Durch den obigen Satz ist nun die Schwü- rigkeit gehoben, die uns im Wege stand, als wir mit dem Satze, dass jede erregende Po- tenz bey wiederhohlter Einwirkung auf den lebenden Körper an Wirksamkeit verliehrt, die Thatsache vereinigen wollten, dass die Erre- gung durch den fortdauernden Einfluss einer und derselben Potenz allmählig bis zu einem gewissen Maximum verstärkt wird. Aus jenem Satze folgt nehmlich, dass nur dann eine gra- duelle Zunahme der Erregung statt finden kann, wenn die Summe der erregenden Potenzen stufen- weise vermehrt wird. Eine solche Vermehrung tritt aber dann wirklich ein, wenn es relativ äussere Potenzen giebt, welche wechselseitig auf einander wirken, und in deren Cirkel eine ab- solut äussere Potenz eingreifen kann. Diese letztere Potenz wirkt bey ihrem ersten Einflusse nur mit ihrer eigenen Gewalt; bey ihrem zwey- ten Einflusse aber wird sie durch jene relativ äussern Potenzen unterstützt: es ist daher be- greiflich, wie die erste Erregung von der zwey- ten an Stärke übertroffen werden kann, wenn auch die absolut äussere Potenz, für sich betrach- tet, bey der zweyten Einwirkung an Gewalt verlohren hat.
§. 6.
Durch den obigen Satz ist nun die Schwü- rigkeit gehoben, die uns im Wege stand, als wir mit dem Satze, daſs jede erregende Po- tenz bey wiederhohlter Einwirkung auf den lebenden Körper an Wirksamkeit verliehrt, die Thatsache vereinigen wollten, daſs die Erre- gung durch den fortdauernden Einfluſs einer und derselben Potenz allmählig bis zu einem gewissen Maximum verstärkt wird. Aus jenem Satze folgt nehmlich, daſs nur dann eine gra- duelle Zunahme der Erregung statt finden kann, wenn die Summe der erregenden Potenzen stufen- weise vermehrt wird. Eine solche Vermehrung tritt aber dann wirklich ein, wenn es relativ äussere Potenzen giebt, welche wechselseitig auf einander wirken, und in deren Cirkel eine ab- solut äussere Potenz eingreifen kann. Diese letztere Potenz wirkt bey ihrem ersten Einflusse nur mit ihrer eigenen Gewalt; bey ihrem zwey- ten Einflusse aber wird sie durch jene relativ äussern Potenzen unterstützt: es ist daher be- greiflich, wie die erste Erregung von der zwey- ten an Stärke übertroffen werden kann, wenn auch die absolut äussere Potenz, für sich betrach- tet, bey der zweyten Einwirkung an Gewalt verlohren hat.
§. 6.
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Durch den obigen Satz ist nun die Schwü-
rigkeit gehoben, die uns im Wege stand, als
wir mit dem Satze, daſs jede erregende Po-
tenz bey wiederhohlter Einwirkung auf den
lebenden Körper an Wirksamkeit verliehrt, die
Thatsache vereinigen wollten, daſs die Erre-
gung durch den fortdauernden Einfluſs einer
und derselben Potenz allmählig bis zu einem
gewissen Maximum verstärkt wird. Aus jenem
Satze folgt nehmlich, daſs nur dann eine gra-
duelle Zunahme der Erregung statt finden kann,
wenn die Summe der erregenden Potenzen stufen-
weise vermehrt wird. Eine solche Vermehrung
tritt aber dann wirklich ein, wenn es relativ
äussere Potenzen giebt, welche wechselseitig auf
einander wirken, und in deren Cirkel eine ab-
solut äussere Potenz eingreifen kann. Diese
letztere Potenz wirkt bey ihrem ersten Einflusse
nur mit ihrer eigenen Gewalt; bey ihrem zwey-
ten Einflusse aber wird sie durch jene relativ
äussern Potenzen unterstützt: es ist daher be-
greiflich, wie die erste Erregung von der zwey-
ten an Stärke übertroffen werden kann, wenn auch
die absolut äussere Potenz, für sich betrach-
tet, bey der zweyten Einwirkung an Gewalt
verlohren hat.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 580. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/590>, abgerufen am 22.11.2024.
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