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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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Außer diesem sächsischen schikte auch Zwingel sein schon gedruktes Bekentnis nach Augsburg zu Anfange Jul: welches aber von Niemande dem Kaiser übergeben ward und machte, daß jenes erstere den Papisten leidliger schien. Von den Reichsstädten waren viele dem Wormser Befele nachgekommen oder beim Papstthume geblieben; andere, so innerlig des Glaubens wegen gespalten waren, konten sich öffentlig zu nichts erklären; einige traten dem sächsischen Bekentniße bei, theils vor, theils nach der Ybergabe; einige wolten dergleichen thun und nur das zehnte Stük desselben ausnemen, so vom Abendmahle handelte, wo sie keiner wesentlig leibligen Gegenwart Raum geben und kein mündliges Eßen des Gesalbten bekennen wolten, ob sie gleich diese Verschiedenheit nicht für wichtig hielten und eine Vereinigung ernstlig suchten; da ihnen solche verweigert ward, entwarfen die Lehrer der Stadt Strasburg ihr eigenes Bekentnis, mit behutsamer Vermeidung dessen, was den sächsischen oder helvetischen Bekennern misfallen konte, und übergaben es unverlesen, nachdem drei andere schwäbische Städte beigetreten. Dem sächsischen Bekentniße hatten zwanzig römische Lehrer auf Befel eine Wiederlegung entgegen gesezet, unter welchen Ek und Faber die vornemsten waren: da diese nach langem Erwarten eingegeben ward, war sie zuheftig abgefaßet und muste geändert werden; endlig

Außer diesem sächsischen schikte auch Zwingel sein schon gedruktes Bekentnis nach Augsburg zu Anfange Jul: welches aber von Niemande dem Kaiser übergeben ward und machte, daß jenes erstere den Papisten leidliger schien. Von den Reichsstädten waren viele dem Wormser Befele nachgekommen oder beim Papstthume geblieben; andere, so innerlig des Glaubens wegen gespalten waren, konten sich öffentlig zu nichts erklären; einige traten dem sächsischen Bekentniße bei, theils vor, theils nach der Ybergabe; einige wolten dergleichen thun und nur das zehnte Stük desselben ausnemen, so vom Abendmahle handelte, wo sie keiner wesentlig leibligen Gegenwart Raum geben und kein mündliges Eßen des Gesalbten bekennen wolten, ob sie gleich diese Verschiedenheit nicht für wichtig hielten und eine Vereinigung ernstlig suchten; da ihnen solche verweigert ward, entwarfen die Lehrer der Stadt Strasburg ihr eigenes Bekentnis, mit behutsamer Vermeidung dessen, was den sächsischen oder helvetischen Bekennern misfallen konte, und übergaben es unverlesen, nachdem drei andere schwäbische Städte beigetreten. Dem sächsischen Bekentniße hatten zwanzig römische Lehrer auf Befel eine Wiederlegung entgegen gesezet, unter welchen Ek und Faber die vornemsten waren: da diese nach langem Erwarten eingegeben ward, war sie zuheftig abgefaßet und muste geändert werden; endlig

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[712/0724] Außer diesem sächsischen schikte auch Zwingel sein schon gedruktes Bekentnis nach Augsburg zu Anfange Jul: welches aber von Niemande dem Kaiser übergeben ward und machte, daß jenes erstere den Papisten leidliger schien. Von den Reichsstädten waren viele dem Wormser Befele nachgekommen oder beim Papstthume geblieben; andere, so innerlig des Glaubens wegen gespalten waren, konten sich öffentlig zu nichts erklären; einige traten dem sächsischen Bekentniße bei, theils vor, theils nach der Ybergabe; einige wolten dergleichen thun und nur das zehnte Stük desselben ausnemen, so vom Abendmahle handelte, wo sie keiner wesentlig leibligen Gegenwart Raum geben und kein mündliges Eßen des Gesalbten bekennen wolten, ob sie gleich diese Verschiedenheit nicht für wichtig hielten und eine Vereinigung ernstlig suchten; da ihnen solche verweigert ward, entwarfen die Lehrer der Stadt Strasburg ihr eigenes Bekentnis, mit behutsamer Vermeidung dessen, was den sächsischen oder helvetischen Bekennern misfallen konte, und übergaben es unverlesen, nachdem drei andere schwäbische Städte beigetreten. Dem sächsischen Bekentniße hatten zwanzig römische Lehrer auf Befel eine Wiederlegung entgegen gesezet, unter welchen Ek und Faber die vornemsten waren: da diese nach langem Erwarten eingegeben ward, war sie zuheftig abgefaßet und muste geändert werden; endlig

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 712. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/724>, abgerufen am 22.11.2024.