Ich seh die Heimath wieder, Die lange ferne blieb, Sie träufelt Wonne nieder, Sie hat ihr Kind so lieb.
Voll Liebe reichen Bäume Mir froh die grüne Hand, Ich steh und sinn' und träume, Und alles thut bekannt.
Verspät'te Blümchen ragen Neugierig aus dem Gras, Es ist als ob sie fragen Recht zärtlich: wer ist das?
Ich muß sie alle grüßen Und wieder traulich seyn; Laß, Blumen, dich noch küssen, Wie oft gedacht ich dein!
Da sind die grünen Gänge, Die Steine wohl bekannt, Und wunderbare Klänge Sind hier noch fest gebannt.
Es ist die Nachtigalle, Sie blieb an diesem Ort, Sie sagt mit süßem Schalle Mir noch ein scheidend Wort.
Zweite Abtheilung.
Die Heimath.
Ich ſeh die Heimath wieder, Die lange ferne blieb, Sie traͤufelt Wonne nieder, Sie hat ihr Kind ſo lieb.
Voll Liebe reichen Baͤume Mir froh die gruͤne Hand, Ich ſteh und ſinn' und traͤume, Und alles thut bekannt.
Verſpaͤt'te Bluͤmchen ragen Neugierig aus dem Gras, Es iſt als ob ſie fragen Recht zaͤrtlich: wer iſt das?
Ich muß ſie alle gruͤßen Und wieder traulich ſeyn; Laß, Blumen, dich noch kuͤſſen, Wie oft gedacht ich dein!
Da ſind die gruͤnen Gaͤnge, Die Steine wohl bekannt, Und wunderbare Klaͤnge Sind hier noch feſt gebannt.
Es iſt die Nachtigalle, Sie blieb an dieſem Ort, Sie ſagt mit ſuͤßem Schalle Mir noch ein ſcheidend Wort.
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[512/0523]
Zweite Abtheilung.
Die Heimath.
Ich ſeh die Heimath wieder,
Die lange ferne blieb,
Sie traͤufelt Wonne nieder,
Sie hat ihr Kind ſo lieb.
Voll Liebe reichen Baͤume
Mir froh die gruͤne Hand,
Ich ſteh und ſinn' und traͤume,
Und alles thut bekannt.
Verſpaͤt'te Bluͤmchen ragen
Neugierig aus dem Gras,
Es iſt als ob ſie fragen
Recht zaͤrtlich: wer iſt das?
Ich muß ſie alle gruͤßen
Und wieder traulich ſeyn;
Laß, Blumen, dich noch kuͤſſen,
Wie oft gedacht ich dein!
Da ſind die gruͤnen Gaͤnge,
Die Steine wohl bekannt,
Und wunderbare Klaͤnge
Sind hier noch feſt gebannt.
Es iſt die Nachtigalle,
Sie blieb an dieſem Ort,
Sie ſagt mit ſuͤßem Schalle
Mir noch ein ſcheidend Wort.
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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 512. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus01_1812/523>, abgerufen am 21.11.2024.
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