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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798.

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durch die Welt, verläßt sein geliebtes Weib,
wie er uns selber erzählt hat, um Gott zu
Gefallen die Capelle zu Loretto zu besuchen.
Der Einsiedler hat mir in der Nacht seine
ganze Geschichte erzählt: er hat die Welt
auf immer verlassen, weil er unglücklich ge¬
liebt hat, das Mädchen, das ihn entzückte,
hat sich einem andern ergeben, und darum
will er nun sein Leben in der Einsamkeit
beschließen, mit seinem Rosenkranze, Buche
und Glocke beschäftigt.

Franz dachte an das Bildniß, an den
Tod seiner Geliebten, und sagte seufzend:
O, laß ihn, denn ihm ist wohl, tadle nicht
zu strenge die Glückseligkeit andrer Men¬
schen, weil sie nicht die Deinige ist. Wenn
er wirklich geliebt hat, was kann er nun
noch in der Welt wollen? In seiner Ge¬
liebten ist ihm die ganze Welt abgestorben,
nun ist sein ganzes Leben ein ununterbroche¬

durch die Welt, verläßt ſein geliebtes Weib,
wie er uns ſelber erzählt hat, um Gott zu
Gefallen die Capelle zu Loretto zu beſuchen.
Der Einſiedler hat mir in der Nacht ſeine
ganze Geſchichte erzählt: er hat die Welt
auf immer verlaſſen, weil er unglücklich ge¬
liebt hat, das Mädchen, das ihn entzückte,
hat ſich einem andern ergeben, und darum
will er nun ſein Leben in der Einſamkeit
beſchließen, mit ſeinem Roſenkranze, Buche
und Glocke beſchäftigt.

Franz dachte an das Bildniß, an den
Tod ſeiner Geliebten, und ſagte ſeufzend:
O, laß ihn, denn ihm iſt wohl, tadle nicht
zu ſtrenge die Glückſeligkeit andrer Men¬
ſchen, weil ſie nicht die Deinige iſt. Wenn
er wirklich geliebt hat, was kann er nun
noch in der Welt wollen? In ſeiner Ge¬
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nun iſt ſein ganzes Leben ein ununterbroche¬

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[187/0195] durch die Welt, verläßt ſein geliebtes Weib, wie er uns ſelber erzählt hat, um Gott zu Gefallen die Capelle zu Loretto zu beſuchen. Der Einſiedler hat mir in der Nacht ſeine ganze Geſchichte erzählt: er hat die Welt auf immer verlaſſen, weil er unglücklich ge¬ liebt hat, das Mädchen, das ihn entzückte, hat ſich einem andern ergeben, und darum will er nun ſein Leben in der Einſamkeit beſchließen, mit ſeinem Roſenkranze, Buche und Glocke beſchäftigt. Franz dachte an das Bildniß, an den Tod ſeiner Geliebten, und ſagte ſeufzend: O, laß ihn, denn ihm iſt wohl, tadle nicht zu ſtrenge die Glückſeligkeit andrer Men¬ ſchen, weil ſie nicht die Deinige iſt. Wenn er wirklich geliebt hat, was kann er nun noch in der Welt wollen? In ſeiner Ge¬ liebten iſt ihm die ganze Welt abgeſtorben, nun iſt ſein ganzes Leben ein ununterbroche¬

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/195>, abgerufen am 28.11.2024.