eine wütende Pest; ohne daß die andern Ybel nachließen, die vielmehr zugleich heftiger wurden und große Verwüstung anrichteten; wobey sich die wilden Thiere mehreten, die auch das ihrige zur weitern Verwüstung beitrugen. Denn also wars in der hohen Offenbarung vorher geschrieben 6, 8: Ich sah ein fahlesVierte Eröfnung. Pferd, der auf solchem sas, hies der Tod, und ihm folgre die Grufr; ihnen ward Gewaltgegeben das vierte Theil der Erde zutöten durch Schwert, Hunger, Pest und wilde Thiere. Unter den Großen indes wütete steets das Schwert am heftigsten. Von Hostiliano, Decii Sohne hies es zwar, daß ihn die Pest hingeraffet hätte: es hatte ihn aber Gallus hinrichten laßen. Dieser sezte die von seinem Vorweser angefangene Verfolgung der Christen fort; wurde aber 253 von seinen Völkern umgebracht,253 als AEmilianus aus Illyrien wieder ihn heranzog: AEmilianus auf gleiche Weise von seinen Leuten, als Valerianus wieder ihn aufgestanden war. Von Lezterem ergingen hernach 257. 258. neue Verordnungen wieder257 die Christen; daher eine schwere Verfolgung258 erfolgte: bis er selbst 260 im Kriege mit den260 Persern gefangen ward; worauf sein Sohn Gallienus der Verfolgung ein Ende machte, aber seines Vaters wegen sich keine Mühe gab. Selbiger wurde in seiner Gefangengenschaft aufs verächtlichste gehalten, der König Sapor trat ihm auf den Rükken, wen er
eine wütende Pest; ohne daß die andern Ybel nachließen, die vielmehr zugleich heftiger wurden und große Verwüstung anrichteten; wobey sich die wilden Thiere mehreten, die auch das ihrige zur weitern Verwüstung beitrugen. Denn also wars in der hohen Offenbarung vorher geschrieben 6, 8: Ich sah ein fahlesVierte Eröfnung. Pferd, der auf solchem sas, hies der Tod, und ihm folgre die Grufr; ihnen ward Gewaltgegeben das vierte Theil der Erde zutöten durch Schwert, Hunger, Pest und wilde Thiere. Unter den Großen indes wütete steets das Schwert am heftigsten. Von Hostiliano, Decii Sohne hies es zwar, daß ihn die Pest hingeraffet hätte: es hatte ihn aber Gallus hinrichten laßen. Dieser sezte die von seinem Vorweser angefangene Verfolgung der Christen fort; wurde aber 253 von seinen Völkern umgebracht,253 als AEmilianus aus Illyrien wieder ihn heranzog: AEmilianus auf gleiche Weise von seinen Leuten, als Valerianus wieder ihn aufgestanden war. Von Lezterem ergingen hernach 257. 258. neue Verordnungen wieder257 die Christen; daher eine schwere Verfolgung258 erfolgte: bis er selbst 260 im Kriege mit den260 Persern gefangen ward; worauf sein Sohn Gallienus der Verfolgung ein Ende machte, aber seines Vaters wegen sich keine Mühe gab. Selbiger wurde in seiner Gefangengenschaft aufs verächtlichste gehalten, der König Sapor trat ihm auf den Rükken, wen er
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0023"n="11"/>
eine wütende Pest; ohne daß die andern Ybel nachließen, die vielmehr zugleich heftiger wurden und große Verwüstung anrichteten; wobey sich die wilden Thiere mehreten, die auch das ihrige zur weitern Verwüstung beitrugen. Denn also wars in der hohen Offenbarung vorher geschrieben 6, 8: Ich sah ein fahles<noteplace="right">Vierte Eröfnung.</note> Pferd, der auf solchem sas, hies der Tod, und ihm folgre die Grufr; ihnen ward Gewaltgegeben das vierte Theil der Erde zutöten durch Schwert, Hunger, Pest und wilde Thiere. Unter den Großen indes wütete steets das Schwert am heftigsten. Von Hostiliano, Decii Sohne hies es zwar, daß ihn die Pest hingeraffet hätte: es hatte ihn aber Gallus hinrichten laßen. Dieser sezte die von seinem Vorweser angefangene Verfolgung der Christen fort; wurde aber 253 von seinen Völkern umgebracht,<noteplace="right">253</note> als AEmilianus aus Illyrien wieder ihn heranzog: AEmilianus auf gleiche Weise von seinen Leuten, als Valerianus wieder ihn aufgestanden war. Von Lezterem ergingen hernach 257. 258. neue Verordnungen wieder<noteplace="right">257</note> die Christen; daher eine schwere Verfolgung<noteplace="right">258</note> erfolgte: bis er selbst 260 im Kriege mit den<noteplace="right">260</note> Persern gefangen ward; worauf sein Sohn Gallienus der Verfolgung ein Ende machte, aber seines Vaters wegen sich keine Mühe gab. Selbiger wurde in seiner Gefangengenschaft aufs verächtlichste gehalten, der König Sapor trat ihm auf den Rükken, wen er
</p></div></body></text></TEI>
[11/0023]
eine wütende Pest; ohne daß die andern Ybel nachließen, die vielmehr zugleich heftiger wurden und große Verwüstung anrichteten; wobey sich die wilden Thiere mehreten, die auch das ihrige zur weitern Verwüstung beitrugen. Denn also wars in der hohen Offenbarung vorher geschrieben 6, 8: Ich sah ein fahles Pferd, der auf solchem sas, hies der Tod, und ihm folgre die Grufr; ihnen ward Gewaltgegeben das vierte Theil der Erde zutöten durch Schwert, Hunger, Pest und wilde Thiere. Unter den Großen indes wütete steets das Schwert am heftigsten. Von Hostiliano, Decii Sohne hies es zwar, daß ihn die Pest hingeraffet hätte: es hatte ihn aber Gallus hinrichten laßen. Dieser sezte die von seinem Vorweser angefangene Verfolgung der Christen fort; wurde aber 253 von seinen Völkern umgebracht, als AEmilianus aus Illyrien wieder ihn heranzog: AEmilianus auf gleiche Weise von seinen Leuten, als Valerianus wieder ihn aufgestanden war. Von Lezterem ergingen hernach 257. 258. neue Verordnungen wieder die Christen; daher eine schwere Verfolgung erfolgte: bis er selbst 260 im Kriege mit den Persern gefangen ward; worauf sein Sohn Gallienus der Verfolgung ein Ende machte, aber seines Vaters wegen sich keine Mühe gab. Selbiger wurde in seiner Gefangengenschaft aufs verächtlichste gehalten, der König Sapor trat ihm auf den Rükken, wen er
Vierte Eröfnung.
253
257
258
260
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/23>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.