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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798.

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und aßen aus derselben Schüssel; Franz saß
neben der Frau des Köhlers, die ihn mit
lustigen Augen zum Essen nöthigte. Er fand
sie artig, und bewunderte die Wirkung des
Lichtes auf die Figuren.

Der Köhler erzählte viel vom nahen
Eisenhammer, für den er die meisten Kohlen
lieferte, er hatte noch so spät einen Weiler
besucht. Ein kleiner Hund gesellte sich zu
ihnen und war äußerst freundlich, die Frau,
die lebhaft war, spielte und sprach mit ihm,
wie mit einem Kinde. Sternbald fühlte in
der Hütte wieder die ruhigen, frommen Em¬
pfindungen, die ihn schon so oft beglückt hat¬
ten: er prägte sich die Figuren und Erleuch¬
tung seinem Gedächtnisse ein, um einmal ein
solches Gemählde darzustellen.

Als sie mit dem Essen beinahe fertig
waren, klopfte noch jemand an die Thür,
und eine klägliche Stimme flehte um nächt¬

und aßen aus derſelben Schüſſel; Franz ſaß
neben der Frau des Köhlers, die ihn mit
luſtigen Augen zum Eſſen nöthigte. Er fand
ſie artig, und bewunderte die Wirkung des
Lichtes auf die Figuren.

Der Köhler erzählte viel vom nahen
Eiſenhammer, für den er die meiſten Kohlen
lieferte, er hatte noch ſo ſpät einen Weiler
beſucht. Ein kleiner Hund geſellte ſich zu
ihnen und war äußerſt freundlich, die Frau,
die lebhaft war, ſpielte und ſprach mit ihm,
wie mit einem Kinde. Sternbald fühlte in
der Hütte wieder die ruhigen, frommen Em¬
pfindungen, die ihn ſchon ſo oft beglückt hat¬
ten: er prägte ſich die Figuren und Erleuch¬
tung ſeinem Gedächtniſſe ein, um einmal ein
ſolches Gemählde darzuſtellen.

Als ſie mit dem Eſſen beinahe fertig
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und eine klägliche Stimme flehte um nächt¬

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[303/0311] und aßen aus derſelben Schüſſel; Franz ſaß neben der Frau des Köhlers, die ihn mit luſtigen Augen zum Eſſen nöthigte. Er fand ſie artig, und bewunderte die Wirkung des Lichtes auf die Figuren. Der Köhler erzählte viel vom nahen Eiſenhammer, für den er die meiſten Kohlen lieferte, er hatte noch ſo ſpät einen Weiler beſucht. Ein kleiner Hund geſellte ſich zu ihnen und war äußerſt freundlich, die Frau, die lebhaft war, ſpielte und ſprach mit ihm, wie mit einem Kinde. Sternbald fühlte in der Hütte wieder die ruhigen, frommen Em¬ pfindungen, die ihn ſchon ſo oft beglückt hat¬ ten: er prägte ſich die Figuren und Erleuch¬ tung ſeinem Gedächtniſſe ein, um einmal ein ſolches Gemählde darzuſtellen. Als ſie mit dem Eſſen beinahe fertig waren, klopfte noch jemand an die Thür, und eine klägliche Stimme flehte um nächt¬

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/311>, abgerufen am 28.11.2024.