es mag dan geschehen. Nun solten durch gemeinen Rath zwei neue Reichsgehülfen und Nachfolger erwehlet werden. Was bedarfs des Rathfragens? jene beiden müßen sichs gefallen laßen, was wir machen. Freilig, weil man doch ihre Söhne dazu ernennen mus. Maxentius, Maximiani Sohn und Galerii Eidam verachtete diese beide und war beiden verhast, als ein stolzer störriger Mensch: Constantius, Constantii Sohn, von ansehnliger Leibesgestalt, guten Sitten, freundligem Wesen, welcher von den Kriegsleuten geliebet und von den Unterthanen verlanget wurde, war gegenwärtig und vorlängst von Diocletiano zum Obersten der ersten Schaar gemacht, da er im Dienste Fleis bewies. Jener taugt nicht, sagte Galerius: da er mich vorhin verachtet hat, was würde er thun, wen er Gewalt bekäme? Dieser ist gleichwol gut und wird noch seinen Vater übertreffen. Aus solche Weise würde ich nicht handeln können wie ich wil: es müßen solche ernant werden, die mir gehorchen, mich fürchten, nichts ohne meinen Befehl vornemen. Welche dan? Severus. Der Tänzer und Säufer? der die Nacht zum Tage und den Tag zur Nacht macht? Er ist tügtig dazu, er ist bisher ein guter Kriegsbedienter gewesen; und ich habe ihn an den Maximinian geschikt, daß der ihn einsezen sol. Nun! was hast du dan noch für einen? Diesen. Wer ist der? Es ist mein Verwanter. Er zeigete den Daja, seiner
es mag dan geschehen. Nun solten durch gemeinen Rath zwei neue Reichsgehülfen und Nachfolger erwehlet werden. Was bedarfs des Rathfragens? jene beiden müßen sichs gefallen laßen, was wir machen. Freilig, weil man doch ihre Söhne dazu ernennen mus. Maxentius, Maximiani Sohn und Galerii Eidam verachtete diese beide und war beiden verhast, als ein stolzer störriger Mensch: Constantius, Constantii Sohn, von ansehnliger Leibesgestalt, guten Sitten, freundligem Wesen, welcher von den Kriegsleuten geliebet und von den Unterthanen verlanget wurde, war gegenwärtig und vorlängst von Diocletiano zum Obersten der ersten Schaar gemacht, da er im Dienste Fleis bewies. Jener taugt nicht, sagte Galerius: da er mich vorhin verachtet hat, was würde er thun, wen er Gewalt bekäme? Dieser ist gleichwol gut und wird noch seinen Vater übertreffen. Aus solche Weise würde ich nicht handeln können wie ich wil: es müßen solche ernant werden, die mir gehorchen, mich fürchten, nichts ohne meinen Befehl vornemen. Welche dan? Severus. Der Tänzer und Säufer? der die Nacht zum Tage und den Tag zur Nacht macht? Er ist tügtig dazu, er ist bisher ein guter Kriegsbedienter gewesen; und ich habe ihn an den Maximinian geschikt, daß der ihn einsezen sol. Nun! was hast du dan noch für einen? Diesen. Wer ist der? Es ist mein Verwanter. Er zeigete den Daja, seiner
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0041"n="29"/>
es mag dan geschehen. Nun solten durch gemeinen Rath zwei neue Reichsgehülfen und Nachfolger erwehlet werden. Was bedarfs des Rathfragens? jene beiden müßen sichs gefallen laßen, was wir machen. Freilig, weil man doch ihre Söhne dazu ernennen mus. Maxentius, Maximiani Sohn und Galerii Eidam verachtete diese beide und war beiden verhast, als ein stolzer störriger Mensch: Constantius, Constantii Sohn, von ansehnliger Leibesgestalt, guten Sitten, freundligem Wesen, welcher von den Kriegsleuten geliebet und von den Unterthanen verlanget wurde, war gegenwärtig und vorlängst von Diocletiano zum Obersten der ersten Schaar gemacht, da er im Dienste Fleis bewies. Jener taugt nicht, sagte Galerius: da er mich vorhin verachtet hat, was würde er thun, wen er Gewalt bekäme? Dieser ist gleichwol gut und wird noch seinen Vater übertreffen. Aus solche Weise würde ich nicht handeln können wie ich wil: es müßen solche ernant werden, die mir gehorchen, mich fürchten, nichts ohne meinen Befehl vornemen. Welche dan? Severus. Der Tänzer und Säufer? der die Nacht zum Tage und den Tag zur Nacht macht? Er ist tügtig dazu, er ist bisher ein guter Kriegsbedienter gewesen; und ich habe ihn an den Maximinian geschikt, daß der ihn einsezen sol. Nun! was hast du dan noch für einen? Diesen. Wer ist der? Es ist mein Verwanter. Er zeigete den Daja, seiner
</p></div></body></text></TEI>
[29/0041]
es mag dan geschehen. Nun solten durch gemeinen Rath zwei neue Reichsgehülfen und Nachfolger erwehlet werden. Was bedarfs des Rathfragens? jene beiden müßen sichs gefallen laßen, was wir machen. Freilig, weil man doch ihre Söhne dazu ernennen mus. Maxentius, Maximiani Sohn und Galerii Eidam verachtete diese beide und war beiden verhast, als ein stolzer störriger Mensch: Constantius, Constantii Sohn, von ansehnliger Leibesgestalt, guten Sitten, freundligem Wesen, welcher von den Kriegsleuten geliebet und von den Unterthanen verlanget wurde, war gegenwärtig und vorlängst von Diocletiano zum Obersten der ersten Schaar gemacht, da er im Dienste Fleis bewies. Jener taugt nicht, sagte Galerius: da er mich vorhin verachtet hat, was würde er thun, wen er Gewalt bekäme? Dieser ist gleichwol gut und wird noch seinen Vater übertreffen. Aus solche Weise würde ich nicht handeln können wie ich wil: es müßen solche ernant werden, die mir gehorchen, mich fürchten, nichts ohne meinen Befehl vornemen. Welche dan? Severus. Der Tänzer und Säufer? der die Nacht zum Tage und den Tag zur Nacht macht? Er ist tügtig dazu, er ist bisher ein guter Kriegsbedienter gewesen; und ich habe ihn an den Maximinian geschikt, daß der ihn einsezen sol. Nun! was hast du dan noch für einen? Diesen. Wer ist der? Es ist mein Verwanter. Er zeigete den Daja, seiner
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/41>, abgerufen am 30.01.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.