen Auction verkauft,

Erſte Abtheilung.
taugt vollends nicht. In dieſen Stuͤcken kommt es alſo
mit dem Chineſiſchen, das von Canton gebracht wird,
ſehr uͤberein, es hat aber doch den Vorzug vor dieſem,
daß es von der Hitze, ſo gar von gluͤhenden Kohlen, nicht
leicht ſpringt. — Folgende Sachen duͤrfen, einem ſehr
ſtrengen Verbothe gemaͤß, gar nicht, weder von Privat-
Perſonen, noch von der Compagnie, ausgefuͤhrt werden:
Japaniſches Geld, Japaniſche Landkarten und Riſſe von
Staͤdten, und Japaniſche Buͤcher, beſonders ſolche, die
Nachrichten vom Lande und deſſen Regierung enthalten;
ferner alle Arten von Waffen und Gewehr, inſonderheit
aber ihre vortrefflichen Saͤbel, die an Guͤte und Staͤrke,
ſo wie an Werth, alle Saͤbel, die ſonſt irgendwo verfer-
tigt werden, uͤbertreffen. — Die Waaren, welche
dies Jahr von Particuliers gekauft und mitgenommen
wurden, beſtanden meiſtens in großen braunen irdenen
Kruken, worin ſich das Waſſer gut haͤlt; Soja in ir-
denen Gefaͤßen; Sakki; Faͤchern; Japaniſchen ſeidnen
weiten oder Schlafroͤcken; lackirter Arbeit von verſchied-
ner Art; grobem und feinem gemahlten und weißen
Porcellan; ſchmalen ſeidnen Zeugen und Sowas-Arbeit;
auch feinem, in papiernen Paketen pfundweis eingepack-
tem, Reiß.

Unter den Waaren, welche die Officiere dies Jahr
zum Verkauf nach Japan brachten, war beſonders Kam-
pfer, feines Rohr, Schildkroͤten-Schalen, Hoͤrner von
Einhornfiſchen (Monodon monoceros) oder ſo genanntes
Einhorn (Unicornu verum), Glaswerk, große und klei-
ne Taſchenuhren, Chitze, Safran, Theriak, Lakritz,
Ninſiwurzel, und Nuͤrnberger Arbeit, als Spiegel und
dergleichen. Auch hatten ſie Hollaͤndiſche Buͤcher aus
verſchiednen Wiſſenſchaften mitgebracht; dieſe wurden
aber nicht ſo wohl in der gewoͤhnlichen Auction verkauft,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <p><pb facs="#f0086" n="52"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Er&#x017F;te Abtheilung.</hi></fw><lb/>
taugt vollends nicht. In die&#x017F;en Stu&#x0364;cken kommt es al&#x017F;o<lb/>
mit dem Chine&#x017F;i&#x017F;chen, das von <placeName>Canton</placeName> gebracht wird,<lb/>
&#x017F;ehr u&#x0364;berein, es hat aber doch den Vorzug vor die&#x017F;em,<lb/>
daß es von der Hitze, &#x017F;o gar von glu&#x0364;henden Kohlen, nicht<lb/>
leicht &#x017F;pringt. &#x2014; Folgende Sachen du&#x0364;rfen, einem &#x017F;ehr<lb/>
&#x017F;trengen Verbothe gema&#x0364;ß, gar nicht, weder von Privat-<lb/>
Per&#x017F;onen, noch von der Compagnie, ausgefu&#x0364;hrt werden:<lb/>
Japani&#x017F;ches Geld, Japani&#x017F;che Landkarten und Ri&#x017F;&#x017F;e von<lb/>
Sta&#x0364;dten, und Japani&#x017F;che Bu&#x0364;cher, be&#x017F;onders &#x017F;olche, die<lb/>
Nachrichten vom Lande und de&#x017F;&#x017F;en Regierung enthalten;<lb/>
ferner alle Arten von Waffen und Gewehr, in&#x017F;onderheit<lb/>
aber ihre vortrefflichen Sa&#x0364;bel, die an Gu&#x0364;te und Sta&#x0364;rke,<lb/>
&#x017F;o wie an Werth, alle Sa&#x0364;bel, die &#x017F;on&#x017F;t irgendwo verfer-<lb/>
tigt werden, u&#x0364;bertreffen. &#x2014; Die Waaren, welche<lb/>
dies Jahr von Particuliers gekauft und mitgenommen<lb/>
wurden, be&#x017F;tanden mei&#x017F;tens in großen braunen irdenen<lb/>
