Jene Säure verändert weder für sich, noch mit Alkali verbunden, beym Zusatz der Schwefelsäure ihre Farbe. Das unaufgelöste Benzoeharz erhält von concentrirter Schwefelsäure eine schwarzrothe Farbe; hinzugegossenes Wasser bringt heftiges Aufschäumen und starke Erhitzung hervor, und scheidet das Harz in kleinen, violetten Concre- menten wieder ab. Nimmt man zu dieser Analo- gie, dass die Benzoesäure ebenfalls, wie das Gallenharz und der Bitterstoff, mit Salpeter ex- plodirt, und dass sich bey der Bildung des Bit- terstoffs immer auch eine Säure erzeugt, die gewiss eine unreine Benzoesäure ist, so lässt sich schliessen, dass der Gallenstoff und der Bitterstoff mit dem Benzoeharz ein gemeinschaftliches Prin- cip haben.
Aus den erwähnten Erfahrungen ergeben sich folgende Hauptresultate:
1) Der vornehmste Bestandtheil der Galle, der Gallenstoff, ist ein thierisches Fett, das ge- bundenen Sauerstoff enthält, mit Natrum, Schwefel und vielleicht auch mit Kohlenstoff vereinigt ist, in dieser Verbindung schwefel- haltiges Wasserstoffgas aushaucht, und freye Blausäure zeigt.
2) Säuren entziehen diesem Stoff das Natrum, treten ihm ihren Sauerstoff ab, und verdicken ihn, ohne ihn jedoch in ein wirkliches Harz
zu
Jene Säure verändert weder für sich, noch mit Alkali verbunden, beym Zusatz der Schwefelsäure ihre Farbe. Das unaufgelöste Benzoeharz erhält von concentrirter Schwefelsäure eine schwarzrothe Farbe; hinzugegossenes Wasser bringt heftiges Aufschäumen und starke Erhitzung hervor, und scheidet das Harz in kleinen, violetten Concre- menten wieder ab. Nimmt man zu dieser Analo- gie, daſs die Benzoesäure ebenfalls, wie das Gallenharz und der Bitterstoff, mit Salpeter ex- plodirt, und daſs sich bey der Bildung des Bit- terstoffs immer auch eine Säure erzeugt, die gewiſs eine unreine Benzoesäure ist, so läſst sich schlieſsen, daſs der Gallenstoff und der Bitterstoff mit dem Benzoeharz ein gemeinschaftliches Prin- cip haben.
Aus den erwähnten Erfahrungen ergeben sich folgende Hauptresultate:
1) Der vornehmste Bestandtheil der Galle, der Gallenstoff, ist ein thierisches Fett, das ge- bundenen Sauerstoff enthält, mit Natrum, Schwefel und vielleicht auch mit Kohlenstoff vereinigt ist, in dieser Verbindung schwefel- haltiges Wasserstoffgas aushaucht, und freye Blausäure zeigt.
2) Säuren entziehen diesem Stoff das Natrum, treten ihm ihren Sauerstoff ab, und verdicken ihn, ohne ihn jedoch in ein wirkliches Harz
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Jene Säure verändert weder für sich, noch mit
Alkali verbunden, beym Zusatz der Schwefelsäure
ihre Farbe. Das unaufgelöste Benzoeharz erhält
von concentrirter Schwefelsäure eine schwarzrothe
Farbe; hinzugegossenes Wasser bringt heftiges
Aufschäumen und starke Erhitzung hervor, und
scheidet das Harz in kleinen, violetten Concre-
menten wieder ab. Nimmt man zu dieser Analo-
gie, daſs die Benzoesäure ebenfalls, wie das
Gallenharz und der Bitterstoff, mit Salpeter ex-
plodirt, und daſs sich bey der Bildung des Bit-
terstoffs immer auch eine Säure erzeugt, die
gewiſs eine unreine Benzoesäure ist, so läſst sich
schlieſsen, daſs der Gallenstoff und der Bitterstoff
mit dem Benzoeharz ein gemeinschaftliches Prin-
cip haben.
Aus den erwähnten Erfahrungen ergeben sich
folgende Hauptresultate:
1) Der vornehmste Bestandtheil der Galle, der
Gallenstoff, ist ein thierisches Fett, das ge-
bundenen Sauerstoff enthält, mit Natrum,
Schwefel und vielleicht auch mit Kohlenstoff
vereinigt ist, in dieser Verbindung schwefel-
haltiges Wasserstoffgas aushaucht, und freye
Blausäure zeigt.
2) Säuren entziehen diesem Stoff das Natrum,
treten ihm ihren Sauerstoff ab, und verdicken
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 444. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/460>, abgerufen am 22.11.2024.
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