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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 1. Berlin u. a., 1795.

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Es soll auch kein Kompliment seyn, --

"Also Ernst?

Was sonst?

"Sie würden diese Versicherung vielleicht
bald bereuen, wenn ich in Versuchung käme,
Sie öfter zu sehn?

Sie werden sehn, wie groß mein Vergnü-
gen seyn wird.

"Wenn ich Ihnen ganz glauben dürfte?

Und warum wollen Sie zweifeln?

"Louise, liegt Ihnen wirklich nichts an je-
nen jungen, witzigen, artigen Gesellschaftern?

Sie sind mir lästig.

"Sie lieben überhaupt nicht die große Welt
und ihre Freuden. --

Sie macht mir Langeweile.

"Sie sind für ein stilles, häusliches Glück
geboren.

Ich wünsche mir kein andres und werde
nichts darin entbehren.

"Glücklich ist der Mann, den Sie einst Ih-
ren Gatten nennen. -- Er stand auf und ging
schweigend auf und ab, ich war stumm und ar-
beitete an der Stickerei weiter.

"Man gewinnt nichts in jener sogenannten

Es ſoll auch kein Kompliment ſeyn, —

»Alſo Ernſt?

Was ſonſt?

»Sie wuͤrden dieſe Verſicherung vielleicht
bald bereuen, wenn ich in Verſuchung kaͤme,
Sie oͤfter zu ſehn?

Sie werden ſehn, wie groß mein Vergnuͤ-
gen ſeyn wird.

»Wenn ich Ihnen ganz glauben duͤrfte?

Und warum wollen Sie zweifeln?

»Louiſe, liegt Ihnen wirklich nichts an je-
nen jungen, witzigen, artigen Geſellſchaftern?

Sie ſind mir laͤſtig.

»Sie lieben uͤberhaupt nicht die große Welt
und ihre Freuden. —

Sie macht mir Langeweile.

»Sie ſind fuͤr ein ſtilles, haͤusliches Gluͤck
geboren.

Ich wuͤnſche mir kein andres und werde
nichts darin entbehren.

»Gluͤcklich iſt der Mann, den Sie einſt Ih-
ren Gatten nennen. — Er ſtand auf und ging
ſchweigend auf und ab, ich war ſtumm und ar-
beitete an der Stickerei weiter.

»Man gewinnt nichts in jener ſogenannten

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[155[153]/0163] Es ſoll auch kein Kompliment ſeyn, — »Alſo Ernſt? Was ſonſt? »Sie wuͤrden dieſe Verſicherung vielleicht bald bereuen, wenn ich in Verſuchung kaͤme, Sie oͤfter zu ſehn? Sie werden ſehn, wie groß mein Vergnuͤ- gen ſeyn wird. »Wenn ich Ihnen ganz glauben duͤrfte? Und warum wollen Sie zweifeln? »Louiſe, liegt Ihnen wirklich nichts an je- nen jungen, witzigen, artigen Geſellſchaftern? Sie ſind mir laͤſtig. »Sie lieben uͤberhaupt nicht die große Welt und ihre Freuden. — Sie macht mir Langeweile. »Sie ſind fuͤr ein ſtilles, haͤusliches Gluͤck geboren. Ich wuͤnſche mir kein andres und werde nichts darin entbehren. »Gluͤcklich iſt der Mann, den Sie einſt Ih- ren Gatten nennen. — Er ſtand auf und ging ſchweigend auf und ab, ich war ſtumm und ar- beitete an der Stickerei weiter. »Man gewinnt nichts in jener ſogenannten

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 1. Berlin u. a., 1795, S. 155[153]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell01_1795/163>, abgerufen am 24.11.2024.