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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.

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Ihr doch schon so viele Kunstsachen in die
Welt habt ausgehn lassen, und mit Recht
einen so großen Namen habt; denn noch
scheint Ihr keine dreißig Jahr alt zu seyn.

Lukas sagte: ich bin auch noch nicht
dreißig Jahre alt, sondern kaum neun und
zwanzig. Es ist wahr, ich habe fleißig ge¬
mahlt, und fast eben so viel in Kupfer ge¬
stochen als Ihr; aber mein lieber Albrecht
ich habe auch schon sehr früh angefangen;
Ihr wißt es vielleicht nicht daß ich schon
im neunten Jahre ein Kupferstecher war.

Im neunten Jahre? rief Franz Stern¬
bald voller Verwunderung aus; ich glaubte
immer im sechszehnten hättet Ihr Euer er¬
stes Werk begonnen, und das hat schon im¬
mer mein Erstaunen erregt.

Nein, erzählte Lukas weiter, denn ich
zeichnete schon Bilder und allerhand natür¬
liche Sachen nach als ich kaum sprechen

Ihr doch ſchon ſo viele Kunſtſachen in die
Welt habt ausgehn laſſen, und mit Recht
einen ſo großen Namen habt; denn noch
ſcheint Ihr keine dreißig Jahr alt zu ſeyn.

Lukas ſagte: ich bin auch noch nicht
dreißig Jahre alt, ſondern kaum neun und
zwanzig. Es iſt wahr, ich habe fleißig ge¬
mahlt, und faſt eben ſo viel in Kupfer ge¬
ſtochen als Ihr; aber mein lieber Albrecht
ich habe auch ſchon ſehr früh angefangen;
Ihr wißt es vielleicht nicht daß ich ſchon
im neunten Jahre ein Kupferſtecher war.

Im neunten Jahre? rief Franz Stern¬
bald voller Verwunderung aus; ich glaubte
immer im ſechszehnten hättet Ihr Euer er¬
ſtes Werk begonnen, und das hat ſchon im¬
mer mein Erſtaunen erregt.

Nein, erzählte Lukas weiter, denn ich
zeichnete ſchon Bilder und allerhand natür¬
liche Sachen nach als ich kaum ſprechen

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[214/0225] Ihr doch ſchon ſo viele Kunſtſachen in die Welt habt ausgehn laſſen, und mit Recht einen ſo großen Namen habt; denn noch ſcheint Ihr keine dreißig Jahr alt zu ſeyn. Lukas ſagte: ich bin auch noch nicht dreißig Jahre alt, ſondern kaum neun und zwanzig. Es iſt wahr, ich habe fleißig ge¬ mahlt, und faſt eben ſo viel in Kupfer ge¬ ſtochen als Ihr; aber mein lieber Albrecht ich habe auch ſchon ſehr früh angefangen; Ihr wißt es vielleicht nicht daß ich ſchon im neunten Jahre ein Kupferſtecher war. Im neunten Jahre? rief Franz Stern¬ bald voller Verwunderung aus; ich glaubte immer im ſechszehnten hättet Ihr Euer er¬ ſtes Werk begonnen, und das hat ſchon im¬ mer mein Erſtaunen erregt. Nein, erzählte Lukas weiter, denn ich zeichnete ſchon Bilder und allerhand natür¬ liche Sachen nach als ich kaum ſprechen

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/225>, abgerufen am 21.11.2024.