Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

führischen, wirds je länger je ärger, verführen und werden verführet. Du aber (Gott redet hie zu Ew. Durchl. und nicht ein Mensch) bleib in dem, das du gelernet hast, (nemlich von dem einigen Glaubensmeister Jesu Christo) und weil du von Kind auf die h. Schrift weist, kan dich dieselbe unterweisen (und klug machen) zur Seligkeit durch den Glauben an Christo Jesu; denn alle Schrift von Gotte eingegeben ist nütze, zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit, daß ein Mensch Gottes sey vollkommen, zu allen guten Werken geschikt. 2 Tim. 3, 12. Gott behüte Ihre theur erkaufte Sele! daß sie von dieser Warheit und Volkommenheit der h. Schrift, von der Freiheit dieselbe als Ihres himlischen Vaters Brief zulesen, ja nicht abfallen, zu der Gewissenssclaverei, unter das knechtische Joch, zu den dürftigen Sazungen, Menschengeboten und vielem abergläubischen, abgöttischen Wesen, darin ein blinder den andern leitet, daß sie beyde in die Grube fallen; wie Christus von solchen Lehren und Menschengeboten redet, und die Seinen davor treulich warnet. Math. 15, 9--14. Keine irdische Herligkeit ist mit der Herligkeit und Seligkeit der Kinder Gottes, keine irdische Krone mit der evangelischen Lehre, mit der Krone der Gerechtigkeit und des ewigen Lebens im geringsten zu vergleichen. Halten Sie, gndst. Princesse! was sie haben, daß Ihnen niemand Ihre Krone nehme: sein Sie getreu bis

führischen, wirds je länger je ärger, verführen und werden verführet. Du aber (Gott redet hie zu Ew. Durchl. und nicht ein Mensch) bleib in dem, das du gelernet hast, (nemlich von dem einigen Glaubensmeister Jesu Christo) und weil du von Kind auf die h. Schrift weist, kan dich dieselbe unterweisen (und klug machen) zur Seligkeit durch den Glauben an Christo Jesu; denn alle Schrift von Gotte eingegeben ist nütze, zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit, daß ein Mensch Gottes sey vollkommen, zu allen guten Werken geschikt. 2 Tim. 3, 12. Gott behüte Ihre theur erkaufte Sele! daß sie von dieser Warheit und Volkommenheit der h. Schrift, von der Freiheit dieselbe als Ihres himlischen Vaters Brief zulesen, ja nicht abfallen, zu der Gewissenssclaverei, unter das knechtische Joch, zu den dürftigen Sazungen, Menschengeboten und vielem abergläubischen, abgöttischen Wesen, darin ein blinder den andern leitet, daß sie beyde in die Grube fallen; wie Christus von solchen Lehren und Menschengeboten redet, und die Seinen davor treulich warnet. Math. 15, 9--14. Keine irdische Herligkeit ist mit der Herligkeit und Seligkeit der Kinder Gottes, keine irdische Krone mit der evangelischen Lehre, mit der Krone der Gerechtigkeit und des ewigen Lebens im geringsten zu vergleichen. Halten Sie, gndst. Princesse! was sie haben, daß Ihnen niemand Ihre Krone nehme: sein Sie getreu bis

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f1006" n="50"/>
führischen, wirds je länger je ärger, verführen                      und werden verführet. Du aber (Gott redet hie zu Ew. Durchl. und nicht ein                      Mensch) bleib in dem, das du gelernet hast, (nemlich von dem einigen                      Glaubensmeister Jesu Christo) und weil du von Kind auf die h. Schrift weist, kan                      dich dieselbe unterweisen (und klug machen) zur Seligkeit durch den Glauben an                      Christo Jesu; denn alle Schrift von Gotte eingegeben ist nütze, zur Lehre, zur                      Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit, daß ein Mensch                      Gottes sey vollkommen, zu allen guten Werken geschikt. <note place="left">2 Tim. 3, 12.</note> Gott behüte Ihre theur erkaufte Sele! daß sie von                      dieser Warheit und Volkommenheit der h. Schrift, von der Freiheit dieselbe als                      Ihres himlischen Vaters Brief zulesen, ja nicht abfallen, zu der                      Gewissenssclaverei, unter das knechtische Joch, zu den dürftigen Sazungen,                      Menschengeboten und vielem abergläubischen, abgöttischen Wesen, darin ein                      blinder den andern leitet, daß sie beyde in die Grube fallen; wie Christus von                      solchen Lehren und Menschengeboten redet, und die Seinen davor treulich warnet.                          <note place="left">Math. 15, 9--14.</note> Keine irdische Herligkeit                      ist mit der Herligkeit und Seligkeit der Kinder Gottes, keine irdische Krone mit                      der evangelischen Lehre, mit der Krone der Gerechtigkeit und des ewigen Lebens                      im geringsten zu vergleichen. Halten Sie, gndst. Princesse! was sie haben, daß                      Ihnen niemand Ihre Krone nehme: sein Sie getreu bis
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[50/1006] führischen, wirds je länger je ärger, verführen und werden verführet. Du aber (Gott redet hie zu Ew. Durchl. und nicht ein Mensch) bleib in dem, das du gelernet hast, (nemlich von dem einigen Glaubensmeister Jesu Christo) und weil du von Kind auf die h. Schrift weist, kan dich dieselbe unterweisen (und klug machen) zur Seligkeit durch den Glauben an Christo Jesu; denn alle Schrift von Gotte eingegeben ist nütze, zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit, daß ein Mensch Gottes sey vollkommen, zu allen guten Werken geschikt. Gott behüte Ihre theur erkaufte Sele! daß sie von dieser Warheit und Volkommenheit der h. Schrift, von der Freiheit dieselbe als Ihres himlischen Vaters Brief zulesen, ja nicht abfallen, zu der Gewissenssclaverei, unter das knechtische Joch, zu den dürftigen Sazungen, Menschengeboten und vielem abergläubischen, abgöttischen Wesen, darin ein blinder den andern leitet, daß sie beyde in die Grube fallen; wie Christus von solchen Lehren und Menschengeboten redet, und die Seinen davor treulich warnet. Keine irdische Herligkeit ist mit der Herligkeit und Seligkeit der Kinder Gottes, keine irdische Krone mit der evangelischen Lehre, mit der Krone der Gerechtigkeit und des ewigen Lebens im geringsten zu vergleichen. Halten Sie, gndst. Princesse! was sie haben, daß Ihnen niemand Ihre Krone nehme: sein Sie getreu bis 2 Tim. 3, 12. Math. 15, 9--14.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/1006
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/1006>, abgerufen am 22.11.2024.