erinnert hat, blos auf elektrische Wirkungen schliessen.
Erheblicher ist der Grund, den Reilb) von der krankhaften Empfindlichkeit in Theilen, die keine Nerven haben, z. B. in den Knochen, für jenes dynamische Wirken hernahm. Indess die Möglichkeit bleibt auch hierbey, dass mit den Blutgefässen solcher Theile Nervenmasse verwebt seyn kann, deren Reitzbarkeit in gewissen Krank- heiten erhöhet wird, oder zu welcher durch die krankhaft veränderten, umliegenden Organe Reit- zungen gelangen, die im gesunden Zustande kei- nen Eindruck machen c).
Die eigentlichen Beweise für ein Wirken des Lebendigen, das nicht durch materielle Conduk- toren und nicht durch blosse physische Kräfte vermittelt wird, sind in Erscheinungen zu suchen, bey welchen die Seele mit thätig ist, die man deswegen von dieser abzuleiten leicht verführt wird, die aber näher untersucht eine andere Quelle haben müssen.
Zuerst gehören hierher alle solche Aeusserun- gen des Instinkts, die auf einer Anziehung thie-
rischer
b)Gren's Neues Journal der Physik. B. 1. H. 1. S. 113. -- Reil de structura nervorum. Cap. VIII. p. 28.
c)Rudolphi a. a. O. -- Derselbe in den Abhandl. der physikal. Klasse der Königl. Preussischen Akad. d. Wissensch. f. d. J. 1812-13.
erinnert hat, blos auf elektrische Wirkungen schlieſsen.
Erheblicher ist der Grund, den Reilb) von der krankhaften Empfindlichkeit in Theilen, die keine Nerven haben, z. B. in den Knochen, für jenes dynamische Wirken hernahm. Indeſs die Möglichkeit bleibt auch hierbey, daſs mit den Blutgefäſsen solcher Theile Nervenmasse verwebt seyn kann, deren Reitzbarkeit in gewissen Krank- heiten erhöhet wird, oder zu welcher durch die krankhaft veränderten, umliegenden Organe Reit- zungen gelangen, die im gesunden Zustande kei- nen Eindruck machen c).
Die eigentlichen Beweise für ein Wirken des Lebendigen, das nicht durch materielle Conduk- toren und nicht durch bloſse physische Kräfte vermittelt wird, sind in Erscheinungen zu suchen, bey welchen die Seele mit thätig ist, die man deswegen von dieser abzuleiten leicht verführt wird, die aber näher untersucht eine andere Quelle haben müssen.
Zuerst gehören hierher alle solche Aeuſserun- gen des Instinkts, die auf einer Anziehung thie-
rischer
b)Gren’s Neues Journal der Physik. B. 1. H. 1. S. 113. — Reil de structura nervorum. Cap. VIII. p. 28.
c)Rudolphi a. a. O. — Derselbe in den Abhandl. der physikal. Klasse der Königl. Preuſsischen Akad. d. Wissensch. f. d. J. 1812-13.
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erinnert hat, blos auf elektrische Wirkungen
schlieſsen.
Erheblicher ist der Grund, den Reil b) von
der krankhaften Empfindlichkeit in Theilen, die
keine Nerven haben, z. B. in den Knochen, für
jenes dynamische Wirken hernahm. Indeſs die
Möglichkeit bleibt auch hierbey, daſs mit den
Blutgefäſsen solcher Theile Nervenmasse verwebt
seyn kann, deren Reitzbarkeit in gewissen Krank-
heiten erhöhet wird, oder zu welcher durch die
krankhaft veränderten, umliegenden Organe Reit-
zungen gelangen, die im gesunden Zustande kei-
nen Eindruck machen c).
Die eigentlichen Beweise für ein Wirken des
Lebendigen, das nicht durch materielle Conduk-
toren und nicht durch bloſse physische Kräfte
vermittelt wird, sind in Erscheinungen zu suchen,
bey welchen die Seele mit thätig ist, die man
deswegen von dieser abzuleiten leicht verführt
wird, die aber näher untersucht eine andere
Quelle haben müssen.
Zuerst gehören hierher alle solche Aeuſserun-
gen des Instinkts, die auf einer Anziehung thie-
rischer
b) Gren’s Neues Journal der Physik. B. 1. H. 1. S.
113. — Reil de structura nervorum. Cap. VIII. p. 28.
c) Rudolphi a. a. O. — Derselbe in den Abhandl.
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d. Wissensch. f. d. J. 1812-13.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 454. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/466>, abgerufen am 29.11.2024.
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