Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

durchsichtigen Haut umgeben, inwendig aber,
gleich dem Magen der Hühner, mit einer festen,
fast sehnichten Membran bedeckt sind, und enthält
drey Reihen von knorplichten Zähnen.

Ueber dem Schlunde liegt das Gehirn, wie bey
allen übrigen Mollusken, in der Form zweyer Halb-
kugeln, welche die Speiseröhre mit einem ringför-
migen Fortsatze umfassen. Die unmittelbar aus
ihm entspringenden Nerven schwellen an mehrern
Stellen zu grossen Knoten an, die sich, wie bey den
Sepien, in strahlenförmiger Gestalt ausbreiten.

Nach dem zweyten Magen folgt der Darmcanal,
der, gleich dem ersten Magen, häutig ist, und mit
mehrern Krümmungen durch die Leber zum After
geht.

Die Leber, welche alle Krümmungen des Darm-
canals begleitet, besteht fast aus eben so vielen
grössern Lappen, als dieser Canal Krümmungen
macht, und ist von einem so grossen Umfange, dass
sie der Grösse aller übrigen Eingeweide zusammen-
genommen gleich kömmt. Sie hat aber keine Gal-
lenblase.

In einerley Höhle mit den Verdauungsorganen
befinden sich die männlichen und weiblichen Ge-
burtstheile, welche hier, wie überhaupt bey den
Schnecken und Lernäen, die sich wechselseitig be-
gatten, ohne sich jedoch wechselseitig zu befruch-

ten,

durchsichtigen Haut umgeben, inwendig aber,
gleich dem Magen der Hühner, mit einer festen,
fast sehnichten Membran bedeckt sind, und enthält
drey Reihen von knorplichten Zähnen.

Ueber dem Schlunde liegt das Gehirn, wie bey
allen übrigen Mollusken, in der Form zweyer Halb-
kugeln, welche die Speiseröhre mit einem ringför-
migen Fortsatze umfassen. Die unmittelbar aus
ihm entspringenden Nerven schwellen an mehrern
Stellen zu groſsen Knoten an, die sich, wie bey den
Sepien, in strahlenförmiger Gestalt ausbreiten.

Nach dem zweyten Magen folgt der Darmcanal,
der, gleich dem ersten Magen, häutig ist, und mit
mehrern Krümmungen durch die Leber zum After
geht.

Die Leber, welche alle Krümmungen des Darm-
canals begleitet, besteht fast aus eben so vielen
gröſsern Lappen, als dieser Canal Krümmungen
macht, und ist von einem so groſsen Umfange, daſs
sie der Gröſse aller übrigen Eingeweide zusammen-
genommen gleich kömmt. Sie hat aber keine Gal-
lenblase.

In einerley Höhle mit den Verdauungsorganen
befinden sich die männlichen und weiblichen Ge-
burtstheile, welche hier, wie überhaupt bey den
Schnecken und Lernäen, die sich wechselseitig be-
gatten, ohne sich jedoch wechselseitig zu befruch-

ten,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0336" n="316"/>
durchsichtigen Haut umgeben, inwendig aber,<lb/>
gleich dem Magen der Hühner, mit einer festen,<lb/>
fast sehnichten Membran bedeckt sind, und enthält<lb/>
drey Reihen von knorplichten Zähnen.</p><lb/>
              <p>Ueber dem Schlunde liegt das Gehirn, wie bey<lb/>
allen übrigen Mollusken, in der Form zweyer Halb-<lb/>
kugeln, welche die Speiseröhre mit einem ringför-<lb/>
migen Fortsatze umfassen. Die unmittelbar aus<lb/>
ihm entspringenden Nerven schwellen an mehrern<lb/>
Stellen zu gro&#x017F;sen Knoten an, die sich, wie bey den<lb/>
Sepien, in strahlenförmiger Gestalt ausbreiten.</p><lb/>
              <p>Nach dem zweyten Magen folgt der Darmcanal,<lb/>
der, gleich dem ersten Magen, häutig ist, und mit<lb/>
mehrern Krümmungen durch die Leber zum After<lb/>
geht.</p><lb/>
              <p>Die Leber, welche alle Krümmungen des Darm-<lb/>
canals begleitet, besteht fast aus eben so vielen<lb/>
grö&#x017F;sern Lappen, als dieser Canal Krümmungen<lb/>
macht, und ist von einem so gro&#x017F;sen Umfange, da&#x017F;s<lb/>
sie der Grö&#x017F;se aller übrigen Eingeweide zusammen-<lb/>
genommen gleich kömmt. Sie hat aber keine Gal-<lb/>
lenblase.</p><lb/>
              <p>In einerley Höhle mit den Verdauungsorganen<lb/>
befinden sich die männlichen und weiblichen Ge-<lb/>
burtstheile, welche hier, wie überhaupt bey den<lb/>
Schnecken und Lernäen, die sich wechselseitig be-<lb/>
gatten, ohne sich jedoch wechselseitig zu befruch-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ten,</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[316/0336] durchsichtigen Haut umgeben, inwendig aber, gleich dem Magen der Hühner, mit einer festen, fast sehnichten Membran bedeckt sind, und enthält drey Reihen von knorplichten Zähnen. Ueber dem Schlunde liegt das Gehirn, wie bey allen übrigen Mollusken, in der Form zweyer Halb- kugeln, welche die Speiseröhre mit einem ringför- migen Fortsatze umfassen. Die unmittelbar aus ihm entspringenden Nerven schwellen an mehrern Stellen zu groſsen Knoten an, die sich, wie bey den Sepien, in strahlenförmiger Gestalt ausbreiten. Nach dem zweyten Magen folgt der Darmcanal, der, gleich dem ersten Magen, häutig ist, und mit mehrern Krümmungen durch die Leber zum After geht. Die Leber, welche alle Krümmungen des Darm- canals begleitet, besteht fast aus eben so vielen gröſsern Lappen, als dieser Canal Krümmungen macht, und ist von einem so groſsen Umfange, daſs sie der Gröſse aller übrigen Eingeweide zusammen- genommen gleich kömmt. Sie hat aber keine Gal- lenblase. In einerley Höhle mit den Verdauungsorganen befinden sich die männlichen und weiblichen Ge- burtstheile, welche hier, wie überhaupt bey den Schnecken und Lernäen, die sich wechselseitig be- gatten, ohne sich jedoch wechselseitig zu befruch- ten,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/336
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/336>, abgerufen am 20.05.2024.