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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

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Fortunat.
Allein ich bin seit lange schon aus Welschland
Und komme kürzlich nur von Irland her.
Graf.
Vergebt der Neugier, ich empfehl' mich Euch.
Fortunat.
Mein Stolz, wenn ich Euch irgend dienen könnte.
(Graf und Ritter gehn ab.)
Matthias tritt auf.
Matthias. Nichts also, mein gnädiger Herr,
von meiner Waare Euch anständig?
Fortunat. Ich bin versorgt mit Rossen, mein
Guter; auch scheints Ihr habt die besten verkauft,
denn die Euch noch übrig geblieben, sind nicht son-
derlich.
Matthias. Im Grunde wahr, Herr Graf:
o ich hatte drei Hengste von arabischer Zucht, die
hätt' ich solchem edlen Herrn präsentiren mögen,
aber die hab' ich leider unter dem Preise an einen
filzigen Großthuer losschlagen müssen, der mir
zwar nichts helfen, doch gewiß viel schaden könnte.
Ein andermal, gnädigster Herr Graf, nicht?
Fortunat. Es wird sich finden. (Matthias ab.)
Keiner kennt mich und ich bin nun dreist geworden,
am ersten Tage sezten mich diese Gesichter in Ver-
legenheit. Da ist auch noch der Bursche aus der
Schenke, der immer um mich herstreicht und mich
allenthalben aufsucht.

Daniel kommt.
Daniel. Nehmts nicht übel, Gnaden, seyd
Ihrs, oder seyd Ihrs nicht?

Fortunat.
Allein ich bin ſeit lange ſchon aus Welſchland
Und komme kuͤrzlich nur von Irland her.
Graf.
Vergebt der Neugier, ich empfehl' mich Euch.
Fortunat.
Mein Stolz, wenn ich Euch irgend dienen koͤnnte.
(Graf und Ritter gehn ab.)
Matthias tritt auf.
Matthias. Nichts alſo, mein gnaͤdiger Herr,
von meiner Waare Euch anſtaͤndig?
Fortunat. Ich bin verſorgt mit Roſſen, mein
Guter; auch ſcheints Ihr habt die beſten verkauft,
denn die Euch noch uͤbrig geblieben, ſind nicht ſon-
derlich.
Matthias. Im Grunde wahr, Herr Graf:
o ich hatte drei Hengſte von arabiſcher Zucht, die
haͤtt' ich ſolchem edlen Herrn praͤſentiren moͤgen,
aber die hab' ich leider unter dem Preiſe an einen
filzigen Großthuer losſchlagen muͤſſen, der mir
zwar nichts helfen, doch gewiß viel ſchaden koͤnnte.
Ein andermal, gnaͤdigſter Herr Graf, nicht?
Fortunat. Es wird ſich finden. (Matthias ab.)
Keiner kennt mich und ich bin nun dreiſt geworden,
am erſten Tage ſezten mich dieſe Geſichter in Ver-
legenheit. Da iſt auch noch der Burſche aus der
Schenke, der immer um mich herſtreicht und mich
allenthalben aufſucht.

Daniel kommt.
Daniel. Nehmts nicht uͤbel, Gnaden, ſeyd
Ihrs, oder ſeyd Ihrs nicht?

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[135/0145] Fortunat. Allein ich bin ſeit lange ſchon aus Welſchland Und komme kuͤrzlich nur von Irland her. Graf. Vergebt der Neugier, ich empfehl' mich Euch. Fortunat. Mein Stolz, wenn ich Euch irgend dienen koͤnnte. (Graf und Ritter gehn ab.) Matthias tritt auf. Matthias. Nichts alſo, mein gnaͤdiger Herr, von meiner Waare Euch anſtaͤndig? Fortunat. Ich bin verſorgt mit Roſſen, mein Guter; auch ſcheints Ihr habt die beſten verkauft, denn die Euch noch uͤbrig geblieben, ſind nicht ſon- derlich. Matthias. Im Grunde wahr, Herr Graf: o ich hatte drei Hengſte von arabiſcher Zucht, die haͤtt' ich ſolchem edlen Herrn praͤſentiren moͤgen, aber die hab' ich leider unter dem Preiſe an einen filzigen Großthuer losſchlagen muͤſſen, der mir zwar nichts helfen, doch gewiß viel ſchaden koͤnnte. Ein andermal, gnaͤdigſter Herr Graf, nicht? Fortunat. Es wird ſich finden. (Matthias ab.) Keiner kennt mich und ich bin nun dreiſt geworden, am erſten Tage ſezten mich dieſe Geſichter in Ver- legenheit. Da iſt auch noch der Burſche aus der Schenke, der immer um mich herſtreicht und mich allenthalben aufſucht. Daniel kommt. Daniel. Nehmts nicht uͤbel, Gnaden, ſeyd Ihrs, oder ſeyd Ihrs nicht?

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/145>, abgerufen am 21.11.2024.