führischen, wirds je länger je ärger, verführen und werden verführet. Du aber (Gott redet hie zu Ew. Durchl. und nicht ein Mensch) bleib in dem, das du gelernet hast, (nemlich von dem einigen Glaubensmeister Jesu Christo) und weil du von Kind auf die h. Schrift weist, kan dich dieselbe unterweisen (und klug machen) zur Seligkeit durch den Glauben an Christo Jesu; denn alle Schrift von Gotte eingegeben ist nütze, zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit, daß ein Mensch Gottes sey vollkommen, zu allen guten Werken geschikt. 2 Tim. 3, 12. Gott behüte Ihre theur erkaufte Sele! daß sie von dieser Warheit und Volkommenheit der h. Schrift, von der Freiheit dieselbe als Ihres himlischen Vaters Brief zulesen, ja nicht abfallen, zu der Gewissenssclaverei, unter das knechtische Joch, zu den dürftigen Sazungen, Menschengeboten und vielem abergläubischen, abgöttischen Wesen, darin ein blinder den andern leitet, daß sie beyde in die Grube fallen; wie Christus von solchen Lehren und Menschengeboten redet, und die Seinen davor treulich warnet. Math. 15, 9--14. Keine irdische Herligkeit ist mit der Herligkeit und Seligkeit der Kinder Gottes, keine irdische Krone mit der evangelischen Lehre, mit der Krone der Gerechtigkeit und des ewigen Lebens im geringsten zu vergleichen. Halten Sie, gndst. Princesse! was sie haben, daß Ihnen niemand Ihre Krone nehme: sein Sie getreu bis
führischen, wirds je länger je ärger, verführen und werden verführet. Du aber (Gott redet hie zu Ew. Durchl. und nicht ein Mensch) bleib in dem, das du gelernet hast, (nemlich von dem einigen Glaubensmeister Jesu Christo) und weil du von Kind auf die h. Schrift weist, kan dich dieselbe unterweisen (und klug machen) zur Seligkeit durch den Glauben an Christo Jesu; denn alle Schrift von Gotte eingegeben ist nütze, zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit, daß ein Mensch Gottes sey vollkommen, zu allen guten Werken geschikt. 2 Tim. 3, 12. Gott behüte Ihre theur erkaufte Sele! daß sie von dieser Warheit und Volkommenheit der h. Schrift, von der Freiheit dieselbe als Ihres himlischen Vaters Brief zulesen, ja nicht abfallen, zu der Gewissenssclaverei, unter das knechtische Joch, zu den dürftigen Sazungen, Menschengeboten und vielem abergläubischen, abgöttischen Wesen, darin ein blinder den andern leitet, daß sie beyde in die Grube fallen; wie Christus von solchen Lehren und Menschengeboten redet, und die Seinen davor treulich warnet. Math. 15, 9--14. Keine irdische Herligkeit ist mit der Herligkeit und Seligkeit der Kinder Gottes, keine irdische Krone mit der evangelischen Lehre, mit der Krone der Gerechtigkeit und des ewigen Lebens im geringsten zu vergleichen. Halten Sie, gndst. Princesse! was sie haben, daß Ihnen niemand Ihre Krone nehme: sein Sie getreu bis
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führischen, wirds je länger je ärger, verführen und werden verführet. Du aber (Gott redet hie zu Ew. Durchl. und nicht ein Mensch) bleib in dem, das du gelernet hast, (nemlich von dem einigen Glaubensmeister Jesu Christo) und weil du von Kind auf die h. Schrift weist, kan dich dieselbe unterweisen (und klug machen) zur Seligkeit durch den Glauben an Christo Jesu; denn alle Schrift von Gotte eingegeben ist nütze, zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit, daß ein Mensch Gottes sey vollkommen, zu allen guten Werken geschikt. <noteplace="left">2 Tim. 3, 12.</note> Gott behüte Ihre theur erkaufte Sele! daß sie von dieser Warheit und Volkommenheit der h. Schrift, von der Freiheit dieselbe als Ihres himlischen Vaters Brief zulesen, ja nicht abfallen, zu der Gewissenssclaverei, unter das knechtische Joch, zu den dürftigen Sazungen, Menschengeboten und vielem abergläubischen, abgöttischen Wesen, darin ein blinder den andern leitet, daß sie beyde in die Grube fallen; wie Christus von solchen Lehren und Menschengeboten redet, und die Seinen davor treulich warnet. <noteplace="left">Math. 15, 9--14.</note> Keine irdische Herligkeit ist mit der Herligkeit und Seligkeit der Kinder Gottes, keine irdische Krone mit der evangelischen Lehre, mit der Krone der Gerechtigkeit und des ewigen Lebens im geringsten zu vergleichen. Halten Sie, gndst. Princesse! was sie haben, daß Ihnen niemand Ihre Krone nehme: sein Sie getreu bis
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führischen, wirds je länger je ärger, verführen und werden verführet. Du aber (Gott redet hie zu Ew. Durchl. und nicht ein Mensch) bleib in dem, das du gelernet hast, (nemlich von dem einigen Glaubensmeister Jesu Christo) und weil du von Kind auf die h. Schrift weist, kan dich dieselbe unterweisen (und klug machen) zur Seligkeit durch den Glauben an Christo Jesu; denn alle Schrift von Gotte eingegeben ist nütze, zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit, daß ein Mensch Gottes sey vollkommen, zu allen guten Werken geschikt. Gott behüte Ihre theur erkaufte Sele! daß sie von dieser Warheit und Volkommenheit der h. Schrift, von der Freiheit dieselbe als Ihres himlischen Vaters Brief zulesen, ja nicht abfallen, zu der Gewissenssclaverei, unter das knechtische Joch, zu den dürftigen Sazungen, Menschengeboten und vielem abergläubischen, abgöttischen Wesen, darin ein blinder den andern leitet, daß sie beyde in die Grube fallen; wie Christus von solchen Lehren und Menschengeboten redet, und die Seinen davor treulich warnet. Keine irdische Herligkeit ist mit der Herligkeit und Seligkeit der Kinder Gottes, keine irdische Krone mit der evangelischen Lehre, mit der Krone der Gerechtigkeit und des ewigen Lebens im geringsten zu vergleichen. Halten Sie, gndst. Princesse! was sie haben, daß Ihnen niemand Ihre Krone nehme: sein Sie getreu bis
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/1006>, abgerufen am 22.11.2024.
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