Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802.

Bild:
<< vorherige Seite

erhält auch die Nase der sämmtlichen Fische, gleich
der der Säugthiere, ausser diesen von den eigentli-
chen Geruchsnerven herrührenden Fäden noch
Hülfsnerven vom funften Hirnnerven-Paare (i).

Das Auge der Fische nähert sich dem der Vögel.
Es ist bey den meisten flach, nur bey den Raub-
fischen convex. Die Sklerotika ist dick und fast
cartilaginös. Der Sehenerve durchbohrt in Zwi-
schenräumen die Sklerotika, Chorioidea, die Gefäss-
haut und die Ruyschische Membran. Jene Gefäss-
haut, welche die Chorioidea von der Ruyschischen
Membran trennt, ist eine zarte, den Fischen ei-
gene Haut, welche zur Unterstützung einer aus der
Ciliar-Arterie entspringenden Ramifikation von Ge-
fässen dienet. Die Ruyschische Membran hat eine
Grube, in welcher ein sehr rother, ebenfalls nur
den Fischen eigener Muskel liegt, der seine Arte-
rien aus der Gefässhaut erhält. Aus dem optischen
Nerven kömmt eine Arterie mit zwey Aesten, wovon
der eine sich auf der hintern Fläche des Glaskörpers
vertheilt, der andere um die Netzhaut herum zu
einem von der letztern zur Crystallinse gehenden,
dem schwarzen Fächer der Vögel analogen Organe,
der sogenannten campanula läuft, nachdem er vor-
her zwey Aeste abgegeben hat, welche eben so viele
prachtvolle Cirkel um die Glashaut bilden. Jene

cam-
(i) Scarpa p. 69. §. 12. p. 72. §. 8.
I. Bd. S

erhält auch die Nase der sämmtlichen Fische, gleich
der der Säugthiere, ausser diesen von den eigentli-
chen Geruchsnerven herrührenden Fäden noch
Hülfsnerven vom funften Hirnnerven-Paare (i).

Das Auge der Fische nähert sich dem der Vögel.
Es ist bey den meisten flach, nur bey den Raub-
fischen convex. Die Sklerotika ist dick und fast
cartilaginös. Der Sehenerve durchbohrt in Zwi-
schenräumen die Sklerotika, Chorioidea, die Gefäſs-
haut und die Ruyschische Membran. Jene Gefäſs-
haut, welche die Chorioidea von der Ruyschischen
Membran trennt, ist eine zarte, den Fischen ei-
gene Haut, welche zur Unterstützung einer aus der
Ciliar-Arterie entspringenden Ramifikation von Ge-
fäſsen dienet. Die Ruyschische Membran hat eine
Grube, in welcher ein sehr rother, ebenfalls nur
den Fischen eigener Muskel liegt, der seine Arte-
rien aus der Gefäſshaut erhält. Aus dem optischen
Nerven kömmt eine Arterie mit zwey Aesten, wovon
der eine sich auf der hintern Fläche des Glaskörpers
vertheilt, der andere um die Netzhaut herum zu
einem von der letztern zur Crystallinse gehenden,
dem schwarzen Fächer der Vögel analogen Organe,
der sogenannten campanula läuft, nachdem er vor-
her zwey Aeste abgegeben hat, welche eben so viele
prachtvolle Cirkel um die Glashaut bilden. Jene

cam-
(i) Scarpa p. 69. §. 12. p. 72. §. 8.
I. Bd. S
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0293" n="273"/>
erhält auch die Nase der sämmtlichen Fische, gleich<lb/>
der der Säugthiere, ausser diesen von den eigentli-<lb/>
chen Geruchsnerven herrührenden Fäden noch<lb/>
Hülfsnerven vom funften Hirnnerven-Paare <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#k">Scarpa</hi> p. 69. §. 12. p. 72. §. 8.</note>.</p><lb/>
              <p>Das Auge der Fische nähert sich dem der Vögel.<lb/>
Es ist bey den meisten flach, nur bey den Raub-<lb/>
fischen convex. Die Sklerotika ist dick und fast<lb/>
cartilaginös. Der Sehenerve durchbohrt in Zwi-<lb/>
schenräumen die Sklerotika, Chorioidea, die Gefä&#x017F;s-<lb/>
haut und die Ruyschische Membran. Jene Gefä&#x017F;s-<lb/>
haut, welche die Chorioidea von der Ruyschischen<lb/>
Membran trennt, ist eine zarte, den Fischen ei-<lb/>
gene Haut, welche zur Unterstützung einer aus der<lb/>
Ciliar-Arterie entspringenden Ramifikation von Ge-<lb/>&#x017F;sen dienet. Die Ruyschische Membran hat eine<lb/>
Grube, in welcher ein sehr rother, ebenfalls nur<lb/>
den Fischen eigener Muskel liegt, der seine Arte-<lb/>
rien aus der Gefä&#x017F;shaut erhält. Aus dem optischen<lb/>
Nerven kömmt eine Arterie mit zwey Aesten, wovon<lb/>
der eine sich auf der hintern Fläche des Glaskörpers<lb/>
vertheilt, der andere um die Netzhaut herum zu<lb/>
einem von der letztern zur Crystallinse gehenden,<lb/>
dem schwarzen Fächer der Vögel analogen Organe,<lb/>
der sogenannten campanula läuft, nachdem er vor-<lb/>
her zwey Aeste abgegeben hat, welche eben so viele<lb/>
prachtvolle Cirkel um die Glashaut bilden. Jene<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">cam-</fw><lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#i">I. Bd.</hi> S</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[273/0293] erhält auch die Nase der sämmtlichen Fische, gleich der der Säugthiere, ausser diesen von den eigentli- chen Geruchsnerven herrührenden Fäden noch Hülfsnerven vom funften Hirnnerven-Paare (i). Das Auge der Fische nähert sich dem der Vögel. Es ist bey den meisten flach, nur bey den Raub- fischen convex. Die Sklerotika ist dick und fast cartilaginös. Der Sehenerve durchbohrt in Zwi- schenräumen die Sklerotika, Chorioidea, die Gefäſs- haut und die Ruyschische Membran. Jene Gefäſs- haut, welche die Chorioidea von der Ruyschischen Membran trennt, ist eine zarte, den Fischen ei- gene Haut, welche zur Unterstützung einer aus der Ciliar-Arterie entspringenden Ramifikation von Ge- fäſsen dienet. Die Ruyschische Membran hat eine Grube, in welcher ein sehr rother, ebenfalls nur den Fischen eigener Muskel liegt, der seine Arte- rien aus der Gefäſshaut erhält. Aus dem optischen Nerven kömmt eine Arterie mit zwey Aesten, wovon der eine sich auf der hintern Fläche des Glaskörpers vertheilt, der andere um die Netzhaut herum zu einem von der letztern zur Crystallinse gehenden, dem schwarzen Fächer der Vögel analogen Organe, der sogenannten campanula läuft, nachdem er vor- her zwey Aeste abgegeben hat, welche eben so viele prachtvolle Cirkel um die Glashaut bilden. Jene cam- (i) Scarpa p. 69. §. 12. p. 72. §. 8. I. Bd. S

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/293
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/293>, abgerufen am 20.05.2024.