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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803.

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Mit mehr Gewissheit können wir über die
geographische Verbreitung der Farrnkräuter urthei-
len. Das wahre Vaterland dieser Phytozoen sind
die wärmern Zonen. Alle Pflanzenverzeichnisse
der kalten und gemässigten Länder des Nordens
enthalten sehr wenige Farrnkräuter, und diese we-
nigen sind lauter kleine, unansehnliche Arten. Nur
die Lycopodien sind hier einigermaassen zahlreich.
Alle übrigen Geschlechter sind erst in den beyden
Indien reich an Arten, und erst hier finden sich
Gattungen aus jener Familie, die zu einer baumar-
tigen Grösse gelangen, wie das Equisetum gigan-
teum L., Pteris grandifolia L., Polypodium exalta-
tum L. und Polypodium arboreum L. Zugleich ist
es merkwürdig, dass sich der Reichthum der südli-
chen Erdhälfte an mannichfaltigen und grossen
Farrnkräuter weiter nach Süden erstreckt, als der
der nördlichen nach Norden. In Deutschland, das
schon allenthalben so sehr durchsucht ist, sind
noch nicht mehr als 50 Farrnkräuter entdeckt (u).
Neuseeland hingegen, dessen Clima dem von
Deutschland ziemlich ähnlich zu seyn scheint, lie-
ferte den beyden Forstern während ihres dortigen
kurzen Aufenthalts und in den kleinen Bezirken, die
sie zu durchwandern Gelegenheit hatten, an 20 Ar-
ten (v) und unter diesen das Polypodium medulla-

re,
(u) Nach Hoffmann's botanischem Taschenbuche f. d.
J. 1795.
(v) G. Forster fl. ins. austr. prodr. p. 78 sq. 93.

Mit mehr Gewiſsheit können wir über die
geographische Verbreitung der Farrnkräuter urthei-
len. Das wahre Vaterland dieser Phytozoen sind
die wärmern Zonen. Alle Pflanzenverzeichnisse
der kalten und gemäſsigten Länder des Nordens
enthalten sehr wenige Farrnkräuter, und diese we-
nigen sind lauter kleine, unansehnliche Arten. Nur
die Lycopodien sind hier einigermaaſsen zahlreich.
Alle übrigen Geschlechter sind erst in den beyden
Indien reich an Arten, und erst hier finden sich
Gattungen aus jener Familie, die zu einer baumar-
tigen Gröſse gelangen, wie das Equisetum gigan-
teum L., Pteris grandifolia L., Polypodium exalta-
tum L. und Polypodium arboreum L. Zugleich ist
es merkwürdig, daſs sich der Reichthum der südli-
chen Erdhälfte an mannichfaltigen und groſsen
Farrnkräuter weiter nach Süden erstreckt, als der
der nördlichen nach Norden. In Deutschland, das
schon allenthalben so sehr durchsucht ist, sind
noch nicht mehr als 50 Farrnkräuter entdeckt (u).
Neuseeland hingegen, dessen Clima dem von
Deutschland ziemlich ähnlich zu seyn scheint, lie-
ferte den beyden Forstern während ihres dortigen
kurzen Aufenthalts und in den kleinen Bezirken, die
sie zu durchwandern Gelegenheit hatten, an 20 Ar-
ten (v) und unter diesen das Polypodium medulla-

re,
(u) Nach Hoffmann’s botanischem Taschenbuche f. d.
J. 1795.
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[152/0162] Mit mehr Gewiſsheit können wir über die geographische Verbreitung der Farrnkräuter urthei- len. Das wahre Vaterland dieser Phytozoen sind die wärmern Zonen. Alle Pflanzenverzeichnisse der kalten und gemäſsigten Länder des Nordens enthalten sehr wenige Farrnkräuter, und diese we- nigen sind lauter kleine, unansehnliche Arten. Nur die Lycopodien sind hier einigermaaſsen zahlreich. Alle übrigen Geschlechter sind erst in den beyden Indien reich an Arten, und erst hier finden sich Gattungen aus jener Familie, die zu einer baumar- tigen Gröſse gelangen, wie das Equisetum gigan- teum L., Pteris grandifolia L., Polypodium exalta- tum L. und Polypodium arboreum L. Zugleich ist es merkwürdig, daſs sich der Reichthum der südli- chen Erdhälfte an mannichfaltigen und groſsen Farrnkräuter weiter nach Süden erstreckt, als der der nördlichen nach Norden. In Deutschland, das schon allenthalben so sehr durchsucht ist, sind noch nicht mehr als 50 Farrnkräuter entdeckt (u). Neuseeland hingegen, dessen Clima dem von Deutschland ziemlich ähnlich zu seyn scheint, lie- ferte den beyden Forstern während ihres dortigen kurzen Aufenthalts und in den kleinen Bezirken, die sie zu durchwandern Gelegenheit hatten, an 20 Ar- ten (v) und unter diesen das Polypodium medulla- re, (u) Nach Hoffmann’s botanischem Taschenbuche f. d. J. 1795. (v) G. Forster fl. ins. austr. prodr. p. 78 sq. 93.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/162>, abgerufen am 23.11.2024.