Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite

zweifeln, wenn man de Haen's v), Hewson's w)
und Autenrieth's x) Beobachtungen über jene
Erscheinungen liest. Die Vereinigung der ver-
schiedenen Bestandtheile des Bluts zu einer ein-
zigen Flüssigkeit scheint ein erzwungener Zustand
zu seyn, der durch die Einwirkung des übrigen
Organismus unterhalten wird, und aufhört, so-
bald das Blut von dem letztern getrennt ist. Nach
dieser Trennung gerinnt gesundes Blut immer,
wenn nicht während oder gleich nach dem Aus-
fliessen aus der Ader die Mischung desselben durch
chemische Mittel zerstört wird. Die Art der Ge-
rinnung hängt aber theils von dem Einfluss ab,
den der übrige Körper auf das Blut äusserte,
als dasselbe noch in den Adern enthalten war,
theils von den Umständen, worin dasselbe während
und nach dem Ausfliessen aus dem Körper ver-
setzt wird. Beweise jenes Einflusses sind die von
Highmor, Willis und mir y) bemerkte schnelle
Gerinnung des in den Anfällen convulsivischer
Krankheiten gelassenen Bluts, so wie mehrere,
von Hewson z) angeführte Versuche, woraus

dieser
v) Rat. med. P. I. p. 80. P. III. p. 129. P. IV. p. 217.
w) Vom Blute, seinen Eigenschaften u. s. w.
x) Diss. sist. exper. et observ. de sanguine, praesertim
venoso. Stuttgardiae. 1792.
y) Physiologische Fragmente. Th. 2. S. 241.
z) A. a. O. S. 63.

zweifeln, wenn man de Haen’s v), Hewson’s w)
und Autenrieth’s x) Beobachtungen über jene
Erscheinungen liest. Die Vereinigung der ver-
schiedenen Bestandtheile des Bluts zu einer ein-
zigen Flüssigkeit scheint ein erzwungener Zustand
zu seyn, der durch die Einwirkung des übrigen
Organismus unterhalten wird, und aufhört, so-
bald das Blut von dem letztern getrennt ist. Nach
dieser Trennung gerinnt gesundes Blut immer,
wenn nicht während oder gleich nach dem Aus-
flieſsen aus der Ader die Mischung desselben durch
chemische Mittel zerstört wird. Die Art der Ge-
rinnung hängt aber theils von dem Einfluſs ab,
den der übrige Körper auf das Blut äusserte,
als dasselbe noch in den Adern enthalten war,
theils von den Umständen, worin dasselbe während
und nach dem Ausflieſsen aus dem Körper ver-
setzt wird. Beweise jenes Einflusses sind die von
Highmor, Willis und mir y) bemerkte schnelle
Gerinnung des in den Anfällen convulsivischer
Krankheiten gelassenen Bluts, so wie mehrere,
von Hewson z) angeführte Versuche, woraus

dieser
v) Rat. med. P. I. p. 80. P. III. p. 129. P. IV. p. 217.
w) Vom Blute, seinen Eigenschaften u. s. w.
x) Diss. sist. exper. et observ. de sanguine, praesertim
venoso. Stuttgardiae. 1792.
y) Physiologische Fragmente. Th. 2. S. 241.
z) A. a. O. S. 63.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0564" n="548"/>
zweifeln, wenn man <hi rendition="#k">de Haen</hi>&#x2019;s <note place="foot" n="v)">Rat. med. P. I. p. 80. P. III. p. 129. P. IV. p. 217.</note>, <hi rendition="#k">Hewson</hi>&#x2019;s <note place="foot" n="w)">Vom Blute, seinen Eigenschaften u. s. w.</note><lb/>
und <hi rendition="#k">Autenrieth</hi>&#x2019;s <note place="foot" n="x)">Diss. sist. exper. et observ. de sanguine, praesertim<lb/>
venoso. Stuttgardiae. 1792.</note> Beobachtungen über jene<lb/>
Erscheinungen liest. Die Vereinigung der ver-<lb/>
schiedenen Bestandtheile des Bluts zu einer ein-<lb/>
zigen Flüssigkeit scheint ein erzwungener Zustand<lb/>
zu seyn, der durch die Einwirkung des übrigen<lb/>
Organismus unterhalten wird, und aufhört, so-<lb/>
bald das Blut von dem letztern getrennt ist. Nach<lb/>
dieser Trennung gerinnt gesundes Blut immer,<lb/>
wenn nicht während oder gleich nach dem Aus-<lb/>
flie&#x017F;sen aus der Ader die Mischung desselben durch<lb/>
chemische Mittel zerstört wird. Die Art der Ge-<lb/>
rinnung hängt aber theils von dem Einflu&#x017F;s ab,<lb/>
den der übrige Körper auf das Blut äusserte,<lb/>
als dasselbe noch in den Adern enthalten war,<lb/>
theils von den Umständen, worin dasselbe während<lb/>
und nach dem Ausflie&#x017F;sen aus dem Körper ver-<lb/>
setzt wird. Beweise jenes Einflusses sind die von<lb/><hi rendition="#k">Highmor, Willis</hi> und mir <note place="foot" n="y)">Physiologische Fragmente. Th. 2. S. 241.</note> bemerkte schnelle<lb/>
Gerinnung des in den Anfällen convulsivischer<lb/>
Krankheiten gelassenen Bluts, so wie mehrere,<lb/>
von <hi rendition="#k">Hewson</hi> <note place="foot" n="z)">A. a. O. S. 63.</note> angeführte Versuche, woraus<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dieser</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[548/0564] zweifeln, wenn man de Haen’s v), Hewson’s w) und Autenrieth’s x) Beobachtungen über jene Erscheinungen liest. Die Vereinigung der ver- schiedenen Bestandtheile des Bluts zu einer ein- zigen Flüssigkeit scheint ein erzwungener Zustand zu seyn, der durch die Einwirkung des übrigen Organismus unterhalten wird, und aufhört, so- bald das Blut von dem letztern getrennt ist. Nach dieser Trennung gerinnt gesundes Blut immer, wenn nicht während oder gleich nach dem Aus- flieſsen aus der Ader die Mischung desselben durch chemische Mittel zerstört wird. Die Art der Ge- rinnung hängt aber theils von dem Einfluſs ab, den der übrige Körper auf das Blut äusserte, als dasselbe noch in den Adern enthalten war, theils von den Umständen, worin dasselbe während und nach dem Ausflieſsen aus dem Körper ver- setzt wird. Beweise jenes Einflusses sind die von Highmor, Willis und mir y) bemerkte schnelle Gerinnung des in den Anfällen convulsivischer Krankheiten gelassenen Bluts, so wie mehrere, von Hewson z) angeführte Versuche, woraus dieser v) Rat. med. P. I. p. 80. P. III. p. 129. P. IV. p. 217. w) Vom Blute, seinen Eigenschaften u. s. w. x) Diss. sist. exper. et observ. de sanguine, praesertim venoso. Stuttgardiae. 1792. y) Physiologische Fragmente. Th. 2. S. 241. z) A. a. O. S. 63.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/564
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 548. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/564>, abgerufen am 20.05.2024.