von Säugthieren, als in dem dürren Afrika. Es folgt also, dass die Säugthiere weniger, als die niedern Thierclassen des Wassers bedürfen. Die physische Verbreitung der lebenden Organismen lehrt aber auch, dass überhaupt dieses Bedürfniss mit abnehmender Mannichfaltigkeit der Organe zunimmt. Keine unter allen lebenden Körpern sind mehr an feuchte Standörter gebunden, als die einfachsten unter allen, die Zoophyten. Und auch unter diesen steigt jenes Bedürfniss mit der Ein- fachheit ihrer Organisation. Von den Pflanzen- thieren sind die Farrnkräuter am wenigsten, mehr die Moose, am meisten die Schwämme und Tan- ge abhängig vom Wasser. Die Classe der Thier- pflanzen enthält lauter Bewohner dieses Elements. Gehen wir von den Phytozoen zu den Pflanzen über, so treffen wir auf der Gränze beyder Reiche eine ganze Familie an, die blos in Seen und Mo- rästen lebt, nehmlich die der Najaden. Ihnen fol- gen in Ansehung der Mannichfaltigkeit der Organe die Monocotyledonen, und diese können auch schon mehr der Feuchtigkeit entbehren, als die Najaden, aber doch weniger als diejenigen, die auf der höchsten Stufe der vegetabilischen Organisation stehen, als die Dicotyledonen. Eben diese Grada- tion zeigt sich, wenn wir uns von den Thierpflan- zen zu den Thieren wenden. Unter den Wür- mern halten sich die meisten entweder im Wasser, oder in den thierischen Säften auf. Ein kleinerer
Theil
von Säugthieren, als in dem dürren Afrika. Es folgt also, daſs die Säugthiere weniger, als die niedern Thierclassen des Wassers bedürfen. Die physische Verbreitung der lebenden Organismen lehrt aber auch, daſs überhaupt dieses Bedürfniſs mit abnehmender Mannichfaltigkeit der Organe zunimmt. Keine unter allen lebenden Körpern sind mehr an feuchte Standörter gebunden, als die einfachsten unter allen, die Zoophyten. Und auch unter diesen steigt jenes Bedürfniſs mit der Ein- fachheit ihrer Organisation. Von den Pflanzen- thieren sind die Farrnkräuter am wenigsten, mehr die Moose, am meisten die Schwämme und Tan- ge abhängig vom Wasser. Die Classe der Thier- pflanzen enthält lauter Bewohner dieses Elements. Gehen wir von den Phytozoen zu den Pflanzen über, so treffen wir auf der Gränze beyder Reiche eine ganze Familie an, die blos in Seen und Mo- rästen lebt, nehmlich die der Najaden. Ihnen fol- gen in Ansehung der Mannichfaltigkeit der Organe die Monocotyledonen, und diese können auch schon mehr der Feuchtigkeit entbehren, als die Najaden, aber doch weniger als diejenigen, die auf der höchsten Stufe der vegetabilischen Organisation stehen, als die Dicotyledonen. Eben diese Grada- tion zeigt sich, wenn wir uns von den Thierpflan- zen zu den Thieren wenden. Unter den Wür- mern halten sich die meisten entweder im Wasser, oder in den thierischen Säften auf. Ein kleinerer
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von Säugthieren, als in dem dürren Afrika. Es
folgt also, daſs die Säugthiere weniger, als die
niedern Thierclassen des Wassers bedürfen. Die
physische Verbreitung der lebenden Organismen
lehrt aber auch, daſs überhaupt dieses Bedürfniſs
mit abnehmender Mannichfaltigkeit der Organe
zunimmt. Keine unter allen lebenden Körpern
sind mehr an feuchte Standörter gebunden, als die
einfachsten unter allen, die Zoophyten. Und auch
unter diesen steigt jenes Bedürfniſs mit der Ein-
fachheit ihrer Organisation. Von den Pflanzen-
thieren sind die Farrnkräuter am wenigsten, mehr
die Moose, am meisten die Schwämme und Tan-
ge abhängig vom Wasser. Die Classe der Thier-
pflanzen enthält lauter Bewohner dieses Elements.
Gehen wir von den Phytozoen zu den Pflanzen
über, so treffen wir auf der Gränze beyder Reiche
eine ganze Familie an, die blos in Seen und Mo-
rästen lebt, nehmlich die der Najaden. Ihnen fol-
gen in Ansehung der Mannichfaltigkeit der Organe
die Monocotyledonen, und diese können auch
schon mehr der Feuchtigkeit entbehren, als die
Najaden, aber doch weniger als diejenigen, die auf
der höchsten Stufe der vegetabilischen Organisation
stehen, als die Dicotyledonen. Eben diese Grada-
tion zeigt sich, wenn wir uns von den Thierpflan-
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 459. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/469>, abgerufen am 21.11.2024.
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