gen, z. B. den Heuschrecken, von bräunlicher Farbe ist, der angeschwollenen Eichel eines männlichen Gliedes einigermaassen gleicht, meh- rere Zweige von zwey Hirnnerven erhält g) und sich, nach Knoch'sh) Beobachtungen, bey dem lebenden Insekt hebt und senkt. Jedes mit Kauwerkzeugen versehene Insekt betastet mit diesen Organen die Substanz, die es verzehren will, vor dem Anbeissen und während dem Nagen i). Es kann seyn, dass in denselben auch ein Sinn vorhanden ist, vermittelst wel- chem das Thier nicht nur die äussere, sondern auch die innere Beschaffenheit einer solchen Substanz zu prüfen vermag k). Allein die Art, wie sich die Insekten dieser Theile bedienen, indem sie damit den zu untersuchenden Gegen-
stand
g)Marcel de Serres, Ann. du Mus. d'Hist. nat. T. XVII. p. 437.
h) A. a. O. S. 30.
i) Wie C. M. Coch (Von den Fressspitzen der Insekten. Leipz. 1778. S. 14.) und Knoch (A. a. O. S. 32.) an verschiedenen Käfern, Ramdohr (Magaz. der Gesellsch. naturf. Freunde in Berlin. Jahrg. 4. S. 287.) an den Bienen bemerkten und wie ich ebenfalls an mehrern Insekten beobachtet habe.
k)Ramdohr (A. a. O.) hält die Fressspitzen auch für die Theile, mit welchen die Bienen die Fruchtbarkeit ihrer Königinnen auskundschaften.
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gen, z. B. den Heuschrecken, von bräunlicher Farbe ist, der angeschwollenen Eichel eines männlichen Gliedes einigermaaſsen gleicht, meh- rere Zweige von zwey Hirnnerven erhält g) und sich, nach Knoch’sh) Beobachtungen, bey dem lebenden Insekt hebt und senkt. Jedes mit Kauwerkzeugen versehene Insekt betastet mit diesen Organen die Substanz, die es verzehren will, vor dem Anbeiſsen und während dem Nagen i). Es kann seyn, daſs in denselben auch ein Sinn vorhanden ist, vermittelst wel- chem das Thier nicht nur die äuſsere, sondern auch die innere Beschaffenheit einer solchen Substanz zu prüfen vermag k). Allein die Art, wie sich die Insekten dieser Theile bedienen, indem sie damit den zu untersuchenden Gegen-
stand
g)Marcel de Serres, Ann. du Mus. d’Hist. nat. T. XVII. p. 437.
h) A. a. O. S. 30.
i) Wie C. M. Coch (Von den Freſsspitzen der Insekten. Leipz. 1778. S. 14.) und Knoch (A. a. O. S. 32.) an verschiedenen Käfern, Ramdohr (Magaz. der Gesellsch. naturf. Freunde in Berlin. Jahrg. 4. S. 287.) an den Bienen bemerkten und wie ich ebenfalls an mehrern Insekten beobachtet habe.
k)Ramdohr (A. a. O.) hält die Freſsspitzen auch für die Theile, mit welchen die Bienen die Fruchtbarkeit ihrer Königinnen auskundschaften.
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gen, z. B. den Heuschrecken, von bräunlicher
Farbe ist, der angeschwollenen Eichel eines
männlichen Gliedes einigermaaſsen gleicht, meh-
rere Zweige von zwey Hirnnerven erhält g)
und sich, nach Knoch’s h) Beobachtungen, bey
dem lebenden Insekt hebt und senkt. Jedes mit
Kauwerkzeugen versehene Insekt betastet mit
diesen Organen die Substanz, die es verzehren
will, vor dem Anbeiſsen und während dem
Nagen i). Es kann seyn, daſs in denselben
auch ein Sinn vorhanden ist, vermittelst wel-
chem das Thier nicht nur die äuſsere, sondern
auch die innere Beschaffenheit einer solchen
Substanz zu prüfen vermag k). Allein die Art,
wie sich die Insekten dieser Theile bedienen,
indem sie damit den zu untersuchenden Gegen-
stand
g) Marcel de Serres, Ann. du Mus. d’Hist. nat. T.
XVII. p. 437.
h) A. a. O. S. 30.
i) Wie C. M. Coch (Von den Freſsspitzen der Insekten.
Leipz. 1778. S. 14.) und Knoch (A. a. O. S. 32.)
an verschiedenen Käfern, Ramdohr (Magaz. der
Gesellsch. naturf. Freunde in Berlin. Jahrg. 4. S. 287.)
an den Bienen bemerkten und wie ich ebenfalls an
mehrern Insekten beobachtet habe.
k) Ramdohr (A. a. O.) hält die Freſsspitzen auch für
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/229>, abgerufen am 25.11.2024.
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