Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

einigen andern Orten verbrant waren, verteidigte ausfürlig alle in der Bulle verdamten 1521Säze. Der Papst bestätigte seine vorige Bulle durch eine neue den 3 Jan. 1521 sezte auch am grünen Donnerstage Luthern mit in die gewönlige wiederholte Verfluchungsrolle richtete aber damit nichts anders aus, als daß die Verdunkelung seines Ansehens offenbarer wurde, welche nach der Drohung der heiligen Offenbarung nun erfolgte 16, 10. 11: Füftes Strafgericht.der fünfte götlige Bote gos aus seine Schale über den Stul des Thieres, worauf deßen Reich verfinstett wurde und sie seine Diener, zerbißen ihre Zungen vor Verdruße, lästerten den Gott des Himmels wegen ihrer Schmerzen und wegen ihrer Drüsen, beßerten sich also nicht von ihren Werken. Man rathschlagte auf dem Reichstage zu Worms, nebst andern auch über Luthers Sache: die päpstligen Boten verlangten, daß man wieder den abwesenden Luther Schlüße faßen solte, da er aus seinen Büchern gnugsam könte gerichtet werden, und suchten hiezu mit Gelde und auf andere Weise sich Freunde zumachen; es kam aber doch dahin, daß man unter kaiserligem Geleite den 16 Apr. ihn kommen lies und mit Beifalle den 17. 18 reden hörete, da er dan endlig, auf Befel, sich kürzlig erklärete: Papste und Versamlungen der Varsteher glaube er nicht aus der Schrift sei er nicht überfüret, also könne er nicht wiederrufen; und

einigen andern Orten verbrant waren, verteidigte ausfürlig alle in der Bulle verdamten 1521Säze. Der Papst bestätigte seine vorige Bulle durch eine neue den 3 Jan. 1521 sezte auch am grünen Donnerstage Luthern mit in die gewönlige wiederholte Verfluchungsrolle richtete aber damit nichts anders aus, als daß die Verdunkelung seines Ansehens offenbarer wurde, welche nach der Drohung der heiligen Offenbarung nun erfolgte 16, 10. 11: Füftes Strafgericht.der fünfte götlige Bote gos aus seine Schale über den Stul des Thieres, worauf deßen Reich verfinstett wurde und sie seine Diener, zerbißen ihre Zungen vor Verdruße, lästerten den Gott des Himmels wegen ihrer Schmerzen und wegen ihrer Drüsen, beßerten sich also nicht von ihren Werken. Man rathschlagte auf dem Reichstage zu Worms, nebst andern auch über Luthers Sache: die päpstligen Boten verlangten, daß man wieder den abwesenden Luther Schlüße faßen solte, da er aus seinen Büchern gnugsam könte gerichtet werden, und suchten hiezu mit Gelde und auf andere Weise sich Freunde zumachen; es kam aber doch dahin, daß man unter kaiserligem Geleite den 16 Apr. ihn kommen lies und mit Beifalle den 17. 18 reden hörete, da er dan endlig, auf Befel, sich kürzlig erklärete: Papste und Versamlungen der Varsteher glaube er nicht aus der Schrift sei er nicht überfüret, also könne er nicht wiederrufen; und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0686" n="674"/>
einigen andern Orten                      verbrant waren, verteidigte ausfürlig alle in der Bulle verdamten <note place="left">1521</note>Säze. Der Papst bestätigte seine vorige Bulle                      durch eine neue den 3 Jan. 1521 sezte auch am grünen Donnerstage Luthern mit in                      die gewönlige wiederholte Verfluchungsrolle richtete aber damit nichts anders                      aus, als daß die Verdunkelung seines Ansehens offenbarer wurde, welche nach der                      Drohung der heiligen Offenbarung nun erfolgte 16, 10. 11: <note place="left">Füftes Strafgericht.</note>der fünfte götlige Bote                      gos aus seine Schale über den Stul des Thieres, worauf deßen Reich verfinstett                      wurde und sie seine Diener, zerbißen ihre Zungen vor Verdruße, lästerten den                      Gott des Himmels wegen ihrer Schmerzen und wegen ihrer Drüsen, beßerten sich                      also nicht von ihren Werken. Man rathschlagte auf dem Reichstage zu Worms, nebst                      andern auch über Luthers Sache: die päpstligen Boten verlangten, daß man wieder                      den abwesenden Luther Schlüße faßen solte, da er aus seinen Büchern gnugsam                      könte gerichtet werden, und suchten hiezu mit Gelde und auf andere Weise sich                      Freunde zumachen; es kam aber doch dahin, daß man unter kaiserligem Geleite den                      16 Apr. ihn kommen lies und mit Beifalle den 17. 18 reden hörete, da er dan                      endlig, auf Befel, sich kürzlig erklärete: Papste und Versamlungen der Varsteher                      glaube er nicht aus der Schrift sei er nicht überfüret, also könne er nicht                      wiederrufen; und
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[674/0686] einigen andern Orten verbrant waren, verteidigte ausfürlig alle in der Bulle verdamten Säze. Der Papst bestätigte seine vorige Bulle durch eine neue den 3 Jan. 1521 sezte auch am grünen Donnerstage Luthern mit in die gewönlige wiederholte Verfluchungsrolle richtete aber damit nichts anders aus, als daß die Verdunkelung seines Ansehens offenbarer wurde, welche nach der Drohung der heiligen Offenbarung nun erfolgte 16, 10. 11: der fünfte götlige Bote gos aus seine Schale über den Stul des Thieres, worauf deßen Reich verfinstett wurde und sie seine Diener, zerbißen ihre Zungen vor Verdruße, lästerten den Gott des Himmels wegen ihrer Schmerzen und wegen ihrer Drüsen, beßerten sich also nicht von ihren Werken. Man rathschlagte auf dem Reichstage zu Worms, nebst andern auch über Luthers Sache: die päpstligen Boten verlangten, daß man wieder den abwesenden Luther Schlüße faßen solte, da er aus seinen Büchern gnugsam könte gerichtet werden, und suchten hiezu mit Gelde und auf andere Weise sich Freunde zumachen; es kam aber doch dahin, daß man unter kaiserligem Geleite den 16 Apr. ihn kommen lies und mit Beifalle den 17. 18 reden hörete, da er dan endlig, auf Befel, sich kürzlig erklärete: Papste und Versamlungen der Varsteher glaube er nicht aus der Schrift sei er nicht überfüret, also könne er nicht wiederrufen; und 1521 Füftes Strafgericht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/686
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 674. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/686>, abgerufen am 27.06.2024.