Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite

Fröschen, vorzüglich wenn sie von Kälte ganz
starr waren, das Blut in den Adern weiss und
durchsichtig s). Eben so verliert sich die Röthe
des Bluts bey ausgehungerten Fröschen.

Andere Erfahrungen lassen ferner schliessen,
dass es eine mit dem Eisen des Bluts verbundene
Säure ist, welche jenem die rothe Farbe ertheilt,
dasselbe im Blutwasser auflöslich macht, sich beym
Verkohlen des Bluts leicht von dem Eisen trennt,
dieses Metall aber, so lange sie mit demselben im
Blute aufgelöst ist, dem Einfluss der gewöhn-
lichen Reagentien entzieht. Blausaures Kali, Gall-
äpfelaufguss und ähnliche gegenwirkende Mittel
des Eisens zeigen keine Spur desselben im Blute
an t). Verkohlt man aber Cruor über einem gelin-
den Feuer, so erhält man eine schlackenartige
Masse, die den Geruch angezündeter Haare von
sich giebt, und an einem Lichte mit Prasseln
verbrennt. Vor dem Verbrennen wird das Pulver
derselben vom Magnet angezogen; auf die Asche
hingegen äussert dieser keine Wirkung mehr.

Von
s) Der Naturforscher. St. 20. -- Nützliches Allerley aus
der Natur u. dem gemeinen Leben von G. E. Goeze.
B. 4. S. 43.
t) Berzelius in Gehlen's Journ. f. d. Chemie, Physik
u. s. w. B. 7. S. 583.
N n 3

Fröschen, vorzüglich wenn sie von Kälte ganz
starr waren, das Blut in den Adern weiſs und
durchsichtig s). Eben so verliert sich die Röthe
des Bluts bey ausgehungerten Fröschen.

Andere Erfahrungen lassen ferner schlieſsen,
daſs es eine mit dem Eisen des Bluts verbundene
Säure ist, welche jenem die rothe Farbe ertheilt,
dasselbe im Blutwasser auflöslich macht, sich beym
Verkohlen des Bluts leicht von dem Eisen trennt,
dieses Metall aber, so lange sie mit demselben im
Blute aufgelöst ist, dem Einfluſs der gewöhn-
lichen Reagentien entzieht. Blausaures Kali, Gall-
äpfelaufguſs und ähnliche gegenwirkende Mittel
des Eisens zeigen keine Spur desselben im Blute
an t). Verkohlt man aber Cruor über einem gelin-
den Feuer, so erhält man eine schlackenartige
Masse, die den Geruch angezündeter Haare von
sich giebt, und an einem Lichte mit Prasseln
verbrennt. Vor dem Verbrennen wird das Pulver
derselben vom Magnet angezogen; auf die Asche
hingegen äussert dieser keine Wirkung mehr.

Von
s) Der Naturforscher. St. 20. — Nützliches Allerley aus
der Natur u. dem gemeinen Leben von G. E. Goeze.
B. 4. S. 43.
t) Berzelius in Gehlen’s Journ. f. d. Chemie, Physik
u. s. w. B. 7. S. 583.
N n 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0581" n="565"/>
Fröschen, vorzüglich wenn sie von Kälte ganz<lb/>
starr waren, das Blut in den Adern wei&#x017F;s und<lb/>
durchsichtig <note place="foot" n="s)">Der Naturforscher. St. 20. &#x2014; Nützliches Allerley aus<lb/>
der Natur u. dem gemeinen Leben von G. E. <hi rendition="#k">Goeze</hi>.<lb/>
B. 4. S. 43.</note>. Eben so verliert sich die Röthe<lb/>
des Bluts bey ausgehungerten Fröschen.</p><lb/>
                <p>Andere Erfahrungen lassen ferner schlie&#x017F;sen,<lb/>
da&#x017F;s es eine mit dem Eisen des Bluts verbundene<lb/>
Säure ist, welche jenem die rothe Farbe ertheilt,<lb/>
dasselbe im Blutwasser auflöslich macht, sich beym<lb/>
Verkohlen des Bluts leicht von dem Eisen trennt,<lb/>
dieses Metall aber, so lange sie mit demselben im<lb/>
Blute aufgelöst ist, dem Einflu&#x017F;s der gewöhn-<lb/>
lichen Reagentien entzieht. Blausaures Kali, Gall-<lb/>
äpfelaufgu&#x017F;s und ähnliche gegenwirkende Mittel<lb/>
des Eisens zeigen keine Spur desselben im Blute<lb/>
an <note place="foot" n="t)"><hi rendition="#k">Berzelius</hi> in <hi rendition="#k">Gehlen</hi>&#x2019;s Journ. f. d. Chemie, Physik<lb/>
u. s. w. B. 7. S. 583.</note>. Verkohlt man aber Cruor über einem gelin-<lb/>
den Feuer, so erhält man eine schlackenartige<lb/>
Masse, die den Geruch angezündeter Haare von<lb/>
sich giebt, und an einem Lichte mit Prasseln<lb/>
verbrennt. Vor dem Verbrennen wird das Pulver<lb/>
derselben vom Magnet angezogen; auf die Asche<lb/>
hingegen äussert dieser keine Wirkung mehr.</p><lb/>
                <fw place="bottom" type="catch">Von</fw><lb/>
                <fw place="bottom" type="sig">N n 3</fw><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[565/0581] Fröschen, vorzüglich wenn sie von Kälte ganz starr waren, das Blut in den Adern weiſs und durchsichtig s). Eben so verliert sich die Röthe des Bluts bey ausgehungerten Fröschen. Andere Erfahrungen lassen ferner schlieſsen, daſs es eine mit dem Eisen des Bluts verbundene Säure ist, welche jenem die rothe Farbe ertheilt, dasselbe im Blutwasser auflöslich macht, sich beym Verkohlen des Bluts leicht von dem Eisen trennt, dieses Metall aber, so lange sie mit demselben im Blute aufgelöst ist, dem Einfluſs der gewöhn- lichen Reagentien entzieht. Blausaures Kali, Gall- äpfelaufguſs und ähnliche gegenwirkende Mittel des Eisens zeigen keine Spur desselben im Blute an t). Verkohlt man aber Cruor über einem gelin- den Feuer, so erhält man eine schlackenartige Masse, die den Geruch angezündeter Haare von sich giebt, und an einem Lichte mit Prasseln verbrennt. Vor dem Verbrennen wird das Pulver derselben vom Magnet angezogen; auf die Asche hingegen äussert dieser keine Wirkung mehr. Von s) Der Naturforscher. St. 20. — Nützliches Allerley aus der Natur u. dem gemeinen Leben von G. E. Goeze. B. 4. S. 43. t) Berzelius in Gehlen’s Journ. f. d. Chemie, Physik u. s. w. B. 7. S. 583. N n 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/581
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 565. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/581>, abgerufen am 20.05.2024.