Rom zumachen, 328 Byzanz mit großem328 Aufwande unmässig erweiterte, und solche neue Stadt, so er nach sich Constantinopel nante, 330 mit vieler Pracht einweihete.330 Pracht und Aufwand waren auch sonst bei Hofe geblieben, wie die vorigen Fürsten sie eingefüret hatten und wurden für nothwendig angesehen: die Stathalter und Bedienten beschwereten vielmals die Unterthanen mehr, als der Fürst wuste, der ein so weitläuftiges Reich nicht übersehen konte. Als Constantin 337 schwerlig krank worden war, lies er sich337 zu Nikomedien taufen und starb den 22 Maj: es war damals ein irriger Misbrauch, daß viele die Taufe aufschoben bis ans Ende.
Seine drei Söhne theileten 338 das338 Reich; der jüngere Constantinus bekam das Gallische Virtheil, Constantius das östlige, Constans das Italische und Illyrische: den die gevirtete Eintheilung war geblieben, fast wie Diocletian sie eingefüret hatte. Constantius wurde gleich anfangs von den Persern angegeiffen: und konte sich zeit seiner Herschaft kaum gegen sie verteidigen: Constantinus aber, der mit seinem Antheile nicht vergnügt war und verlangte, daß ihm Constans etwas von Ländern abtreten solte, ward bei Aquileja im Treffen 340 erschlagen;340 worauf Constans dessen sämtlige Länder in Besiz nam. Der Persische Krieg daurete fort und verursachte zugleich 343 eine heftige343 Verfolgung der Christen, welche sich in Per-
Rom zumachen, 328 Byzanz mit großem328 Aufwande unmässig erweiterte, und solche neue Stadt, so er nach sich Constantinopel nante, 330 mit vieler Pracht einweihete.330 Pracht und Aufwand waren auch sonst bei Hofe geblieben, wie die vorigen Fürsten sie eingefüret hatten und wurden für nothwendig angesehen: die Stathalter und Bedienten beschwereten vielmals die Unterthanen mehr, als der Fürst wuste, der ein so weitläuftiges Reich nicht übersehen konte. Als Constantin 337 schwerlig krank worden war, lies er sich337 zu Nikomedien taufen und starb den 22 Maj: es war damals ein irriger Misbrauch, daß viele die Taufe aufschoben bis ans Ende.
Seine drei Söhne theileten 338 das338 Reich; der jüngere Constantinus bekam das Gallische Virtheil, Constantius das östlige, Constans das Italische und Illyrische: den die gevirtete Eintheilung war geblieben, fast wie Diocletian sie eingefüret hatte. Constantius wurde gleich anfangs von den Persern angegeiffen: und konte sich zeit seiner Herschaft kaum gegen sie verteidigen: Constantinus aber, der mit seinem Antheile nicht vergnügt war und verlangte, daß ihm Constans etwas von Ländern abtreten solte, ward bei Aquileja im Treffen 340 erschlagen;340 worauf Constans dessen sämtlige Länder in Besiz nam. Der Persische Krieg daurete fort und verursachte zugleich 343 eine heftige343 Verfolgung der Christen, welche sich in Per-
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Rom zumachen, 328 Byzanz mit großem<noteplace="right">328</note> Aufwande unmässig erweiterte, und solche neue Stadt, so er nach sich Constantinopel nante, 330 mit vieler Pracht einweihete.<noteplace="right">330</note> Pracht und Aufwand waren auch sonst bei Hofe geblieben, wie die vorigen Fürsten sie eingefüret hatten und wurden für nothwendig angesehen: die Stathalter und Bedienten beschwereten vielmals die Unterthanen mehr, als der Fürst wuste, der ein so weitläuftiges Reich nicht übersehen konte. Als Constantin 337 schwerlig krank worden war, lies er sich<noteplace="right">337</note> zu Nikomedien taufen und starb den 22 Maj: es war damals ein irriger Misbrauch, daß viele die Taufe aufschoben bis ans Ende.</p><p>Seine drei Söhne theileten 338 das<noteplace="right">338</note> Reich; der jüngere Constantinus bekam das Gallische Virtheil, Constantius das östlige, Constans das Italische und Illyrische: den die gevirtete Eintheilung war geblieben, fast wie Diocletian sie eingefüret hatte. Constantius wurde gleich anfangs von den Persern angegeiffen: und konte sich zeit seiner Herschaft kaum gegen sie verteidigen: Constantinus aber, der mit seinem Antheile nicht vergnügt war und verlangte, daß ihm Constans etwas von Ländern abtreten solte, ward bei Aquileja im Treffen 340 erschlagen;<noteplace="right">340</note> worauf Constans dessen sämtlige Länder in Besiz nam. Der Persische Krieg daurete fort und verursachte zugleich 343 eine heftige<noteplace="right">343</note> Verfolgung der Christen, welche sich in Per-
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Rom zumachen, 328 Byzanz mit großem Aufwande unmässig erweiterte, und solche neue Stadt, so er nach sich Constantinopel nante, 330 mit vieler Pracht einweihete. Pracht und Aufwand waren auch sonst bei Hofe geblieben, wie die vorigen Fürsten sie eingefüret hatten und wurden für nothwendig angesehen: die Stathalter und Bedienten beschwereten vielmals die Unterthanen mehr, als der Fürst wuste, der ein so weitläuftiges Reich nicht übersehen konte. Als Constantin 337 schwerlig krank worden war, lies er sich zu Nikomedien taufen und starb den 22 Maj: es war damals ein irriger Misbrauch, daß viele die Taufe aufschoben bis ans Ende.
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337 Seine drei Söhne theileten 338 das Reich; der jüngere Constantinus bekam das Gallische Virtheil, Constantius das östlige, Constans das Italische und Illyrische: den die gevirtete Eintheilung war geblieben, fast wie Diocletian sie eingefüret hatte. Constantius wurde gleich anfangs von den Persern angegeiffen: und konte sich zeit seiner Herschaft kaum gegen sie verteidigen: Constantinus aber, der mit seinem Antheile nicht vergnügt war und verlangte, daß ihm Constans etwas von Ländern abtreten solte, ward bei Aquileja im Treffen 340 erschlagen; worauf Constans dessen sämtlige Länder in Besiz nam. Der Persische Krieg daurete fort und verursachte zugleich 343 eine heftige Verfolgung der Christen, welche sich in Per-
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