Erdhälften, weniger aber zwischen denen der käl- tern Climate des Südens und Nordens vorhanden ist? Lasst uns sehen, ob sich diese Thatsache aus unserer Hypothese erklären lässt!
Da eine Bedingung der Galvanischen Aktion ein gewisser Grad von Wärme ist, so muss dieje- nige Wechselwirkung, welche zwischen der Erde und den Himmelskörpern vorgeht, auf jener ab- nehmen mit zunehmender Entfernung vom Aequa- tor. Sie kann daher in den Polarländern keinen so grossen Einfluss auf die lebenden Körper haben, und bey einem gleichen Grade des Lichts und der Wärme muss also in diesen Gegenden eine grössere Aehnlichkeit der Thiere und Pflanzen statt finden, als in den wärmern Zonen. Hierzu kömmt noch, dass die Verschiedenheit, welche in der Vertheilung der Metalle auf beyden Erdhälften statt findet, sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht bis zur kältern Zone des Südens erstreckt. Im Magellans- lande, Feuerlande und in Neuseeland ist noch kei- ne Spuhr von edlen Metallen entdeckt, wohl aber fanden Banks und Solander in der Mercurius-Bay auf Neuseeland eine grosse Menge Eisensand, der von den Bächen aus dem Lande herabgeschwemmt war, und einen sichern Beweis giebt, dass hier Eisenerze vorhanden seyn müssen (q).
§. 4.
(q)Hawkesworth's Gesch. der Seereisen. B. 2. S. 344.
Erdhälften, weniger aber zwischen denen der käl- tern Climate des Südens und Nordens vorhanden ist? Laſst uns sehen, ob sich diese Thatsache aus unserer Hypothese erklären läſst!
Da eine Bedingung der Galvanischen Aktion ein gewisser Grad von Wärme ist, so muſs dieje- nige Wechselwirkung, welche zwischen der Erde und den Himmelskörpern vorgeht, auf jener ab- nehmen mit zunehmender Entfernung vom Aequa- tor. Sie kann daher in den Polarländern keinen so groſsen Einfluſs auf die lebenden Körper haben, und bey einem gleichen Grade des Lichts und der Wärme muſs also in diesen Gegenden eine gröſsere Aehnlichkeit der Thiere und Pflanzen statt finden, als in den wärmern Zonen. Hierzu kömmt noch, daſs die Verschiedenheit, welche in der Vertheilung der Metalle auf beyden Erdhälften statt findet, sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht bis zur kältern Zone des Südens erstreckt. Im Magellans- lande, Feuerlande und in Neuseeland ist noch kei- ne Spuhr von edlen Metallen entdeckt, wohl aber fanden Banks und Solander in der Mercurius-Bay auf Neuseeland eine groſse Menge Eisensand, der von den Bächen aus dem Lande herabgeschwemmt war, und einen sichern Beweis giebt, daſs hier Eisenerze vorhanden seyn müssen (q).
§. 4.
(q)Hawkesworth’s Gesch. der Seereisen. B. 2. S. 344.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0462"n="452"/>
Erdhälften, weniger aber zwischen denen der käl-<lb/>
tern Climate des Südens und Nordens vorhanden<lb/>
ist? Laſst uns sehen, ob sich diese Thatsache<lb/>
aus unserer Hypothese erklären läſst!</p><lb/><p>Da eine Bedingung der Galvanischen Aktion<lb/>
ein gewisser Grad von Wärme ist, so muſs dieje-<lb/>
nige Wechselwirkung, welche zwischen der Erde<lb/>
und den Himmelskörpern vorgeht, auf jener ab-<lb/>
nehmen mit zunehmender Entfernung vom Aequa-<lb/>
tor. Sie kann daher in den Polarländern keinen<lb/>
so groſsen Einfluſs auf die lebenden Körper haben,<lb/>
und bey einem gleichen Grade des Lichts und der<lb/>
Wärme muſs also in diesen Gegenden eine gröſsere<lb/>
Aehnlichkeit der Thiere und Pflanzen statt finden,<lb/>
als in den wärmern Zonen. Hierzu kömmt noch,<lb/>
daſs die Verschiedenheit, welche in der Vertheilung<lb/>
der Metalle auf beyden Erdhälften statt findet,<lb/>
sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht bis zur<lb/>
kältern Zone des Südens erstreckt. Im Magellans-<lb/>
lande, Feuerlande und in Neuseeland ist noch kei-<lb/>
ne Spuhr von edlen Metallen entdeckt, wohl aber<lb/>
fanden <hirendition="#k">Banks</hi> und <hirendition="#k">Solander</hi> in der Mercurius-Bay<lb/>
auf Neuseeland eine groſse Menge Eisensand, der<lb/>
von den Bächen aus dem Lande herabgeschwemmt<lb/>
war, und einen sichern Beweis giebt, daſs hier<lb/>
Eisenerze vorhanden seyn müssen <noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#k">Hawkesworth</hi>’s Gesch. der Seereisen. B. 2. S. 344.</note>.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§. 4.</fw><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[452/0462]
Erdhälften, weniger aber zwischen denen der käl-
tern Climate des Südens und Nordens vorhanden
ist? Laſst uns sehen, ob sich diese Thatsache
aus unserer Hypothese erklären läſst!
Da eine Bedingung der Galvanischen Aktion
ein gewisser Grad von Wärme ist, so muſs dieje-
nige Wechselwirkung, welche zwischen der Erde
und den Himmelskörpern vorgeht, auf jener ab-
nehmen mit zunehmender Entfernung vom Aequa-
tor. Sie kann daher in den Polarländern keinen
so groſsen Einfluſs auf die lebenden Körper haben,
und bey einem gleichen Grade des Lichts und der
Wärme muſs also in diesen Gegenden eine gröſsere
Aehnlichkeit der Thiere und Pflanzen statt finden,
als in den wärmern Zonen. Hierzu kömmt noch,
daſs die Verschiedenheit, welche in der Vertheilung
der Metalle auf beyden Erdhälften statt findet,
sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht bis zur
kältern Zone des Südens erstreckt. Im Magellans-
lande, Feuerlande und in Neuseeland ist noch kei-
ne Spuhr von edlen Metallen entdeckt, wohl aber
fanden Banks und Solander in der Mercurius-Bay
auf Neuseeland eine groſse Menge Eisensand, der
von den Bächen aus dem Lande herabgeschwemmt
war, und einen sichern Beweis giebt, daſs hier
Eisenerze vorhanden seyn müssen (q).
§. 4.
(q) Hawkesworth’s Gesch. der Seereisen. B. 2. S. 344.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/462>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.