werden, ohne über genaue Beobachtung zuhalten. Gratian schafte übrigens zu Rom 382 einige Yberbleibsel des Gözendienstes ab und in den morgenländischen Gegenden that Theodosius 384 desgleichen.384
Es verlor aber Gratian 383 sein Leben durch die Hand eines Verräthers, als er von seinen Völkern verlaßen vor Maximo floh, welcher sich in Britannien empöret hatte und von da nach Gallien kommen war. Theodosius erkante Maximum für seinen Gehülfen um einen Krieg mit ihm zuvermeiden und Valentinianum den jüngern doch in Italien und Afrika zusichern: da er selbst vor den Einfällen der fremden Völker nicht sicher war. In gedachtem Ländern suchte darauf Justina, Valentiniani Mutter und Vormünderin, die Lehre von Verschiedenheit des Sohnes Gottes wieder emporzubringen, der sie eifrig ergeben war; welches neue Unruhe verursachte: doch unterstund sie sich nicht alle gedrohete Gewalt auszuüben, aus Furcht vor Theodosio. Dieser konte aber auch die Unterdrükkung jener Lehre nicht zum Stande bringen; zumal da die Gothen derselben beipflichteten, mit welchen jezt alles im Osten und in Italien besezet war. Als der Bischof zu Tarracona in Spanien zu dieser Zeit ein Schreiben an Damasum abgelaßen hatte dessen Gutachten über einige Stükke der Kirchenzucht zuvernemen; war Damasus indes den 11 December 384 verstorben und Sirieius
werden, ohne über genaue Beobachtung zuhalten. Gratian schafte übrigens zu Rom 382 einige Yberbleibsel des Gözendienstes ab und in den morgenländischen Gegenden that Theodosius 384 desgleichen.384
Es verlor aber Gratian 383 sein Leben durch die Hand eines Verräthers, als er von seinen Völkern verlaßen vor Maximo floh, welcher sich in Britannien empöret hatte und von da nach Gallien kommen war. Theodosius erkante Maximum für seinen Gehülfen um einen Krieg mit ihm zuvermeiden und Valentinianum den jüngern doch in Italien und Afrika zusichern: da er selbst vor den Einfällen der fremden Völker nicht sicher war. In gedachtem Ländern suchte darauf Justina, Valentiniani Mutter und Vormünderin, die Lehre von Verschiedenheit des Sohnes Gottes wieder emporzubringen, der sie eifrig ergeben war; welches neue Unruhe verursachte: doch unterstund sie sich nicht alle gedrohete Gewalt auszuüben, aus Furcht vor Theodosio. Dieser konte aber auch die Unterdrükkung jener Lehre nicht zum Stande bringen; zumal da die Gothen derselben beipflichteten, mit welchen jezt alles im Osten und in Italien besezet war. Als der Bischof zu Tarracona in Spanien zu dieser Zeit ein Schreiben an Damasum abgelaßen hatte dessen Gutachten über einige Stükke der Kirchenzucht zuvernemen; war Damasus indes den 11 December 384 verstorben und Sirieius
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0105"n="93"/>
werden, ohne über genaue Beobachtung zuhalten. Gratian schafte übrigens zu Rom 382 einige Yberbleibsel des Gözendienstes ab und in den morgenländischen Gegenden that Theodosius 384 desgleichen.<noteplace="right">384</note></p><p>Es verlor aber Gratian 383 sein Leben durch die Hand eines Verräthers, als er von seinen Völkern verlaßen vor Maximo floh, welcher sich in Britannien empöret hatte und von da nach Gallien kommen war. Theodosius erkante Maximum für seinen Gehülfen um einen Krieg mit ihm zuvermeiden und Valentinianum den jüngern doch in Italien und Afrika zusichern: da er selbst vor den Einfällen der fremden Völker nicht sicher war. In gedachtem Ländern suchte darauf Justina, Valentiniani Mutter und Vormünderin, die Lehre von Verschiedenheit des Sohnes Gottes wieder emporzubringen, der sie eifrig ergeben war; welches neue Unruhe verursachte: doch unterstund sie sich nicht alle gedrohete Gewalt auszuüben, aus Furcht vor Theodosio. Dieser konte aber auch die Unterdrükkung jener Lehre nicht zum Stande bringen; zumal da die Gothen derselben beipflichteten, mit welchen jezt alles im Osten und in Italien besezet war. Als der Bischof zu Tarracona in Spanien zu dieser Zeit ein Schreiben an Damasum abgelaßen hatte dessen Gutachten über einige Stükke der Kirchenzucht zuvernemen; war Damasus indes den 11 December 384 verstorben und Sirieius
</p></div></body></text></TEI>
[93/0105]
werden, ohne über genaue Beobachtung zuhalten. Gratian schafte übrigens zu Rom 382 einige Yberbleibsel des Gözendienstes ab und in den morgenländischen Gegenden that Theodosius 384 desgleichen.
384 Es verlor aber Gratian 383 sein Leben durch die Hand eines Verräthers, als er von seinen Völkern verlaßen vor Maximo floh, welcher sich in Britannien empöret hatte und von da nach Gallien kommen war. Theodosius erkante Maximum für seinen Gehülfen um einen Krieg mit ihm zuvermeiden und Valentinianum den jüngern doch in Italien und Afrika zusichern: da er selbst vor den Einfällen der fremden Völker nicht sicher war. In gedachtem Ländern suchte darauf Justina, Valentiniani Mutter und Vormünderin, die Lehre von Verschiedenheit des Sohnes Gottes wieder emporzubringen, der sie eifrig ergeben war; welches neue Unruhe verursachte: doch unterstund sie sich nicht alle gedrohete Gewalt auszuüben, aus Furcht vor Theodosio. Dieser konte aber auch die Unterdrükkung jener Lehre nicht zum Stande bringen; zumal da die Gothen derselben beipflichteten, mit welchen jezt alles im Osten und in Italien besezet war. Als der Bischof zu Tarracona in Spanien zu dieser Zeit ein Schreiben an Damasum abgelaßen hatte dessen Gutachten über einige Stükke der Kirchenzucht zuvernemen; war Damasus indes den 11 December 384 verstorben und Sirieius
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/105>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.