Sprache habe ich Dich noch niemals spre¬ chen hören.
Ich habe die Sprache noch nicht ge¬ kannt, fuhr Ludoviko fort, ich habe noch nichts gekannt, ich bin bis dahin taub und blind gewesen. Was fehlt uns hier, als daß Rudolf nur noch ein Lied sänge? Eins von jenen leichten, scherzenden Liedern, die die Erde nicht berühren, die mit luftigem Schritt über den goldenen Fußboden des Abendroths gehn, und von dort in die Welt hineingrüßen. Laß einmal alle Liebe, die Du je empfandest, in Deinem Herzen auf¬ zittern, und dann sprich die Räthselsprache, die nur der Eingeweihte versteht.
So gut ich kann, will ich Euch dienen, sagte Rudolf, mir fällt so eben ein Lied von der Sehnsucht ein, das Euch viel¬ leicht gefallen wird.
Sprache habe ich Dich noch niemals ſpre¬ chen hören.
Ich habe die Sprache noch nicht ge¬ kannt, fuhr Ludoviko fort, ich habe noch nichts gekannt, ich bin bis dahin taub und blind geweſen. Was fehlt uns hier, als daß Rudolf nur noch ein Lied ſänge? Eins von jenen leichten, ſcherzenden Liedern, die die Erde nicht berühren, die mit luftigem Schritt über den goldenen Fußboden des Abendroths gehn, und von dort in die Welt hineingrüßen. Laß einmal alle Liebe, die Du je empfandeſt, in Deinem Herzen auf¬ zittern, und dann ſprich die Räthſelſprache, die nur der Eingeweihte verſteht.
So gut ich kann, will ich Euch dienen, ſagte Rudolf, mir fällt ſo eben ein Lied von der Sehnſucht ein, das Euch viel¬ leicht gefallen wird.
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Sprache habe ich Dich noch niemals ſpre¬
chen hören.
Ich habe die Sprache noch nicht ge¬
kannt, fuhr Ludoviko fort, ich habe noch
nichts gekannt, ich bin bis dahin taub und
blind geweſen. Was fehlt uns hier, als
daß Rudolf nur noch ein Lied ſänge? Eins
von jenen leichten, ſcherzenden Liedern, die
die Erde nicht berühren, die mit luftigem
Schritt über den goldenen Fußboden des
Abendroths gehn, und von dort in die Welt
hineingrüßen. Laß einmal alle Liebe, die
Du je empfandeſt, in Deinem Herzen auf¬
zittern, und dann ſprich die Räthſelſprache,
die nur der Eingeweihte verſteht.
So gut ich kann, will ich Euch dienen,
ſagte Rudolf, mir fällt ſo eben ein Lied
von der Sehnſucht ein, das Euch viel¬
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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/273>, abgerufen am 22.11.2024.
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