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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812.

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Der Blaubart.
Vergnügen gönnen, denn er säuft nicht und ist
überhaupt ein ordentlicher Bursch. -- Setz dich,
Narr, und wir andern Verständigen wollen uns
auch setzen.
(alle setzen sich.)
Heymon. Nun so rathe ich also noch ein-
mal zum Kriege, damit wir dieses überlästigen
Hugo los werden mögen. Er steht jetzt eben im
Felde gegen Hermann Worbsen, laßt uns schnell
hinziehn, so ereilen wir ihn noch, ehe er nach sei-
nem festen Schlosse zurück kehrt. -- Was meint
Ihr, Vetter Rathgeber?
Rathgeber. Wenn ich Euch denn meinen
guten Rath geben soll, -- so meine ich unmaß-
geblich, daß Ihr Recht habt, angesehen Ihr ein
verständiger, vollkommen ausgewachsener Ritter
seyd. -- Ihr habt Recht, ich bin ganz Eurer
Meinung.
Heymon. Wenn wir ihn denn nun besiegt
haben, so bestürmen wir sein Schloß und theilen
uns in seine Reichthümer?
Claus. Und wo bleibt denn der Blaubart?
Heymon. Narr, der kömmt ja in der
Schlacht um.
Conrad. Und wenn er auch nicht umkömmt,
so wird er in ein Gefängniß gesteckt.
Heymon. Das wird er aber nicht zugeben;
besser, er kömmt in der Schlacht um.
Rathgeber. Richtig, weit besser ist es, er
kömmt in der Schlacht um, da habt Ihr, Ritter
Heymon, ganz meinen Gedanken.

Der Blaubart.
Vergnuͤgen goͤnnen, denn er ſaͤuft nicht und iſt
uͤberhaupt ein ordentlicher Burſch. — Setz dich,
Narr, und wir andern Verſtaͤndigen wollen uns
auch ſetzen.
(alle ſetzen ſich.)
Heymon. Nun ſo rathe ich alſo noch ein-
mal zum Kriege, damit wir dieſes uͤberlaͤſtigen
Hugo los werden moͤgen. Er ſteht jetzt eben im
Felde gegen Hermann Worbſen, laßt uns ſchnell
hinziehn, ſo ereilen wir ihn noch, ehe er nach ſei-
nem feſten Schloſſe zuruͤck kehrt. — Was meint
Ihr, Vetter Rathgeber?
Rathgeber. Wenn ich Euch denn meinen
guten Rath geben ſoll, — ſo meine ich unmaß-
geblich, daß Ihr Recht habt, angeſehen Ihr ein
verſtaͤndiger, vollkommen ausgewachſener Ritter
ſeyd. — Ihr habt Recht, ich bin ganz Eurer
Meinung.
Heymon. Wenn wir ihn denn nun beſiegt
haben, ſo beſtuͤrmen wir ſein Schloß und theilen
uns in ſeine Reichthuͤmer?
Claus. Und wo bleibt denn der Blaubart?
Heymon. Narr, der koͤmmt ja in der
Schlacht um.
Conrad. Und wenn er auch nicht umkoͤmmt,
ſo wird er in ein Gefaͤngniß geſteckt.
Heymon. Das wird er aber nicht zugeben;
beſſer, er koͤmmt in der Schlacht um.
Rathgeber. Richtig, weit beſſer iſt es, er
koͤmmt in der Schlacht um, da habt Ihr, Ritter
Heymon, ganz meinen Gedanken.

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[13/0022] Der Blaubart. Vergnuͤgen goͤnnen, denn er ſaͤuft nicht und iſt uͤberhaupt ein ordentlicher Burſch. — Setz dich, Narr, und wir andern Verſtaͤndigen wollen uns auch ſetzen. (alle ſetzen ſich.) Heymon. Nun ſo rathe ich alſo noch ein- mal zum Kriege, damit wir dieſes uͤberlaͤſtigen Hugo los werden moͤgen. Er ſteht jetzt eben im Felde gegen Hermann Worbſen, laßt uns ſchnell hinziehn, ſo ereilen wir ihn noch, ehe er nach ſei- nem feſten Schloſſe zuruͤck kehrt. — Was meint Ihr, Vetter Rathgeber? Rathgeber. Wenn ich Euch denn meinen guten Rath geben ſoll, — ſo meine ich unmaß- geblich, daß Ihr Recht habt, angeſehen Ihr ein verſtaͤndiger, vollkommen ausgewachſener Ritter ſeyd. — Ihr habt Recht, ich bin ganz Eurer Meinung. Heymon. Wenn wir ihn denn nun beſiegt haben, ſo beſtuͤrmen wir ſein Schloß und theilen uns in ſeine Reichthuͤmer? Claus. Und wo bleibt denn der Blaubart? Heymon. Narr, der koͤmmt ja in der Schlacht um. Conrad. Und wenn er auch nicht umkoͤmmt, ſo wird er in ein Gefaͤngniß geſteckt. Heymon. Das wird er aber nicht zugeben; beſſer, er koͤmmt in der Schlacht um. Rathgeber. Richtig, weit beſſer iſt es, er koͤmmt in der Schlacht um, da habt Ihr, Ritter Heymon, ganz meinen Gedanken.

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812/22>, abgerufen am 21.11.2024.