Kruken, worin &#x017F;ich das Wa&#x017F;&#x017F;er gut ha&#x0364;lt; Soja in ir-<lb/>
denen Gefa&#x0364;ßen; Sakki; Fa&#x0364;chern; Japani&#x017F;chen &#x017F;eidnen<lb/>
weiten oder Schlafro&#x0364;cken; lackirter Arbeit von ver&#x017F;chied-<lb/>
ner Art; grobem und feinem gemahlten und weißen<lb/>
Porcellan; &#x017F;chmalen &#x017F;eidnen Zeugen und Sowas-Arbeit;<lb/>
auch feinem, in papiernen Paketen pfundweis eingepack-<lb/>
tem, Reiß.</p><lb/>
        <p>Unter den Waaren, welche die Officiere dies Jahr<lb/>
zum Verkauf nach <placeName>Japan</placeName> brachten, war be&#x017F;onders Kam-<lb/>
pfer, feines Rohr, Schildkro&#x0364;ten-Schalen, Ho&#x0364;rner von<lb/>
Einhornfi&#x017F;chen (<hi rendition="#aq">Monodon monoceros</hi>) oder &#x017F;o genanntes<lb/>
Einhorn (<hi rendition="#aq">Unicornu verum</hi>), Glaswerk, große und klei-<lb/>
ne Ta&#x017F;chenuhren, Chitze, Safran, Theriak, Lakritz,<lb/>
Nin&#x017F;iwurzel, und Nu&#x0364;rnberger Arbeit, als Spiegel und<lb/>
dergleichen. Auch hatten &#x017F;ie Holla&#x0364;ndi&#x017F;che Bu&#x0364;cher aus<lb/>
ver&#x017F;chiednen Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften mitgebracht; die&#x017F;e wurden<lb/>
aber nicht &#x017F;o wohl in der gewo&#x0364;hnlichen Auction verkauft,<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[52/0086] Erſte Abtheilung. taugt vollends nicht. In dieſen Stuͤcken kommt es alſo mit dem Chineſiſchen, das von Canton gebracht wird, ſehr uͤberein, es hat aber doch den Vorzug vor dieſem, daß es von der Hitze, ſo gar von gluͤhenden Kohlen, nicht leicht ſpringt. — Folgende Sachen duͤrfen, einem ſehr ſtrengen Verbothe gemaͤß, gar nicht, weder von Privat- Perſonen, noch von der Compagnie, ausgefuͤhrt werden: Japaniſches Geld, Japaniſche Landkarten und Riſſe von Staͤdten, und Japaniſche Buͤcher, beſonders ſolche, die Nachrichten vom Lande und deſſen Regierung enthalten; ferner alle Arten von Waffen und Gewehr, inſonderheit aber ihre vortrefflichen Saͤbel, die an Guͤte und Staͤrke, ſo wie an Werth, alle Saͤbel, die ſonſt irgendwo verfer- tigt werden, uͤbertreffen. — Die Waaren, welche dies Jahr von Particuliers gekauft und mitgenommen wurden, beſtanden meiſtens in großen braunen irdenen Kruken, worin ſich das Waſſer gut haͤlt; Soja in ir- denen Gefaͤßen; Sakki; Faͤchern; Japaniſchen ſeidnen weiten oder Schlafroͤcken; lackirter Arbeit von verſchied- ner Art; grobem und feinem gemahlten und weißen Porcellan; ſchmalen ſeidnen Zeugen und Sowas-Arbeit; auch feinem, in papiernen Paketen pfundweis eingepack- tem, Reiß. Unter den Waaren, welche die Officiere dies Jahr zum Verkauf nach Japan brachten, war beſonders Kam- pfer, feines Rohr, Schildkroͤten-Schalen, Hoͤrner von Einhornfiſchen (Monodon monoceros) oder ſo genanntes Einhorn (Unicornu verum), Glaswerk, große und klei- ne Taſchenuhren, Chitze, Safran, Theriak, Lakritz, Ninſiwurzel, und Nuͤrnberger Arbeit, als Spiegel und dergleichen. Auch hatten ſie Hollaͤndiſche Buͤcher aus verſchiednen Wiſſenſchaften mitgebracht; dieſe wurden aber nicht ſo wohl in der gewoͤhnlichen Auction verkauft,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/86
Zitationshilfe: Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/86>, abgerufen am 21.11.2024.